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Zwischen Impertinenz, Dekadenz und Demut

Zwischen Impertinenz, Dekadenz und Demut

Titel: Zwischen Impertinenz, Dekadenz und Demut
Autoren: Ernst Beeler
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gelernt haben.
    14 Uhr, die
Herberge ging auf und ich bekam meinen Stempel im Pilgerpass wunderschöne
gepflegte Herberge und ich bereute es fast, dass ich nicht gestern entschied
weiter zu gehen. Ich kaufte noch 10 Postkarten und 10 Marken. Dann ging ich zum
Dom und es begann zu regnen, dann ging ich ins Restaurant El Cid
gegenüberliegend dem Dom.
    Mit
Gianfranco konnte ich mich einigermassen in italienisch unterhalten denn er kam
von Turin. Es sollte sich herausstellen, dass er am Schluss zum gleichen
Zeitpunkt in Santiago ankam wie ich. Er, der unwahrscheinlich Glück hatte,
hatte er doch 3 Tage unerträgliche Magenkrämpfe, weil er von einem Brunnen,
Wasser trank. Alle dachten dieser Kerl hält das nicht durch, aber wir haben uns
alle getäuscht. Gianfranco blieb am Schluss mein stetiger Wegbegleiter bis ins Ziel.
    Mister
Wettstein wie ich Ihn nannte, ein 1.95 m Mann von grosser Statur, arbeitet
normalerweise in Teneriffa als Barman, hatte aber im Winter keinen
Arbeitsvertrag, so entschloss er sich den Jakobsweg mit einigen Freunden zu
laufen. In der Diskussion bemerkte ich, dass er Schweizer Vorfahren aus dem
Wallis hatte. Da erinnerte ich mich an das Wettstein Geschlecht in Basel,
(Wettsteinplatz, Wettsteinbrücke etc.) Ein altes aristokratisches Geschlecht
von Basel. Ich liess Ihm von meiner Sekretärin, die Geschichte von Wettstein
übermitteln und nannte ihn nun meinen grossen argentischer-schweizerischer
Bruder. Von da an war das Eis zwischen uns gebrochen.
    Wie sagt
der alte Bundesrat Adolf Ogi so schön, Freude herrschte.

     
    Altes Haus
mit hohen Preisen aber sehr freundlich, meine dort geschriebenen Postkarten
nahm mir der Chef entgegen und sagt er werde die im Hotel aufgeben. Der
Spargelsalat dort war sehr gut, der Fisch war eher durchschnittlich. Wenn ich
denke, dass die Herberge 4- € gekostet hätte und ich 57,- € fürs Essen bezahlen
musste, war es in keinem Verhältnis. Diese Dinge geben zu Denken. Noch einige
Male den Dom fotografiert und weiter gings. Nun wieder etwa 5 km durch Burgos
bis endlich das Ende kam und ich lief ins Dorf Villalbilla de Burgos, wo ich
gegen 17:30 ankam. Hotel eher mittelmässig, keine Heizung. Als ich nach der
Heizung fragte gab man mir nur einen kleinen Elektroofen. Von 4 Lampen ging nur
eine im Zimmer, im Gang 2 von 4. Steckdose nur eine im Zimmer. Nun musste ich
langsam an die Organisation von morgen denken. Niemand wollte ausser spanisch
etwas anderes können, bis ich Raphael fand. Hat bei VW gearbeitet,  ca. 70 und
konnte ausser ein paar Wörter Deutsch auch einige Wörter französisch. Mit ihm
zusammen riefen wir eine Herberge für morgen an. In Castrojeriz, das etwa 30-32
km entfernt war. Sollte ich das morgen, trotz meiner Blasen schaffen, hätte ich
wieder eine Etappe mehr machen können. Die Herberge war geschlossen, so
versuchten wir es in einem kleinen Hotel. Dort reserviert wurde das zweite
Gepäck noch zur Frage, was sich erst um 22 Uhr klären liess. In der
Zwischenzeit war ich noch in der Farmacia und kaufte Lippenstifte, Vaseline,
Voltaren und Taschentücher. Also um 22 Uhr geht’s weiter, bis dann habe ich
meine Füsse gepflegt und gegessen. Im Bett dachte ich es beisst so, wohl Warzen
vorhanden, ich packe obwohl es ein Hotel ist meinen Schlafsack aus und schlafe im Schlafsack. Der Ofen heizte
bis am morgen nicht richtig auf. Aber um 07.30 gings weiter.

Etappe
Nr. 12
Motto:
Die Römerstrassen führen uns weiter
     
    Villabilla
de Burgos nach Castrojeriz via Hormillos del Camino, ca. 34 km.
     
    Sehenswürdigkeiten:
     
    1.
Überquerung des Río Arlanzon
    2. Ort
Tardajos geht bis 800 v. chr. zurück
    3. Kirche
Santa Marina
    4.
Aufgegebene Siedlung seit 1503: Sambol
    5.
Ruine San Antón
    6.
Santa Maria del Manzano
     
    Strecke:
Sehenswürdigkeiten, El Camino Muschel Richtung N120, Richtung Arroyo de
Garbanzuelo
     
    Überhole
nach 4 km einen jungen Münchner, er war um 06 Uhr schon in Burgos gestartet. 15
Minuten mit ihm gesprochen, Buen Camino und weiter geht’s. Ich laufe alleine
der Gedanke immer wieder an die schmerzenden Füsse und impertinenten
Vorgangsweisen. Mein Frühstück sollte ich wohl erst nach 3 Dörfern in Rabé de
la Calzada einnehmen, aber auch hier waren die Bars und Restaurants zu. Ich
schaute in ein Haus (Casa Rural), ich winkte durchs Fenster, ein Herr öffnete
ich fragte nach Bars und Restaurants. Es sind hier alle geschlossen. Er fragte
hast du kalt? Ja, hast du Frühstück gehabt fragte er? Nein, also komm rein.
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