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0020 - Venus in Gefahr

Titel: 0020 - Venus in Gefahr
Autoren: Kurt Mahr
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Ich hielt die Verhältnisse für einigermaßen stabil. Ich rechnete nicht damit, daß jemand noch daran liegen könne oder, daß es ihm gar gelingen würde, der panterranischen Einigung Knüppel in den Weg zu werfen."
    Er zuckte mit den Schultern. „Sonst hätte Freyt selbstverständlich andere Aufträge bekommen. So, wie er jetzt im Gobi-Stützpunkt sitzt, hätte er nichts anderes tun dürfen, als einen Angriff auf den Stützpunkt abzuwehren. So etwas hat es bis jetzt noch nicht gegeben. - In jeder anderen Hinsicht aber wurden ihm die Hände gebunden."
    „Du solltest dir nicht allzu viele Vorwürfe darüber machen", sagte Bull. Niemand konnte voraussehen, daß wir viereinhalb Jahre lang unterwegs sein würden."
    Rhodan schüttelte den Kopf.
    „Doch. Jemand mit meiner Verantwortung sollte stets selbst die unwahrscheinlichsten Möglichkeiten einkalkulieren."
    Dann ging er auf ein anderes Thema über.
    „Dasselbe Problem hatten wir hier in der Festung. Ich war zu vorsichtig und rechnete außerdem nicht damit, daß jemals andere Menschen als unsere eigenen Leute auf Venus landen würden. Das Gehirn reagierte, wie ich es ihm vorgeschrieben hatte: Es ließ die Menschen - Tomisenkows Leute - ungeschoren, und wenn wir nicht rechtzeitig erschienen wären, hätten sie die Festung wahrscheinlich schon besetzt. Aber als Tomisenkow uns mit Raketen beschoß, registrierte das Gehirn außergewöhnliche und besorgniserregende Vorgänge und schloß sich ab - auch gegen uns. Ich habe das geändert. In Zukunft wird jedes unserer Schiffe, in dem du dich, ich mich oder ein paar andere Leute, die ich mir noch aussuchen will, sich befinden, ein Kodesignal ausstrahlen, auf das hin die Positronik selbst in der brenzligsten Situation die Pforten öffnet."
    „Danke!" antwortete Bull.
    „Wofür?" fragte Rhodan verblüfft.
    „Für das Vertrauen."
    „Ach, halt doch den …"
    Von der Positronik her kam ein Signal.
    „Ende der Berechnung in fünfzig Minuten", sagte eine mechanische Stimme. Bull stand auf. „Was werden wir jetzt tun?" Rhodans Gesicht wurde plötzlich hart.
    „Ich meine, wir haben jetzt lange genug Geduld gehabt", sagte Rhodan leise, aber mit gefährlichem Unterton in der Stimme. „Wenn die Hartschädel auf der Erde sich nicht einigen wollen, dann werden sie sich einigen müssen! Wir können mit dem Unsicherheitsfaktor der irdischen Uneinigkeit im Rücken nicht draußen im Universum operieren. Es muß reiner Tisch gemacht werden, und bei den Unruhestiftern fangen wir damit an! Manchmal gibt es noch Zeichen."
    Er wies auf den Bildschirm, denn während er noch sprach, war im Westen ein Vulkan in Tätigkeit getreten. Unter dem gewaltigen Druck des Venusinnern stieg gelbglühendes Magma in einer gewaltigen Säule ein paar hundert Meter weit in die Höhe und übergoß das schon halbdunkle Land mit ihrem unwirklichen Licht.
    „Wie ein Fanal!" murmelte Bull.
     
    ENDE
     
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