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Zwillinge der Finsternis

Zwillinge der Finsternis

Titel: Zwillinge der Finsternis
Autoren: Marco Sonnleitner
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alleine schaffst, rechst du bitte den Kies in der Hofeinfahrt, Peter. Und Bob: Dahinten in der Kiste liegt alles mögliche alte Besteck. Du bekommst von mir Essigessenz, damit kannst du die Teile polieren. Komm mit!« Sie drehte sich um, blieb dann aber noch einmal stehen. »Ach ja, und das Einfahrtstor wolltet ihr ja schon letzte Woche neu gestrichen haben, wenn ich mich recht entsinne. Nicht wahr?«
    Die drei Jungen stöhnten fast gleichzeitig. Aber sie wussten genau, dass es die Sache nur noch schlimmer machte, wenn sie jetzt etwas von einem 250.000-Dollar-Buch erzählten, das angeblich dort in jenem Pappkarton lag. Tante Mathilda würde sich veralbert vorkommen und sich gleich noch ein paar andere Torturen einfallen lassen, mit denen sie die Jungen auf Trab halten konnte. Daher fügten sich die drei murrend in ihr Schicksal. Allerdings brachte Justus vorher noch das Buch in Sicherheit. Hinter einem der Regale in der Zentrale fand er einen Spalt, der groß genug war, um das kostbare Stück aufzunehmen.
    Als sie am Abend endlich alles zu Tante Mathildas Zufriedenheit erledigt hatten, waren sie zum Umfallen müde. Justus hatte gerade noch genügend Energie, den nächsten Tag zu verplanen.
    »Bob, trag du mal bitte alles zusammen, was du zu den Zwillingen der Finsternis findest.«
    Der dritte Detektiv, der auch für Recherchen und Archiv zuständig war, nickte müde.
    »Und wir, Peter, fahren zu diesem Notar, der die Versteigerung abgewickelt hat. Peastone hieß er, glaube ich.«
    »Wann?« Peter gähnte herzhaft.
    »Um zehn. Bis dahin müsste ich wieder einigermaßen auf dem Damm sein.« Justus konnte kaum noch die Augen offen halten.
    »Okay. Bis dann.«
    »Schlaft gut, Kollegen!«
     
    »Peastone, Peastone, Peastone ...«, forsteten die beiden Detektive dann tags darauf die Gelben Seiten von Rocky Beach in der Zentrale durch.
    »Hier! 21 Market Street«, las Peter, »das ist im Zentrum. Da können wir doch –«
    »... unmöglich mit dem Rad hinfahren«, nahm Justus Peter das Wort aus dem Mund. Der Erste Detektiv wusste genau, was sein Freund hatte sagen wollen. Denn Peter, das Sportass der drei ???, ließ so gut wie keine Gelegenheit aus, um sich sportlich zu betätigen. Und Justus wiederum vermied alles, was mit allzu großen Anstrengungen verbunden war. Deshalb schleppte er ja im Gegensatz zu Peter auch einige Pfunde zu viel mit sich herum. »Der Verkehr ist gerade jetzt um die, äh, Mittagszeit viel zu stark, als dass wir uns mit unseren Rädern unnötigen Gefahren aussetzen sollten«, fügte Justus so überzeugend wie möglich hinzu.
    Peter stutzte einen Moment und meinte dann in gespielter Skepsis: »Bisher war ich eigentlich immer der Meinung, dass die Rushhour morgens und abends ist, wenn die Leute zur Arbeit beziehungsweise wieder nach Hause fahren.«
    »Äh, ja ... aber, gerade heute ... äh ...«, stotterte Justus.
    »Ist schon klar, Dickerchen«, unterbrach ihn Peter lachend und zückte seinen Wagenschlüssel. »Lass uns mit dem Auto fahren, dann können wir wenigstens sicher sein, dass wir heute noch ankommen.«
    »Was soll denn das heißen?«, empörte sich Justus und folgte Peter aus dem Wohnwagen. Doch der Zweite Detektiv zuckte nur vielsagend mit den Augenbrauen und lief dann zu seinem MG, der in der Einfahrt des Schrottplatzes parkte.
    Die beiden stiegen in den roten Flitzer ein, und Peter ließ den Motor an. Mit knirschenden Reifen rollte er über den von ihm frisch gerechten Kies und reihte sich Sekunden später in den Verkehr Richtung Innenstadt ein.
    Sie waren etwa zehn Minuten unterwegs und kamen gerade an einem kleinen Park vorbei, als sich Justus plötzlich überrascht in seinem Sitz aufrichtete. »Peter, fahr mal langsamer!«
    »Wieso? Was ist denn?«, fragte der Zweite Detektiv und drosselte das Tempo.
    »Ich weiß nicht, aber in dem Park dort steht eine Menge Leute beieinander. Ist heute irgendetwas Besonderes in Rocky Beach los? ’ne Open-Air-Veranstaltung oder so, von der ich nichts mitbekommen habe?«
    »Nicht dass ich wüsste«, erwiderte Peter. Er fuhr noch etwas langsamer und warf jetzt selbst einen Blick zum rechten Seitenfenster hinaus. »Du hast recht, da ist ein Mordsauflauf.«
    »Komm, Zweiter, lass uns mal aussteigen und nachsehen«, schlug Justus vor. »Das interessiert mich jetzt doch, was da los ist.«
    Peter lenkte den MG in die nächste freie Parklücke. Dann stiegen die beiden Jungen aus und liefen ein kurzes Stück zurück zum Park, in den immer noch mehr Leute
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