Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
002 - Die Angst erwacht im Todesschloss

002 - Die Angst erwacht im Todesschloss

Titel: 002 - Die Angst erwacht im Todesschloss
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
erspart geblieben. Und Ellen
und Harry – wären jetzt auch noch am Leben.«
    Ihre Stimme klang belegt, und man merkte ihr die Erregung an, unter der sie
stand.
    Larry Brent unterbrach sie nicht. Patricia war an einem Punkt angekommen,
wo es für sie dringend erforderlich war, dass sie sich aussprach, um das
Geschehen besser verkraften zu können.
    »Heute Abend ... habe ich mir vorgenommen, jeden Schritt von ihm zu
kontrollieren«, fuhr sie mit stockender Stimme fort. »Ich bin einfach in sein
Zimmer gegangen und habe es durchsucht. Dabei habe ich meine Vermutung
bestätigt gefunden. Er war unser Peiniger, er setzte uns unter Druck. Wenn
Margarete in London weilte, musste ich als Geisel zu Hause bleiben. Hielt ich
mich in London auf, musste sich Margarete im Schloss zur Verfügung halten. Niemand
wagte etwas zu sagen. Wir hatten Angst, wir hatten alle furchtbare Angst ...«
    Und dann verlangten ihre überstrapazierten Nerven ihren Tribut. Die
Spannung fiel plötzlich von ihr ab. Sie ließ die Waffe, die sie in der Hand
hielt, sinken und begann hemmungslos zu weinen.
    Larry führte sie am Arm zu einem Sessel, in den sie sich fallen ließ.
Tränen liefen über ihre Wangen.
    X-RAY-3 stand dabei und streichelte über Patricias Kopf. Er sagte nichts,
obwohl es noch eine Reihe von Fragen gab, die ihm auf dem Herzen lagen. Doch
das hatte Zeit bis später.
    »John! John!«, erklang von draußen plötzlich die Stimme des Schlossherrn.
Gleich darauf wurde die Tür zum Zimmer aufgerissen. Der Duke of Huntingdon
stürzte in den Raum und blieb plötzlich stehen, als sei er gegen eine
unsichtbare Wand geprallt. »John, ich ...« Er verhielt im Sprechen. Er sah
seine Tochter, erblickte Larry Brent und seinen Diener regungslos in
verkrampfter Haltung auf dem Boden. Zwischen den Schulterblättern des Iren
zeigte sich ein großer Blutfleck.
    »Patricia ... John ... was ist denn hier passiert ... um Himmels willen,
ich ...«
    Larry Brent löste sich von Patricia und ging auf den Schlossherrn zu. »Ihre
Tochter wird Ihnen einiges zu erklären haben, Sir«, sagte er nur. »Ich glaube,
in diesem Fall bin ich hier überflüssig. Sie kann Ihnen alles viel besser
erklären, als ich es vermag ...«
    Er ging nach draußen.
    Noch immer war aus den anderen Gängen Kampflärm zu hören. Vereinzelte
Schüsse fielen, und der Geruch von Pulverdampf zog durch die Korridore.
    Larry Brent lief den Gang entlang, um unten nach dem Rechten zu sehen.
    Da löste sich unweit von ihm eine dunkle Gestalt aus einer Wandnische und
rannte zum Zimmer des Dieners.
    Larry Brent ahnte die Bewegung mehr, als dass er sie sah.
    Instinktiv warf er sich herum.
    Da riss der andere auch schon seine Waffe empor und legte auf Larry Brent
an. Der reagierte mit einer blitzschnellen Drehung. Seine Faust krachte auf das
Kinn seines Kontrahenten, ehe er überhaupt begriff, was geschah.
    Der Schütze kam nicht mehr dazu, abzudrücken.
    Larry Brents freie Hand zischte vor wie ein Dreschflegel und knallte gegen
das Armgelenk der Hand, die die entsicherte Waffe hielt. Die sauste im hohen
Bogen durch die Luft und rutschte metallisch scheppernd über den Boden.
    Der Angreifer wusste nicht, wie ihm geschah. Er taumelte. Larry Brent riss
ihn noch mal herum.
    »Und nun kommt der berühmte doppelte Rittberger«, knurrte Larry gereizt.
»Der kommt immer dann, wenn böse Buben solche Mätzchen machen und andere Leute
mit Pistolen bedrohen.«
    Mit diesen Worten wirbelte er den unbekannten Schützen zweimal um dessen
eigene Achse und versetzte ihm abschließend einen Kinnhaken, der den anderen
zurückschleuderte, so dass er gegen die Wand flog, dort einige Sekunden wie
erstarrt stehenblieb, mit weitaufgerissenen Augen auf den Agenten starrte und
dann langsam in die Knie rutschte.
    Benommen blieb der Getroffene auf dem Boden hocken, und alles um ihn herum
drehte sich. Der Mann gab keinen Laut von sich. Später stellte sich heraus,
dass es sich um den Verbrecher Crawley handelte, der zu einem der wichtigsten
Zeugen in diesem mysteriösen Fall werden sollte.
    Da hörte Larry Brent eine Stimme aus der Richtung des Musikzimmers. »Gut
gemacht, Towarischtsch! Es ist immer erfreulich, wenn man sieht, dass man mit
Leuten zusammenarbeitet, die wissen, worauf's ankommt, wenn's hart auf hart
geht. Ich bin auch ein Freund davon, die Dinge auf elegante Weise zu erledigen,
wenn sich's irgendwie einrichten lässt. Die Kugel hier konnte ich sparen – und
außerdem wäre es auch ungerecht gewesen, wenn ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher