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0020 - Im Landhaus der Schrecken

0020 - Im Landhaus der Schrecken

Titel: 0020 - Im Landhaus der Schrecken
Autoren: Friedrich Tenkrat
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halten Sie sich? Ich bin mit den Kräften der Hölle ausgestattet. Was haben Sie dem schon entgegenzusetzen?«
    »Sehr viel, Haggart. Sie werden es erleben.«
    Ein unheimliches Knirschen ging durch den Raum. Haggart rief: »Sehen Sie sich die von mir geschaffenen Bilder an, Sinclair! Na los, sehen Sie hin!«
    Das Knirschen kam von dort. Johns Augen wurden schmal. Die Monster, die Haggart gemalt hatte, erwachten zum Leben. Sie dehnten ihre muskulösen Glieder und drohten die Bilderrahmen zu sprengen.
    »Los, Geschöpfe des Grauens! Stürzt euch auf meine Feinde! Zeigt es ihnen! Tötet sie! Vernichtet sie!«
    Helle Feuerlohen schossen aus den Bilderrahmen, und auf diesem Feuer glitten die Ungeheuer von der Wand herab. Sie hatten Pferdefüße, Wolfsschädel und Bärentatzen, während ihre nackten Körper von Menschen stammten. Ihre mächtigen Muskelpakete zuckten hart unter einer grünlich schimmernden Haut.
    Fauchend und knurrend kamen sie auf John und Suko zu.
    Der Geisterjäger wandte blitzschnell den Kopf und raunte seinem Freund zu: »Versuche, Haggart zu kriegen. Inzwischen kümmere ich mich um diese drei…«
    »Sind das nicht zu viele?«
    »Keiner von ihnen kann eine geweihte Silberkugel verdauen«, sagte John überzeugt.
    Als Suko losstürmen wollte, betrat Lionel Haggart den Raum. Er wollte den Kampf, den seine drei Kreaturen dem Geisterjäger liefern würden, aus nächster Nähe sehen. Sein Gesicht war haßverzerrt. In seinen Augen glühte die Flamme des Bösen.
    John gab seinem Freund einen Stoß. »Greif ihn dir!« zischte er, und Suko sauste wie ein Torpedo durch den Raum.
    »Auf Sinclair!« brüllte Haggart.
    Die Monster griffen John frontal an. Er riß die Beretta hoch und drückte ab. Eines der drei Scheusale zuckte heftig zusammen, stieß einen markerschütternden Schrei aus, drehte sich mehrmals um die eigene Achse und krachte dann hart auf den Bretterboden, wo sofort eine verblüffende Veränderung einsetzte. Das Scheusal verwandelte sich zu weichen, feuchten Farbklecksen, die ineinanderrannen und verschwammen. Dabei entwickelte sich eine große Hitze, wodurch alle Feuchtigkeit zum Verdampfen gebracht wurde und schließlich nichts weiter übrigblieb als farbiger Staub.
    Als die beiden anderen Scheusale das sahen, stoppten sie jäh.
    »Greift ihn an!« brüllte Haggart mit zornrotem Gesicht. »Ich befehle es euch! Ihr müßt gehorchen! Ihr seid meine Geschöpfe! Vernichtet John Sinclair!«
    Doch die Monster hatten das Ende ihres Artgenossen vor Augen und wollten sein Schicksal nicht mit ihm teilen.
    Als John mit schußbereiter Waffe auf sie zuging, wichen sie nervös fauchend vor ihm zurück.
    Jetzt erreichte Suko den besessenen Zeitungsmenschen.
    Haggart verwandelte sich schlagartig in jenes kraftstrotzende Monster, das Jacqueline Flagg und Wim Andrews zerfleischt hatte. Die Bestie drosch mit ihren gefährlichen Klauen sofort zu. Suko tauchte unter dem Schlag weg und konterte mit seiner durch die Gnostische Gemme verstärkten Karatefaust.
    Haggart brüllte schmerzlich auf.
    Der Treffer riß ihn nach hinten. Er krachte gegen die Wand, sackte nach unten und wurde zu jener abscheulichen Geisterspinne, die John Sinclair beinahe zum Verhängnis geworden wäre. Das Untier sauste mit zuckenden Freßwerkzeugen auf Sukos Beine zu.
    Der Chinese brachte sich mit einem federnden Sprung zur Seite in Sicherheit. Gleichzeitig verschraubte er blitzschnell seinen Körper und schmetterte die Gnostische Gemme mit aller Kraft auf den Rücken der Spinne.
    Ein wildes Zucken ging durch ihre langen Beine, die den Körper nicht mehr halten konnten und plötzlich seitlich wegknickten. Suko wollte dem schwarzen Untier den Rest geben. Doch diesmal war die Spinne um den Bruchteil einer Sekunde schneller. Ihr Körper streckte sich. Gefieder wuchs ihr. Mit kraftvollen Flügelschlägen hob der zum Raubvogel gewordene Haggart vom Boden ab. Dabei stieß er wütende, krächzende Schreie aus. Suko wartete auf Haggarts nächsten Angriff.
    Indessen hatte John Sinclair die beiden Horrorwesen bis zur Wand zurückgetrieben.
    Eiskalt und mit gnadenloser Miene hob er seine Waffe. Bellend jagte der Schuß aus der Pistole. Das zweite Scheusal brach tödlich getroffen zusammen. Ehe John die Beretta auf das dritte Monster richten konnte, sprang dieses heulend zurück in den Bilderrahmen, dem es zuvor entstiegen war, und erstarrte zu ungefährlicher Leblosigkeit.
    Damit John sicher sein konnte, daß das Ungeheuer diesen Platz nicht noch einmal
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