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Zwischen Liebe und Intrige

Zwischen Liebe und Intrige

Titel: Zwischen Liebe und Intrige
Autoren: Penny Jordan
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hinterlassen hatte.
    Leon
war vor einer halben Stunde zu einem Geschäftstermin
aufgebrochen, hatte aber darauf bestanden, dass Sadie in seiner Suite
auf seine Rückkehr warten sollte.
    "Wir
haben eine Menge zu besprechen", hatte er gesagt, als er sie zum
Abschied geküsst hatte. "Und damit meine ich nicht den
Francine-Vertrag."
    Bei
der Erinnerung daran huschte ein glückliches Lächeln über
Sadies Gesicht, während sie mit Raoul telefonierte.
    "Aber
ich habe Leon auch gesagt, dass ich auf meinem Standpunkt beharre,
was Myrrh und synthetische Duftstoffe betrifft", sagte sie
warnend zu ihrem Cousin.
    "Ach,
das wird ihn nicht weiter stören", erwiderte Raoul achtlos.
"Soviel ich weiß, steht er bereits in Verhandlungen mit
Arnaud Lebrun, einem der bekanntesten Chemiker in der Parfümbranche.
Wenn du mich fragst, war es äußerst dumm von dir, Leons
Angebot auszuschlagen, aber du wolltest es ja nicht anders. Lebrun
wird Leon liefern, was er haben will. Wenigstens warst du so
vernünftig, dem Verkauf von Francine zuzustimmen", setzte
Raoul hinzu, ohne zu merken, welchen Schlag er Sadie gerade versetzt
hatte.
    Wie
benommen beendete sie das Gespräch, obwohl es keinen
vernünftigen Grund für sie gab, so zu reagieren. Leon hatte
jedes Recht, jemand anderen für die Arbeit zu engagieren, die
sie abgelehnt hatte. Aber letzte Nacht hatte er gesagt, sie würden
eine Lösung finden, und sie hatte auf einen Kompromiss gehofft.
Sie hatte sich getäuscht.
    Wut,
Trauer und Enttäuschung stiegen in ihr auf. Wieder hatte sie das
Gefühl, betrogen worden zu sein. Inzwischen waren ihr diese
bitteren Regungen nur allzu vertraut, aber letzte Nacht in Leons
Armen hatte sie geglaubt, so etwas nie wieder durchmachen zu müssen.
    Das
Schlimmste war, dass Leon sie nicht in seine Pläne eingeweiht
hatte. Nachts im Bett hatte er ihr gesagt, dass er sie liebe. Aber
wie konnte er, wenn er doch …
    Sadie
war im Begriff, das Hotelzimmer zu verlassen, als Leon zur Tür
hereinkam.
    Sie
machte keine Anstalten, auf ihn zuzugehen, und wich vor ihm zurück,
als er mit ausgebreiteten Armen auf sie zukam.
    Stirnrunzelnd
blieb er stehen.
    "Was
ist los? Was hast du?" fragte er.
    "Kommst
du gerade von einer Besprechung mit Arnaud Lebrun?"
    "Ja,
richtig. Aber …"
    Sie
war schockiert und verletzt.
    "Es
hat keinen Sinn mit uns, Leon", sagte sie aufgebracht. "Gestern
Nacht habe ich noch gehofft … Ich dachte, wir würden
genug füreinander empfinden, um uns auf einen Kompromiss zu
einigen, was den neuen Duft für Francine angeht. Ich kann dir
zwar nicht vorwerfen, dass du dich an Lebrun gewandt hast, aber du
hättest es mir wenigstens sagen müssen. Ich dachte, du
würdest mir vielleicht auf halbem Weg entgegenkommen. Dass ich
dir wichtig genug wäre – nicht nur ich, auch meine
Überzeugungen, meine Arbeitsauffassung –, um mit mir
zusammen nach einer Lösung zu suchen. Jetzt allerdings …"
    "Sadie!"
    "Nein,
es hat keinen Zweck. Mit dir ins Bett zu gehen genügt mir nicht.
Und eine Liebesbeziehung genügt mir auch nicht. Ich bin eine
moderne Frau, Leon. Ich will eine gleichberechtigte Rolle im Leben
meines Partners spielen. Ich will selbst Karriere machen."
    "Sadie,
ich habe mich mit Lebrun nur getroffen, um in Erfahrung zu bringen,
ob es möglich wäre, synthetische und natürliche
Inhaltsstoffe miteinander zu kombinieren! Er ist der Beste seines
Fachs. Er sollte mir sagen, ob so eine Mischung, wenn sie überhaupt
machbar ist, zu einem Preis verkauft werden könnte, den sich
jede Frau leisten kann. Ich hatte vor, ein Machtwort im Vorstand zu
sprechen und notfalls Eigenkapital zu investieren, um dieses Projekt
zu verwirklichen. Und weißt du, warum ich das alles tue, Sadie?
Weißt du, warum ich in letzter Zeit nachts ruhelos in meinem
Schlafzimmer auf und ab gegangen bin und tagsüber aus dem
Bürofenster gestarrt habe, anstatt mich auf meine Arbeit zu
konzentrieren? Interessiert es dich überhaupt? Oder ist es dir
so verdammt wichtig, Recht zu behalten, dass du für alles andere
blind bist? Ich habe es für dich getan … für unsere
Liebe, für unsere gemeinsame Zukunft. Für dich, Sadie!"
    Während
sie ihn schweigend ansah, hatte sie das Gefühl, dass gerade
etwas sehr Kostbares zwischen ihnen zerbrochen war.
    "Du
hättest mir vertrauen sollen, Sadie", sagte er ärgerlich
und bestätigte damit ihre Vermutung. "Aber …"
    Sie
kämpfte gegen Tränen an.
    "Ja,
das stimmt. Das hätte ich tun sollen", gab sie leise zu.
"Doch das gilt für uns beide, Leon.
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