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0020 - Venus in Gefahr

Titel: 0020 - Venus in Gefahr
Autoren: Kurt Mahr
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Wagen braucht eine Dekontamination, die Insassen ebenfalls. Alles bereithalten!"
    Dekontamination ist der Fachausdruck für die Entfernung der einem Körper anhaftenden Radioaktivität.
    Die STARDUST - verfeinertes Produkt einer hochgezüchteten Technik - war auf Zwischenfälle wie den, der sich eben ereignet hatte, eingerichtet. Das Klingeln des Strahlungsmonitors würde aufhören, sobald der Shift unter die Dekon-Dusche kam.
     
    *
     
    Obwohl er eine ziemlich präzise Vorstellung davon hatte, wie die Positronik auf sein unangemeldetes Eindringen in die Bergfestung reagieren würde, fühlte Tako Kakuta, der japanische Teleporter, sich nicht allzu wohl, als er sich durch die weiten, hellerleuchteten Gänge im Innern des Berges auf den Schaltraum des positronischen Systems zuarbeitete. Er wurde beobachtet, daran bestand kein Zweifel. In den Wänden gab es verborgene Sicht- und Horchgeräte zur Genüge.
    Als er die Hälfte des Weges im Berginnern zurückgelegt hatte, war dem System offenbar geworden, wohin er wollte. Die rechte Seitenwand des Ganges, in dem er sich bewegte, sprang plötzlich über eine Länge von mehreren Metern auf, und aus der Öffnung drang eine Gruppe jener Robotwächter hervor, die seit Jahrtausenden die Bewachung und Instandhaltung der Festung besorgten.
    Tako wehrte sich nicht. Die Robots führten ihn ab und brachten ihn über Gänge und Antigravschächte tiefer in die Erde hinein bis zu jenem Raum, in dem die Positronik ihre Gefangenen auf die sicherste und nachhaltigste Weise zu verhören pflegte: durch Hypno-Befragung.
    Ohne, daß er etwas dazu tun konnte, öffnete sich Takos Bewußtseinsinhalt der fragenden Maschine und legte ihr klar, daß der zuletzt von Perry Rhodan gegebene Schaltbefehl nicht weiter befolgt werden durfte, sollte nicht Perry Rhodan selbst in ernste Gefahr geraten.
    Die Positronik übernahm sich daher zunächst in eigene Regie und veranlaßte, was sie für richtig hielt.
    In der STARDUST sprach ein TelekomEmpfänger an und meldete: „Die Schirmfelder werden von hundertdreiundsiebzig Uhr null Minuten bis hundertdreiundsiebzig Uhr zehn Minuten geöffnet sein. Einfliegen in dieser Zeitspanne!"
    Rhodan machte das Schiff bereit.
     
    *
     
    Hauptmann Ljubol saß in der höchsten Spitze eines Riesenbaumes und hielt nach der STARDUST Ausschau. Ein zweiter Mann saß dicht neben ihm.
    General Tomisenkow - mit einer gewaltigen Beule und häßlichem Schädelbrummen - wartete weiter unten im Laub und fragte von Zeit zu Zeit ungeduldig, was es zu sehen gebe. Der vierte Mann des Teams, ein Elektroniker, balancierte auf dem schräg von drei starken Ästen gehaltenen Shift-Wrack und versuchte herauszufinden, ob man noch jemals etwas werde damit anfangen können.
    Die STARDUST war zwar ein imposanter Anblick, aber als Ljubol eine halbe Stunde gewartet hatte, ohne, daß die riesige Kugel sich rührte, hatte er den Eindruck, daß sie hier ihre Zeit vertrödelten.
    Etwas mehr Erfolg hatte zunächst der Elektroniker - wenn es auch ein Erfolg war, der Tomisenkow an den Rand der Verzweiflung brachte. Dem Elektroniker gelang es nämlich, eindeutig festzustellen, daß der Shift in wesentlichen Teilen so beschädigt war, daß es ohne Kenntnis der fremden Technik nicht möglich sein werde, ihn jemals wieder zu benutzen.
    „Dann bauen Sie wenigstens die Kanone aus, mit der Ljubol vorhin geschossen hat!" knurrte Tomisenkow.
    „Das hat keinen Zweck, General", antwortete der Elektroniker. „Alle Aggregate des Wagens, auch die Waffen, werden von einem Generator gespeist, und eben dieser Generator ist am schwersten beschädigt."
    Tomisenkow glaubte es nicht, bevor der Elektroniker ihm die einzelnen Teile des Fahrzeuges gezeigt und ihm erklärt hatte, wie sehr sie beschädigt waren und wie wenig jemand eine Ahnung davon haben konnte, nach welchen Prinzipien die Technik der Fremden funktionierte.
    Da erst sah Tomisenkow ein, daß er auch diese Runde des Spiels verloren hatte - eine Runde mit einem äußerst hohen Einsatz. Er verstand, daß er und seine Leute von nun an darauf angewiesen waren, mit dieser Welt Frieden zu schließen. Sie verstanden es entweder, sich auf Venus zurechtzufinden, oder sie würden nicht einmal so lange leben, bis eine Hilfsexpedition auf diesem Planeten landete.
    „Ljubol - kommen Sie herunter!" schrie Tomisenkow.
    Der Hauptmann befolgte den Befehl sofort. Er war froh, seinen langweiligen Posten verlassen zu können. Er war noch keine zwei Meter weit geklettert, da begann
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