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Zwillinge der Finsternis

Zwillinge der Finsternis

Titel: Zwillinge der Finsternis
Autoren: Marco Sonnleitner
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von einem Erdbeben in den letzten 24 Stunden.«
    »Du machst Witze?« Peter starrte seinen Freund mit großen Augen an.
    »Wenn ich’s euch sage!«, beharrte Bob.
    »Ein richtiger Spalt?«
    »Er soll sich durch das ganze Grundstück ziehen, an der breitesten Stelle fast einen halben Meter messen und auch ziemlich tief sein«, erläuterte Bob.
    »Aber ... aber wie kann so was sein?«, zermarterte Peter sich das Hirn. »Was ist denn nur los hier? Es schneit, ohne kalt zu sein, der Boden reißt auf, ohne dass die Erde bebt – das geht doch nicht mit rechten Dingen zu, wenn ihr –« Abrupt hielt der Zweite Detektiv inne und sog zischend die Luft ein. »Elemente!«, stieß er heiser hervor.
    »Was?« Bob sah ihn erstaunt an.
    »Zwei Elemente!« Peter rüttelte seinen Freund an der Schulter. »Verstehst du nicht? Wasser, Erde! Wasser, das zu Schnee wird, und Erde, die aufreißt. Schnee im Sommer und ein Spalt, der nicht da sein dürfte.«
    Bobs Blick verdüsterte sich. »Wie ..., du meinst ...?«
    »Ja! Klar doch! Das ist die einzig logische Erklärung!«
    »Ach kommt, Kollegen!«, winkte Justus unwirsch ab. »Das glaubt ihr doch selbst nicht! Das sind doch alles nur Märchen! Abergläubisches Gefasel! Wer glaubt denn an so einen Blödsinn?«
    Peter sah seinen Freund ernst an. »Ich denke, mit glauben hat das angesichts der Ereignisse nichts mehr zu tun. Die Geschichten um Zwillinge der Finsternis sind nicht länger abergläubisches Gefasel. Sie sind wahr!«

Ein neuer Auftrag
    Peter schloss mit zittriger Hand seinen MG auf. »Sie sind Realität!«
    »Ein Buch des Teufels! Zaubersprüche! Gewalt über die Elemente! So ein ausgemachter Unsinn!« Justus öffnete die Tür und ließ Bob auf den Rücksitz. »Quatsch!«
    Immer wenn die Ereignisse ins Mysteriöse und Übernatürliche abglitten, meldete sich beim Ersten Detektiv der gesunde Menschenverstand, der ihm sagte, dass es so etwas wie Geister, Magie oder ähnlichen Hokuspokus nicht gab. Aber so ganz überzeugend klang sein Unmut in diesem Fall nicht. Justus’ Ärger wirkte fast ein wenig aufgesetzt, so, als wollte er sich selbst etwas einreden, woran er tief in seinem Inneren vielleicht zweifelte. Und das, was Bob nun zu berichten hatte, trug nicht gerade dazu bei, dass Justus’ Zweifel sich in Luft auflösten.
    »Du hast ja recht damit, Erster, dass sich das alles ziemlich unwahrscheinlich anhört«, pflichtete ihm Bob bei. »Aber Tatsache ist, dass das, was uns dieser Diffleton erzählt hat, bis ins Detail stimmt.«
    Peter ließ schon einmal den Motor an und fuhr los, während Bob weiterredete: »Meine Nachforschungen bestätigen, dass die drei Ausgaben der Zwillinge der Finsternis zu den seltensten Büchern der Welt gehören, für die in Sammlerkreisen Unsummen gezahlt würden, wenn man sie denn fände. Sie gelten aber seit über 200 Jahren als verschollen. Auch die Sache mit den 666 Zaubersprüchen ist sozusagen richtig, wenn man die Formeln rein inhaltlich deutet.«
    »Sind auch welche dabei, die einem Gewalt über die vier Elemente verleihen?«, fragte Peter.
    »Ja, im ersten Band. Auch das stimmt«, nickte Bob. »Und woher die Legende stammt, dass die Bücher, zumindest die beiden Originalbände, den nächstgelegenen Blutschatz verraten würden, ist zwar nicht gesichert – zum ersten Mal tauchen diesbezügliche Aussagen im 17. Jahrhundert in Frankreich auf –, aber auch dieses Gerücht rankt sich tatsächlich um die Zwillinge der Finsternis .«
    »Hm!«, grunzte Justus griesgrämig und verschränkte die Arme vor der Brust.
    Die drei Jungen schwiegen eine Zeit lang bedrückt beziehungsweise im Falle von Justus angesäuert vor sich hin. Dann aber ließ der Erste Detektiv plötzlich noch ein Grunzen ertönen und meinte danach kurz angebunden: »Peter, dreh um! Wir fahren zurück zur Zentrale!«
    »Was? Wieso?«, wollte Peter wissen. »Ich dachte, wir wollten zu dem Notar.«
    »Ich will mir erst mal diesen zweiten Band genauer ansehen, bevor wir irgendetwas anderes unternehmen. Ich will wissen, womit wir es hier eigentlich zu tun haben!«
    »Du willst die Sprüche anwenden?«, fragte Peter entsetzt.
    »Ich will sie mir an sehen «, erwiderte Justus knapp.
    Zehn Minuten später rollte der rote MG wieder auf den Schrottplatz. Aber zum Erstaunen der drei Jungen stand da bereits ein Wagen, und zwar einer, den man nicht alle Tage zu Gesicht bekam. Das allerneueste Modell eines knallroten Porsche Carrera GTs funkelte dort in der Sonne und wirkte auf dem ramschigen
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