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Zwischen den Zeilen

Zwischen den Zeilen

Titel: Zwischen den Zeilen
Autoren: Benedikt Altmann , Berthold F. Bauer
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damals in dem Moment ja auch gar nicht wirklich, dass es aufhörte. Wie sehr hoffte ich, sogar nächste Woche am Freitag Nachmittag bei den nächsten Disziplinarmaßnahmen wieder dabei sein zu können. Und ja, ich genoss es, zu sehen, wie Florian gerade verzweifelt wichsend unter unserem ekelhaften Machtmissbrach zu leiden hatte. Ich machte mich dabei kein bisschen weniger schuldig als Buch. Es war damals in exakt diesem Moment so unendlich geil für mich, dabei zu sein. Heute jedoch, da ich diese Erinnerungen niederschreibe fühle ich mich dabei aber so krank, dass ich mich dafür nicht einmal mehr selbst hassen kann.
    Florian machte den Mund auf und hechelte vor sich hin. Er war knallrot vor lauter Schuldgefühlen, vor lauter Angst, dass sein kleines privates Geheimnis in der Schule nun die große Klatschrunde machte, und er war knallrot vor lauter Anstrengung.
    Doch sein an sich leistungsfähiger Körper versagte ihm nun seinen Dienst. Ausgerechnet jetzt, wo es für ihn doch um so unendlich viel ging. Im Gegensatz zu vorhin herrschte zwischen seinen Beinen nun nur noch die pure Flaute, und das obwohl er dort gerade so richtig beherzt, und geradezu sportlich- kräftig zugriff.
    Verzweifelt starrte Florian auf das Blankoformular auf Buchs Schreibtisch. Und die große runde Uhr aus dem Physiklabor tickte unerbittlich. Bei jeder vollendeten halben Umdrehung des Sekundenzeigers würde es nachher einen Schlag mehr geben. Das ließ Florian noch zusätzlich verkrampfen. Und am Ende ging dann schließlich rein gar nichts mehr. Trotz der ganzen zügellosen Schmuddelmagazine dort auf dem Tisch.
    Mit schmerzverzerrtem Gesicht und Tränen in seinen hellblauen Augen ließ Florian seine rechte Hand schlaff nach unten zur Seite sinken. »Es geht einfach nicht: Es tut mir aufrichtig leid, Herr Buch.«
    »WAS HEISST HIER, ES GEHT NICHT, DU ERBÄRMLICHE KLEINE SCHWUCHTEL ?« brüllte Buch nun rum und Florian zucke bei jeder einzelnen Silbe zusammen wie bei einem Peitschenhieb. »Keiner verlässt hier den Raum, bis die Disziplinarmaßnahme abgeschlossen ist ! Und wenn wir bis morgen früh um fünf hier stehen werden! Klar? Und jetzt halt dich besser ran, denn deine Zeit läuft.«
    Zunehmend verzweifelt blickte Florian erneut hinüber auf die Uhr. Es waren nun schon fast vier Minuten vergangen, seit Buch sie gestartet hatte. Machte nachher also insgesamt schon acht Schläge auf den nackten Arsch. Auch das noch.
    Florian zog den Rotz in seiner Nase hoch, schluckte den Schleim runter, wischte sich über seine blasse nasse Stirn und den Schweiß weg. Er blätterte eine weitere Fotodoppelseite auf, die ihn nachts oder manchmal auch an den Nachmittagen immer ganz besonders schnell und heftig geil gemacht hatte. Dann versuchte er es nochmals. Warum zum Teufel funktionierte es denn nun ausgerechnet hier und jetzt, wo es wirklich drauf ankam, nicht. Warum nur? Er gab dabei doch wirklich alles. Wirklich alles.
    Buch ließ sich derweil betont gelangweilt auf seinen bequemen Schreibtischstuhl fallen und begann intensiv den MERKUR - Die Deutsche Zeitschrift für Europäisches Denken zu lesen, ein sehr anspruchsvolles Magazin für feinsinnige Intellektuelle. Ausgerechnet. Die Uhr lief dabei tickend munter weiter. Er hatte ja schließlich alle Zeit dieser Welt. Es warteten ja schließlich nur noch neun weitere Schüler da draußen auf dem Gang auf ihre Disziplinarmaßnahme.
    Florian stöhnte nun mittlerweile laut auf. Nicht aus lauter Geilheit, sondern aus lauter Verzweiflung, weil sich bei ihm dort unten immer noch absolut nichts regen wollte. Absolut nichts.
    Als nun schließlich fast schon sieben Minuten verstrichen waren, schleuderte er das aufgeschlagene Schmuddelheftchen schließlich mit einer heftigen Handbewegung vom Tisch hinunter auf den Boden, wo es umgedreht liegen blieb.
    Buch grinste befriedigt vor sich hin. Diese Methoden aus den über zwanzig Jahre alten Schreckenstein Büchern funktionierten doch tatsächlich immer noch. Sogar noch in der heutigen Zeit mit ihren gänzlich anderen lasterhaften Verirrungen. Es war schon erstaunlich.
    Florian massierte sich nun mit der anderen Hand auch noch zusätzlich zwischen seinen Schenkeln und urplötzlich nahmen die Dinge nun auf einmal komischerweise doch wieder ihren gewohnten Lauf. Es dauerte nun wirklich nur noch die bei ihm auch sonst üblichen knapp vier Minuten, bis er schließlich am Ende sabbernd und keuchend in die Knie ging, nur das er dieses Mal dabei auch noch zusätzlich zu den
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