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0020 - Venus in Gefahr

Titel: 0020 - Venus in Gefahr
Autoren: Kurt Mahr
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wurden sichtbar, sobald sie im Granathagel die Shifts bestiegen, und auf die für kurze Augenblicke sichtbar werdenden Männer konzentrierte sich das Feuer der nachrückenden Schützenketten.
    Rhodan gab den Startbefehl, als er davon überzeugt war, daß mittlerweile jeder seinen Platz gefunden hatte. Ruckartig hoben sich die Maschinen vom Boden ab und schossen an der Felswand entlang in die Höhe. Alle Shifts - bis auf einen. Tanner hatte sich, als das große Durcheinander begann, ein Stück weit nach Norden entfernt. Als Rhodan den Rückzugsbefehl gab, flog er auf den Shift zu, der am weitesten im Norden gelandet war.
    Vor sich hörte er Stimmen. Die Besatzung des Shifts befolgte Rhodans Befehl. Tanner merkte nichts davon, daß dieser Shift im Gegensatz zu allen anderen nicht beschossen wurde, aber er hörte die Leute fluchen, als sie den Generator in Gang zu setzen versuchten. „Was ist los?" fragte er barsch. Er konnte niemanden sehen, und niemand sah ihn.
    „Das Ding springt nicht an!" beklagte sich ein unsichtbarer Sprecher.
    „Lassen Sie mich mal ran!"
    Tanner schob sich auf den Fahrersitz. Er drückte den grünen Knopf, der den Generator in Gang setzte, und wartete auf das vertraute Summen. Es kam nicht.
    „Keine Zeit zu verlieren!" bellte er. „Suchen Sie Platz in einem der anderen Fahrzeuge, oder fliegen Sie mit den Anzügen hinauf! Los!"
    Trappelnde Schritte entfernten sich.
    Tanner ließ sich zur Seite aus dem Wagen fallen und besah sich das Chassis von unten. Auf den ersten Blick fand er das säuberlich geschnittene ovale Loch an der Stelle, über der zuvor der positronische Impuls-Transmitter gesessen hatte, der die vom Piloten gegebenen Befehle an die Antriebsteile des Shifts weiterleitete.
    Jemand hatte ihn herausgetrennt. Jemand, der vom Aufbau eines Shifts so gut wie nichts verstand - sonst hätte er den Generator ausgebaut. Immerhin genügte auch der Verlust des Impuls-Transmitters, um das Fahrzeug fahruntüchtig zu machen.
    In diesem Augenblick bekam Tanner Feuer. Jemand schien den Abdruck seiner Stiefel auf dem weichen Boden gesehen zu haben.
    Das Feuer war nicht konzentriert. Der Prallschirm hielt es ab, ohne auf die Energien des Neutralisators oder des Deflektors übergreifen zu müssen. Tanner richtete sich auf und sah, etwa zwanzig Meter entfernt, hinter einer Felskante einen halben Arm und den Lauf einer Maschinenpistole hervorlugen. Mit dem Impulsstrahler schoß er den Felsen in Weißglut, und dann hielt er es für an der Zeit, zu verschwinden.
    Die Shifts hatten die Talkante schon nahezu erreicht Tanner war auf seinen Transportanzug angewiesen. Mit höchster Neutralisatorleistung hob er vom Boden ab und segelte an der Wand empor. Er brauchte länger als die Shifts, um den sicheren Rand zu erreichen, aber jetzt, da er keine Spuren auf dem Boden mehr hinterließ, belästigte ihn niemand mehr.
    Das Bellen der Schüsse unten im Tal verstummte, als die Schützen kein Ziel mehr hatten. Der Staub, den der Sturz der C-103 aufgewirbelt hatte, war verschwunden. Man konnte sehen, daß das Schiff in der Mitte geborsten war. Es würde nie mehr fliegen.
    Rhodans Leute hatten drei Gefangene gemacht und sie mit nur leichten Verletzungen durch das harte Feuer ihrer eigenen Leute gebracht. Rhodan hielt es für notwendig, die Leute so schnell wie möglich zu verhören; allerdings erschien ihm der augenblickliche Standort ein wenig zu gefährlich. Er ordnete den sofortigen Heimflug an.
    Tanner erstattete Bericht über die Art und Weise, wie der letzte Shift am Aufsteigen gehindert worden war. Rhodan zog die Augenbrauen in die Höhe und sagte mit einem gewissen Respekt: „Da unten scheint ein ziemlich schlauer Mann zu regieren!"
     
    *
     
    Tomisenkow nahm zur Kenntnis, daß seine Leute an Verlusten sieben Tote und zweiundzwanzig Schwerverwundete zu beklagen hätten. Aber er war nicht bei der Sache. Die Leute, mit denen er sich beriet, waren die Elektronik-Spezialisten der C-103.
    „Nehmen Sie den Block", drängte Tomisenkow, „und setzen Sie ihn dort wieder ein, wo er herausgeschweißt worden ist. Das kann nicht schwer sein. Und dann bringen Sie mir das Ding in Gang."
    Die Elektroniker machten sich an die Arbeit. Den Block wieder einzusetzen, machte in der Tat keine Schwierigkeiten. Da die Schweißstelle unregelmäßig oval war, gab es nur eine einzige mögliche Stellung.
    Da die arkonidische Impulsübertragungstechnik auf drahtlosem Wege funktionierte, gab es keine abgerissenen Leitungen, von denen
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