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Zwischen Ehre und Verlangen

Zwischen Ehre und Verlangen

Titel: Zwischen Ehre und Verlangen
Autoren: Louise Allen
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sehr förmlich und hatte durch nichts zu verstehen gegeben, dass sein Herz ihr gehörte.
    Sie bekam Gewissensbisse, weil sie angenommen hatte, er nehme an den anrüchigen Vergnügungen des Barons teil. Es tat ihr leid, dass sie ihn in einem derart falschen Licht gesehen hatte.
    Die Chaise rollte mit großer Geschwindigkeit schaukelnd über die Straße, sodass Amanda nicht imstande war, sich zu entspannen. Unversehens verlangsamte der Wagen jedoch das Tempo, und neugierig schlug sie die Lider auf. Ihr Blick fiel auf eine Wirtschaft, die einen recht ansprechenden Eindruck machte.
    Jared lenkte die Pferde vor den Haupteingang, hielt sie an und sprang zu Boden. Dann warf er die Zügel dem vom Tritt gestiegenen Lakaien zu, ging zur anderen Seite der Kalesche und half Amanda beim Aussteigen. Galant reichte er ihr den Arm, betrat das Gasthaus und schaute sich suchend um. Im gleichen Moment kam ein korpulenter Mann ins Entree, der sich beflissen verbeugte. “Sind Sie der Wirt?” erkundigte sich Jared.
    “Ja, Sir, der bin ich.”
    “Mr. Brownsmith und Gattin”, sagte Jared. “Wir hatten einen Unfall, bei dem unser Gepäck verloren gegangen ist”, log er weiter. “Sie ist sehr mitgenommen und muss sich ausruhen. Ich möchte Zimmer für uns und eine Kammer für meinen Bediensteten.”
    “Sehr wohl, Sir”, antwortete Mr. Miller eifrig. “Ich kann Ihnen mein bestes Appartement geben.”
    “Gut”, stimmte Jared zu und folgte mit Amanda dem die Treppe hinaufstampfenden Wirt, der vor einer Tür stehen blieb, sie öffnete und sich erneut verbeugte.
    “Wenn ich bitten darf, meine Herrschaften”, sagte Mr. Miller höflich. “Möchten Sie etwas essen?”
    “Ja”, erwiderte Jared, ließ Amanda den Vortritt und betrat dann den kleinen Wohnraum.
    “Es wird nicht lange dauern”, versicherte der Wirt und schloss die Tür.
    Abgespannt setzte Amanda sich in einen Sessel.
    Jared ging ins Schlafzimmer, holte eine Wolldecke und legte sie ihr fürsorglich über die Knie.
    “Danke, Mr. Brownsmith”, äußerte sie mit mattem Lächeln.
    “Wie gut, dass mir dieser Name noch rechtzeitig eingefallen ist”, sagte er schmunzelnd. “Herein!”, fügte er hinzu, weil jemand an die Tür geklopft hatte, und drehte sich um.
    Eine ordentlich gekleidete Frau brachte die Mahlzeiten, stellte schweigend das Tablett auf den Esstisch, knickste und wünschte den Herrschaften einen guten Appetit.
    Nachdem sie sich zurückgezogen hatte, schenkte Jared Wein in zwei Gläser, reichte eins davon Amanda und sagte eindringlich: “Trinken Sie das, Madam. Das beruhigt die Nerven.”
    Gehorsam nippte sie am Glas und fand den gut schmeckenden Rotwein belebend.
    Jared legte ihr und sich vor und nötigte sie dann, sich zu stärken.
    Sie stellte das Glas ab, begann zu essen und hatte unversehens den Eindruck, wieder im “Goldenen Lamm” in Saxthorpe zu sein. Irgendwie kam es ihr so vor, als habe sie einen zweiten Albtraum erlebt, der jetzt zum Glück beendet war.
    “Wenn wir mit dem Essen fertig sind, werde ich Hucknall mit einer Nachricht für Miss Porter nach Brighton schicken, damit sie sich nicht länger Sorgen um Sie macht”, sagte Jared ruhig. “Ich werde ihr ausrichten lassen, wir würden morgen zurück sein.”
    “Wir werden die Nacht hier verbringen?” warf Amanda unsicher ein.
    “Ja. Die Wirtin wird Ihnen gewiss das dafür Nötigste zur Verfügung stellen können”, antwortete Jared.
    “Und wo gedenken Sie zu schlafen?” erkundigte Amanda sich misstrauisch.
    “Wir haben doch zwei Schlafzimmer”, sagte Jared schmunzelnd.
    “Ach, richtig. Das hatte ich vergessen.” Sie war froh, dass sie nicht auf einem separaten Raum für sich bestehen musste, weil es ihr widerstrebt hätte, Jared zu verstehen zu geben, dass die Situation im “Goldenen Lamm” sich nicht wiederholen dürfe.
    “Es sei denn, du möchtest sparsam sein, mein Schatz, und begnügst dich mit einem gemeinsamen Bett!”, äußerte er amüsiert, stand auf und ging zu ihr. “Findest du nicht, Amanda, dass wir uns endlich vertragen sollten?” fragte er lächelnd.
    “Ich … oh Jared!”, platzte sie heraus. “Ich bin so durcheinander.”
    “Ich wollte dir schon im Salon von Langhams Haus gestehen, dass ich dich liebe, und dich küssen, habe jedoch darauf verzichtet, um nicht das Gefühl zu bekommen, ich würde auf Grund der Umgebung alles besudeln, was uns beide verbindet.”
    “Und ich habe angenommen, du zähltest zum Kreis von Lord Langhams verkommenen Freunden”,
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