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002 - Die Angst erwacht im Todesschloss

002 - Die Angst erwacht im Todesschloss

Titel: 002 - Die Angst erwacht im Todesschloss
Autoren: Larry Brent
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operierte mit falschem
Namen. Niemand kannte meinen wirklichen. Der ist – Patrick Walker. Ich sah,
dass ich mit diesem Schloss einiges anfangen konnte. Ich musste nur dafür
sorgen, dass es abgelegen blieb, dass der Touristenstrom versiegte und dass es
in Verruf kam. Mein erster Coup war, ein Holographiegerät aus einer
Demonstrationsausstellung in London zu rauben. Die beiden Techniker entführten
wir gleich mit. Schließlich – was kann man mit einer Maschine anfangen, wenn
zur Bedienung Fachleute fehlen, nicht wahr?« Er lachte wieder sein
sarkastisches Lachen. »Von jener Stunde an ließ ich Geister auftreten. Angst machte sich breit. Die ganz Hartgesottenen
mussten wir anders erschrecken. Es kam zu Mordfällen. Zu insgesamt zehn. Danach
standen mir alle Wege offen. Das Schloss wurde gemieden. Ich konnte meine
Männer zur vollen Aktivität einsetzen. Wir handelten mit Rauschgift. Die Ware
wurde von einer Yacht in der Nordsee geholt und über die Waveney und den
unterirdischen Flusslauf hier ins Schloss geschafft. Von hier aus sorgte
Crawley für den Weitertransport. Sie hätten also, wenn alles gut gegangen wäre,
einen recht umfangreichen Rauschgiftring auffliegen lassen. Das Schicksal aber
meint es nicht besonders gut mit Ihnen. Das tut mir leid. Sie sind ein so
tüchtiger Kerl ...« Er verstummte. In den tiefer gelegenen Gängen und Räumen
fing die Schießerei wieder an. Die Schüsse kamen näher.
    »Fast habe ich mir so etwas ähnliches gedacht«, bemerkte Larry Brent
trocken. Die Waffe seines Gegners war noch immer auf ihn gerichtet, und Larry
wusste, dass John alias Patrick Walker nicht mit der Wimper zucken würde, ihn
mit Blei vollzupumpen. »Sie redeten von zehn Morden, die auf Ihr Konto gingen.
Ich nehme an, Sie haben sich in der Hitze des Gefechts um einen verrechnet. Um
mindestens einen, Mr. Walker. In der Zwischenzeit geht auch Ellen Shalling auf
Ihr Konto ... und noch jemand, dessen Kopf ich zufällig in einem Seitenarm des
unterirdischen Flusslaufes gefunden habe.«
    Patrick Walker winkte ab, als handele es sich dabei nur um eine
Kleinigkeit. »Das war Tom. Tom Shanny. Er war selbst daran schuld. Er wollte da
einiges auf eigene Rechnung machen. Das kam mir natürlich sehr ungelegen. Er
wurde nach dem Gesetz der Organisation bestraft. Er wurde nach meinem Gesetz
durch einen Henker hingerichtet ...«
    Er sprach überheblich und blickte von oben auf den Agenten herab.
    »Ich bin der Herr auf diesem Schloss! Was ich bestimme, ist Gesetz! Niemand
außer mir hat hier etwas zu sagen ... Und das wär's dann wohl gewesen, Brent,
nicht wahr? Ich habe keine Zeit mehr. Ich muss nach dem Rechten sehen. Zuvor
aber wollte ich doch noch die Angelegenheit mit Ihnen bereinigen. Auf
Wiedersehen, Brent! Wahrscheinlich in der Hölle ...« Larry sah, wie sich
Walkers Zeigefinger um den Hahn spannte. Walker drückte ab ...
     
    ●
     
    Larry Brent hatte diesen entscheidenden Augenblick, da es um Leben und Tod
ging, genau berechnet. Keine Sekunde hatte er die Augen und die Schusshand
seines Gegners aus dem Blick verloren. Wie ein Stein ließ sich Larry zu Boden
fallen ... Keine Sekunde zu früh! Der Schuss krachte ... Nein! Da krachten
zwei, drei weitere auf, und es hallte wie Donnergrollen in den Ohren des
Agenten.
    X-RAY-3 rollte sich über den Boden und hechtete auf Walker zu. Er zuckte
zusammen, als er sah, dass die Gestalt vor ihm wankte, sich um ihre eigene
Achse drehte und dann nach vorn kippte ...
    Noch ein zweiter Schuss löste sich aus Patrick Walkers Colt. Die Kugel
klatschte in die Decke und riss die Nase eines Stuckengels ab.
    Wer hatte geschossen?
    Wer hatte Walker in die Knie gezwungen?
    In der rollenden Bewegung über den Boden hinweg zuckte Larry Brents Rechte
blitzschnell nach vorn, er nahm die Waffe des Reglosen an sich.
    Da wurde der Vorhang an der gegenüberliegenden Wandseite zur Seite
gerissen.
    Patricia, die älteste Tochter des Duke, trat hervor. In der Rechten hielt
sie einen rauchenden Revolver.
    Patricia of Huntingdon war
bleich. Ihre Hand zitterte.
    Larry Brent sprang auf die Beine.
    »Sie also haben mir das Leben gerettet«, sagte er leise und erleichtert.
»Ich bin Ihnen zu großem Dank verpflichtet ...«
    Die junge Frau nickte mechanisch. »Ich habe es geahnt, dass er es sein
muss. Doch ich wollte Gewissheit haben. Ich bin die einzige, die es hier im
Schloss bemerkt hat. Unser Diener, der Kopf einer Bande! Ich hätte schon früher
darauf kommen müssen, dann wäre uns hier manches
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