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0289 - In der Hölle verschollen

0289 - In der Hölle verschollen

Titel: 0289 - In der Hölle verschollen
Autoren: Jason Dark
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Und er hatte es bereits versucht, auch den Jungen in die Klauen zu bekommen, doch es kam etwas dazwischen.
    Der eine Grund hieß Nadine Berger, die Wölfin, und der andere John Sinclair. Außerdem hatten Sheila und Bill nicht so reagiert, wie der Teufel es gern gesehen hätte. Sie waren nicht mit vollem Ehrgeiz an ihre Aufgabe herangegangen, weil es bei ihnen noch eine Hemmschwelle gab.
    Darüber dachte der Satan nach.
    Hemmschwelle – was konnte es sein? Eigentlich gab es nur eine Antwort, wenn er genauer darüber nachdachte. Als Hemmschwelle fungierte immer etwas, das er nicht besaß und das er sich auch nicht kaufen konnte, nicht mit allen Schätzen der Erde.
    Die Menschen hatten ein Wort, einen Begriff erfunden, den aber keiner so richtig erklären konnte.
    Sie nannten es Liebe…
    Genau das war es. Die Liebe. Es gab die Liebe zwischen Mann und Frau, auch andere Arten von Liebe, aber eine war besonders stark. Die zwischen Eltern und Kind.
    Sie genau mußte die Hemmschwelle gewesen sein, sonst hätte er Johnny längst in seine Gewalt gebracht.
    Wie konnte er diese Schwelle überwinden? Der Satan hatte lange darüber nachgedacht, zu einem Ergebnis war er nicht gekommen.
    Man konnte den Menschen den Haß einpflanzen und dafür sorgen, daß sie sich gegenseitig vernichteten. Zahlreiche Kriege hatten es schließlich bewiesen, aber die Familie so auseinanderzureißen, war sehr schwer.
    Wie brachte man eine Mutter dazu, so zu hassen, daß sie den eigenen Sohn tötete?
    Das klappte, wenn diese Frau sich als Mitglied der Hölle ansah, als Dienerin des Satans, in dem Fall sollte es an sich nicht so schwer sein. Wieder lächelte der Teufel. Was nutzten alle Überlegungen, die Praxis und der Versuch gaben eine viel bessere Auskunft.
    Sheila Conolly hatte einmal die Hölle sehen wollen. Asmodis zeigte sie ihr. Vor ihren Augen entstand die Erde, denn das war für den Teufel die Hölle.
    Feuer, Qual und Pein existierten ebenfalls, aber in anderen Zeiten, Dimensionen und Welten, über die der Teufel zusätzlich regierte.
    Er bezeichnete diese Welten immer als Vorhof der Hölle, und wer als Mensch darin steckte, war so gut wie verloren.
    Schon oft hatte Asmodis etwas erreicht, wenn er Menschen in diese Dimensionen schaffte. Sollte es bei den Conollys keine andere Möglichkeit geben, würde er sie in diese Reiche hineinschleudern, wo sie alle Qualen erleben sollten, die sich ein satanisches Gehirn nur ausdenken konnte.
    Zuerst mußte er mit ihnen reden.
    Satan hatte den Ehrgeiz, es allein zu schaffen. Er wollte sich auf seine Schreckensdiener wie Monstren, Ungeheuer, dämonische Gestalten und Hexen nicht verlassen, die Conollys bezeichnete er vorerst als ureigenstes Problem.
    Einmal nur klatschte er in seine Klauenhände. Der Satan saß dabei im Nichts, in einer tiefen Schwärze, und als sich die beiden Klauenflächen berührten, da sprühten dunkelrote Funken wie die Reste einer Wunderkerze in die Luft.
    Vor ihm in der Schwärze entstand ein rasender Wirbel, ein Tunnel, ein Loch, ein saugender Trichter, in dem es heulte und pfiff.
    Nur der Teufel konnte mit seinen Glutaugen bis an das Ende des Trichters schauen, einem normalen Menschen blieb der Blick verwehrt.
    Zwei Gestalten sah er dort. Sie trieben taumelnd durch den unheimlichen Höllensog, und Satan lächelte, weil sie, ohne sich zu wehren, so fantastisch reagierten.
    Sie konnten nicht mehr anders, denn der Satan hatte die entsprechende Macht über sie bekommen.
    Sheila und Bill Conolly trieben näher.
    In Sekunden und Minuten war dies kaum zu messen, denn in der Hölle existierte keine Zeit. Sie war ebenso zeitlos wie der Himmel, ihr Gegenstück.
    Sie hatte keinen Anfang und kein Ende und war seit ewigen Zeiten da. So jedenfalls behauptete es der Satan.
    Er wartete, bis der Tunnel die beiden Menschen förmlich ausgespien hatte.
    Dann standen sie vor ihm.
    Beide hatten ihre menschliche Gestalt nicht verloren. Äußerlich waren sie von der Hölle nicht gezeichnet worden, man hatte sie weder körperlich gequält noch bedrängt, der Satan ließ sich Zeit, denn seine Methoden waren feiner. Was nicht heißen sollte, daß er auf die alten Schrecken zurückgriff, doch zuvor wollte er sehen, wie hörig ihm Sheila und Bill Conolly tatsächlich waren.
    Sie hielten sich an den Händen gefaßt. Für den Satan ein Beweis, daß ihre Verbindung zueinander noch nicht gerissen war. Er ärgerte sich für einen Moment und dachte wieder an das Wort Liebe.
    Man mußte sie ausmerzen. Er hätte
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