Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1666 - Baphomets Rächer

1666 - Baphomets Rächer

Titel: 1666 - Baphomets Rächer
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Es war kein Haus in der Stadt. Es stand allein. Wem es genau gehörte, wusste de Fries nicht. Er hatte einen Schlüssel erhalten, war hineingegangen, und sein Auftraggeber hatte ihm geraten, die Nacht durchzuhalten. Dafür wurde er sehr gut bezahlt, und er würde seinem Auftraggeber melden, wenn sich etwas tat.
    Der Mann hätte eigentlich selbst vor dem Fenster stehen können. Er hatte es jedoch vorgezogen, einen anderen Beobachtungsstandort einzunehmen. Wo der genau war, wusste de Fries nicht, aber er stand mit Godwin de Salier über Handy in Verbindung. Noch tat sich nichts. Die Nacht war dunkel. Sie wurde von der Stille geprägt, und am Himmel zeichneten sich keine Gestirne ab.
    Das Warten war für de Fries nichts Ungewöhnliches. Er sah es als einen Teil seines Berufs an, den er seit gut zehn Jahren ausübte. Er arbeitete als Privatdetektiv und gehörte zu den Menschen, die ihren Job international ausübten. Geboren war er in Belgien, doch er sah sich als Europäer. Nur wenn er Grenzen überschritt, war er sicher, sich auch einen Namen machen und gut verdienen zu können. Hätte er sich selbst einschätzen sollen, dann hätte er sich als einen coolen Typen angesehen. Er war in der Welt herumgekommen, hatte auch bei der französischen Fremdenlegion gedient und dort praktische Erfahrungen sammeln können, was Kampftechniken anging. So gehörte er zu den Leuten, die man so schnell nicht klein bekam.
    Dieser Job hier gehörte zu den ungewöhnlichsten, die er je angenommen hatte. Man hatte ihm nicht viele Informationen gegeben. Er wusste nur, dass er sich bei diesem Godwin de Salier melden sollte, wenn er Besuch erhielt. Das war bisher noch nicht der Fall gewesen. Es hatte sich nichts getan, und dennoch stieg seine Spannung immer weiter an, je mehr Zeit verstrich. Es war etwas, über das ersieh selbst wunderte, aber er nahm es hin und blieb auf seinem Beobachtungsplatz. Hin und wieder griff er zur Wasserflasche, um einen Schluck zu trinken. Ansonsten tat er nichts und verschmolz mit der Dunkelheit im Zimmer. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass Mitternacht bereits vorbei war. Die erste Morgenstunde war angebrochen, und es hatte sich noch immer nichts getan. Sauer war er nicht darüber. Solange er sein Honorar bekam, war ihm vieles egal. Da wäre er auch mehrere Nächte hintereinander aufgeblieben und hätte gewartet. Er ärgerte sich nur ein wenig darüber, dass er nicht wusste, was auf ihn zukommen würde. Man hatte ihm nicht gesagt, auf wen er warten sollte. Aber sein Auftraggeber hatte ihn schon gewarnt und davon gesprochen, dass er nichts unterschätzen dürfe. De Fries hatte sich kaum bewegt. Das änderte sich, als plötzlich sein Handy vibrierte. Er zog es hervor und wusste sofort, wer da etwas von ihm wollte.
    »Ich bin es!«, sagte der Anrufer.
    »Weiß ich.«
    »Und?«
    »Tut mir leid für Sie, aber es gibt nichts Neues. Ich habe nichts gesehen.«
    »Überhaupt nichts?«
    »So ist es.«
    »Gut. Dann warten Sie weiter, de Fries.«
    »Werde ich. Bis später.«
    Es war alles gesagt worden. De Fries verstand, dass sein Auftraggeber nervös war. Für ihn schien viel davon abzuhängen, etwas Bestimmtes zu erfahren, und er war sich zudem sicher, dass es noch in dieser Nacht geschehen würde.
    Nach dem Telefonat drehte er sich nach rechts und griff dorthin, wo das Nachtsichtgerät auf einem kleinen Beistelltisch lag. Schon öfter hatte er durch das Glas geschaut und auch einiges von der Umgebung außerhalb des Hauses sehen können, sodass sie ihm nicht fremd War.
    Tageslicht wäre besser gewesen, aber er musste sich mit dem zufriedengeben, was er sah. Das Gelände war zu erkennen. Die breite Senke vor dem Haus. Hinter ihr ragten Hügel in die Höhe, und ein paar wenige Bäume wuchsen ebenfalls in seinem Sichtbereich.
    De Fries ging systematisch vor. Er wollte sich keinen Vorwurf machen. Langsam schwenkte er das Glas von links nach rechts und sah doch nichts anderes als eine kahle Landschaft. In die Senke konnte er nicht hineinschauen und er wollte das Glas schon wieder absetzen, als ihm etwas auffiel.
    Der Detektiv gehörte zu den Menschen, deren Sinne sehr geschärft waren. Diese Leute achteten auf jedes Detail, und so entging ihm auch das nicht, was nicht zu dem Gesamtbild passte.
    Zuerst wollte er es nicht glauben und schaute noch mal nach, bis er sich überzeugt hatte.
    Ja, da war eine Bewegung zu sehen, die vom Grund der Senke in die Höhe quoll. Staub, der sich zu einer Wolke gesammelt hatte!
    Vorbei war es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher