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002 - Die Angst erwacht im Todesschloss

002 - Die Angst erwacht im Todesschloss

Titel: 002 - Die Angst erwacht im Todesschloss
Autoren: Larry Brent
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für die junge Margarete geworden.
    Larry Brent löste ihre Fesseln, nahm das Tuch von ihrem Mund und lächelte
ihr zu. »Es ist alles okay, Miss ...«, sagte er leise und freundlich. »Jetzt
ist's wirklich vorbei. Die Geister im Todesschloss haben ausgespukt.«
    Sie sah ihn mit großen warmen Augen an. »Hoffentlich«, kam es wie ein Hauch
über ihre Lippen.
    Dann wurde sie ohnmächtig.
    »Ich kann das nicht verstehen«, konnte der Russe seine Bemerkung nicht
lassen. Kopfschüttelnd blickte er auf das junge, zarte Geschöpf, das auf Larry
Brents Armen lag. »Immer dann, wenn's eigentlich nichts mehr zu befürchten
gibt, werden Frauen ohnmächtig. Warum ist das eigentlich so, Towarischtsch?«
    Larry lächelte. »Wir haben das Geheimnis des Todesschlosses enträtselt.
Unser erster gemeinsamer Einsatz endete erfolgreich. Wenn wir weiterhin so
intensiv und gemeinsam zusammenarbeiten, müsste es mir eigentlich auch
gelingen, das Geheimnis der weiblichen Psyche zu enträtseln. Meinen Sie nicht
auch, Brüderchen?«
    »Ich werde Sie bei Gelegenheit an diese Worte erinnern, Towarischtsch«,
entgegnete der Russe, während er in die Hocke ging, um dem Henker die Kapuze
vom Gesicht zu reißen und die Verletzungen des Mannes näher zu untersuchen. Der
Mann atmete noch und hatte alle Chancen, mit dem Leben davonzukommen. Damit
hatten sie einen weiteren Zeugen für Scotland Yard ...«Ich glaube, dass wir uns
nämlich bei einem solchen Fall die Zähne ausbeißen. Ich für meine Person setze
mich lieber auf die Fährte eines Werwolfs, jage blutgierige Vampire oder
versuche hinter das Geheimnis von lebenden Toten zu kommen ... aber von der
Psyche einer Frau, da lass' ich doch lieber die Finger ...«
     
    ●
     
    In den Morgenstunden gab es noch eine Menge zu tun.
    Iwan Kunaritschew hatte endlich Gelegenheit, sein Vorgehen genau zu
schildern.
    Wie ein Blitz war der Russe in das Räubernest gefahren. Man fand
ausgeschlagene Zähne und drei Gangster, denen der Arm ausgekugelt war und die
am Boden gefesselt waren. Zwei weitere Mitglieder der umfangreichen
Organisation steckten bewusstlos in alten Ritterrüstungen. Drei Gangster waren
tot.
    Iwan Kunaritschew wirkte bei Licht besehen recht ramponiert.
    Er betrachtete sich im Spiegel. »Eigentlich bin ich mit der Überprüfung
ganz zufrieden«, sagte er beiläufig. »Außer zwei Streifschüssen am Kopf, einen
am Oberarm und einer Anzahl blauer Flecken habe ich nichts abbekommen. Es hätte
schlimmer kommen können ...«
    Die beiden Techniker, die das gestohlene Holographiegerät bedient hatten,
wurden befreit. Sie konnten den Wandel der Dinge noch gar nicht recht begreifen
und kamen misstrauisch aus ihren dunklen Verliesen.
    Scotland Yard wurde noch vor dem Morgengrauen informiert. Und dann begannen
die Untersuchungen auf vollen Touren zu laufen.
    Man fand Unterlagen. Von Anfang an ließ sich erkennen, dass die Aufklärung
in diesem so verzwickten Fall doch recht schnelle Fortschritte machen würde.
Man fand eine undichte Stelle im Yard, die sofort beseitigt werden konnte. Im
Arbeitszimmer von Chiefinspektor Hafther gab es eine verborgene, automatische
Kamera. Sie wurde noch am Morgen entfernt.
    Der Duke lud seine beiden Gäste schließlich ein, doch noch ein paar Tage
länger im Schloss zu bleiben.
    »Jetzt – wo alles vorüber ist, wo ich wieder Herr im eigenen Haus bin,
möchte ich Ihnen beiden«, mit diesen Worten blickte er abwechselnd von Larry
Brent zu Iwan Kunaritschew, »doch noch ein paar Tage Ruhe in meinem Hause
gönnen. Sie werden sich wundern, wie erholsam und angenehm es auf dem Sitz der
of Huntingdon sein kann ...«
    So saßen sie am nächsten Abend bei einem guten Whisky, von dem Iwan
Kunaritschew hellauf begeistert war, am Kamin. Der Stoff war über fünfzehn
Jahre alt.
    Die Anwesenden unterhielten sich, die Spannung hatte sich gelockert, und
der Duke und seine Töchter sprachen die Hoffnung aus, dass das Todesschloss nun
hoffentlich in Harry Banning und Ellen Shalling die letzten Opfer gefunden
hatte.
    Sie waren mitten in der schönsten Unterhaltung, als plötzlich ein Klopfen
an den Wänden ertönte. Wie auf Kommando verstummten alle. Es war so still, dass
man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Jeder hielt den Atem an, und
stumme Blicke wurden gewechselt. Da wieder ... das Klopfen ... Leise und
rhythmisch pflanzte es sich durch die Deckwände, über die Decke und oben in
Patricias Zimmer fort, als würde sich dort jemand aufhalten.
    Larry Brent erhob sich
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