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0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf

0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf

Titel: 0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf
Autoren: Delfried Kaufmann
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um sieben Uhr pünktlich hier zu sein.
    Phil und ich blieben bis zum Einbruch der Dunkelheit auf unserem Zimmer. Dann gingen wir, vorsichtig im Schatten bleibend, um uns die Umgebung von Gromans Hotel anzusehen. Wir standen lange vor dem Haus mit der bescheidenen Lichtreklame.
    »Morgen…«
    ***
    Der Sheriff erschien pünktlich um sieben Uhr. Er fand uns angezogen beim Frühstück. Wir kauten beide auf unseren Brötchen herum.
    »Sheriff, rufen Sie Groman an, und sagen Sie ihm, daß wir ihn erwarten«, »Zu seiner Konkurrenz?«
    »Verdammt, darauf kommt es im Augenblick wahrhaftig nicht an. Sagen Sie ihm, er solle alles Auffällige vermeiden.«
    Der große Beamte telefonierte. Wir konnten mithören, denn der Apparat stand im Frühstückszimmer.
    »Hier spricht Bill«, dröhnte der Sheriff. »Groman, du mußt sofort zu Pilow kommen. Drück dich ganz lässig aus dem Haus, und unterhalte dich nicht lange mit deiner Frau darüber. Komm einfach her. Es ist sehr wichtig.«
    Mr. Groman, der Besitzer des Hotels, ein kleiner beglatzter Mann, war nach einer knappen Viertelstunde da.
    »Was ist denn los, Bill?« fragte er verständnislos den Sheriff. »Pilow wirft mich hinaus, wenn er mich hier sieht. Er denkt, ich will spionieren.«
    »Das sind zwei G-men aus New York«, antwortete der Sheriff und zeigte auf uns. »Sie haben dir etwas zu sagen.«
    »Tut mir leid, Mr. Groman«, nahm ich das Wort, »in Ihrem Hotel hält sich augenblicklich ein steckbrieflich gesuchter Mörder auf.«
    Auf diese Eröffnung hin brauchte Mr. Groman erst einmal einen Stuhl, und dann, als er sich gefaßt hatte, begann er ein Gejammer, in dem er abwechselnd die Geschäftsschädigung beklagte und andererseits unsere Meinung anzweifelte.
    Ich brachte ihn mit einigen kalten Sätzen zur Ruhe.
    »In Ihrem Haus wohnt ein Mann mit einem Gesichtsverband?«
    »Mr. Lawyer aus New York, jawohl.«
    »Welches Zimmer?«
    »Zwölf.«
    »Wo liegt das? Beschreiben Sie es uns ganz genau!«
    Ich drückte ihm einen Bleistift in die zitternde Pfote. Er zeichnete einen Grundriß seines Hauses. Zwölf lag in der ersten Etage. Man erreichte die Zimmer von einer Balustrade, zu der eine Treppe von der Empfangshalle führte. Von dieser Balustrade aus führte eine zweite Treppe zur zweiten Etage.
    »Der Sheriff sagte uns, daß Ihr Haus um elf Uhr ziemlich leer ist. Stimmt das?«
    »Ja, in etwa, aber Mrs. Corth auf Zimmer siebzehn schläft sehr lange, und auch die Fliws auf Zimmer einundzwanzig und zweiundzwanzig gehen vor Mittag selten aus dem Haus.«
    Ich beugte mich über den Tisch und sagte eindringlich: »Mr. Groman, wir sind um genau elf Uhr in Ihrem Sorgen Sie dafür, daß sich zu diesem Zeitpunkt kein Zimmermädchen in den oberen Etagen herumtreibt. Beschäftigen Sie sie mit irgend etwas im Keller oder in der Küche. Aber der Teufel holt Sie, wenn Sie einen Laut darüber von ich geben, was um elf Uhr passiert. Noch einmal, Sie machen sich kein Bild davon, wie gefährlich der Mann in Ihrem Haus ist. Eine Kobra ist einfach nichts dagegen. Übrigens, haben Ihre Zimmer Balkone?«
    »Ja, selbstverständlich, alle zum Garten hinaus.«
    Ich stieß einen Pfiff aus und wandte mich an Phil.
    »Ein Sprung von der ersten Etage in den Garten ist zu riskieren. Du mußt unten bleiben. Er versucht es bestimmt. Sheriff, Sie betreten das Haus drei Minuten nach mir. Er könnte stutzig werden, wenn er Sie sieht. Alles klar? Okay, Mr. Groman, Sie können gehen.«
    Es war soweit. Wir mußten wieder warten, und es war ein seltsamer Zufall, daß es diesmal die elfte Stunde eines Tages war, auf die wir warteten, während wir Ivry Jordan in der elften Stunde der Nacht gefaßt hatten.
    Ich war nicht so ruhig wie in Castellos Wohnung. Callighan war gefährlicher, und die gesamte Situation lag viel ungünstiger. Immer wieder blickte ich nach der Uhr, in Abständen von Viertelstunden, wie es mir schien, und immer waren es nur Minuten, die vergangen waren. Und doch, es wurde halb elf, und es wurde ein Viertel vor elf Uhr. Wir standen auf, als die Uhr der Gaststube dreimal schlug.
    Es war ein schöner, sonniger Tag. Die Hauptstraße von Bliews war nicht besonders belebt. Der Sheriff wurde von den Geschäftsleuten, die vor ihren Läden standen, angerufen und gegrüßt. Wir gingen weiter. Nach hundert Yard sah Phil mich an, grinste kurz, rückte seinen Hut zurecht und schlenderte in eine Seitenstraße, von der aus er an die Rückfront von Gromans Hotel gelangen konnte.
    Ich wartete, bis Phil den
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