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0020 - Venus in Gefahr

Titel: 0020 - Venus in Gefahr
Autoren: Kurt Mahr
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Bull war auf die Rückkehr der kleinen Expedition vorbereitet. Aus zwanzig Kilometer Entfernung konnte er mit einem guten Glas erkennen, daß das gewaltige Tor der Südschleuse aufgefahren wurde.
    Tako Kakuta war gesprungen. Über Telekom, das die Schutzschirme der Festung nicht beeinträchtigten, hatte er gemeldet, daß er auf dem Weg zum Eingang der Basis sei. Der Sprung war ohne jegliche Gefährdung geglückt. Rhodan rechnete damit, daß noch etwa eine Stunde vergehen werde, bis es Tako gelang, von der Positronik die Erlaubnis zum Abschalten der Schutzfelder zu erhalten.
     
    *
     
    „Ich hab's!" schrie Hauptmann Ljubal voller Begeisterung. Er starrte auf den Zielschirm des Neutronenstrahlers und zog an dem Hebel, den er für den Abzug hielt.
    Zunächst geschah nichts, aber ein paar Sekunden später sanken die Bäume, die er auf dem Schirm gehabt hatte, in sich zusammen und wurden zu Asche.
    General Tomisenkow knurrte zufrieden.
    „Es war höchste Zeit!" sagte er. „Dort kommen sie."
    Er bemühte sich, nicht auf den Bildschirm zu sehen, der die Umgebung des Fahrzeugs in nordöstlicher Richtung zeigte. Die schimmernde Silhouette des riesigen Kugelschiffes beunruhigte ihn und drängte ihm den Gedanken auf, daß das, was er sich vorgenommen hatte, vielleicht doch zu waghalsig und zu unvernünftig sei, als, daß er und seine Leute es überleben könnten.
    Sie hatten den Shift in Gang gebracht und versucht, Rhodans Spur zu finden. Die Spur hatten sie nicht gefunden, aber die STARDUST. An das Schiff selbst wagten sie sich nicht heran, aber sie waren sicher, daß sie Rhodan und seine Gruppe in dieser Gegend abfassen könnten. Ursprünglich hatten sie nur ihre eigenen Waffen gehabt - Maschinenpistolen und Gewehrgranatwerfer. Aber durch ständiges Probieren hatte Hauptmann Ljubol herausgefunden, wie eine der in das Fahrzeug eingebauten Waffen funktionierte.
    Das erhöhte ihre Chancen sehr.
     
    *
     
    „Ortung!" schrie der Mann vor dem Mikrowellen-Suchgerät. Aber da war es schon zu spät. Der Shift-Aufbau begann zu knistern. Rhodan erkannte das Geräusch sofort: Treffer von einem Neutronen-Strahler. Das Fahrzeug und seine Insassen wären verloren gewesen, wenn Rhodan nicht die einmalige Fähigkeit besessen hätte, in Bruchteilen einer Zehntelsekunde selbst auf die am wenigsten erwartete Situation zu reagieren.
    Er flog nach vorn und bediente die Steuerung des Fahrzeuges über die Schulter des Mannes hinweg, der vor Schreck erstarrt an dem hantelförmigen Lenkrad saß. Der Shift kippte vornüber und trudelte die zehn Meter hinunter bis in das Laubdach des Dschungels.
    Zweige und Äste schlugen krachend gegen die Karosserie, aber als das Fahrzeug zur Ruhe kam, war es unter drei Metern Laub vor den Blicken des Gegners verborgen. Der Strahlungsmonitor klingelte anhaltend. Die von den Neutronen induzierte Radioaktivität hatte die Grenze der Gefährlichkeit überschritten.
    Von Deringhouse kam die in stereotypem Ton vorgetragene Meldung: „Feind erkannt, Sir. Ich gebe Feuer!"
    Deringhouses Shift feuerte mit dem Impulsstrahler. Die erste Salve hätte aus Tomisenkows Fahrzeug einen Klumpen glühenden Metalls gemacht, hätte nicht Tomisenkow selbst auf den fehlgeschlagenen Versuch, den voranfliegenden Shift zu vernichten, blitzschnell reagiert und den Wagen in Fahrt gebracht.
    Deringhouses Schuß erwischte Tomisenkows Shift am Heck. Am Heck des Wagens lagen die wichtigsten Schwerepole, die das Neutralisationsfeld verbreiteten. Der Shift sackte wie ein Stein in die Tiefe, bevor Tomisenkow irgendwelche Manöver machen konnte, um ihn wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
    Es gab einen lauten Krach, als der Wagen durch das Laub hindurchstürzte, und Tomisenkow prallte mit dem Kopf so heftig gegen eines der Armaturenbretter, daß er auf der Stelle das Bewußtsein verlor.
    Rhodan hatte inzwischen den Fahrer aus seinem Sitz geschoben und selbst die Steuerung des Fahrzeuges übernommen. Aus den Augenwinkeln, durch eine Blattlücke hindurch, beobachtete er den Absturz des feindlichen Wagens und sah einen anderen Shift hinter ihm dreinstürzen.
    „Deringhouse, sind Sie das?"
    „Jawohl, Sir!" rief Deringhouse. „Der Kerl entwischt mir nicht!"
    „Lassen Sie ihn in Ruhe!" befahl Rhodan scharf.
    „Aber er benutzt unsere eigenen Waffen, Sir!" protestierte Deringhouse.
    „Trotzdem!"
    Deringhouse kam zurück. Die Shifts formierten sich von neuem. Rhodan gab einen kurzen Bericht über den Zwischenfall an die STARDUST und schloß: „Mein
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