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Zwielicht

Zwielicht

Titel: Zwielicht
Autoren: Christie Golden
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mein Ernst, wissen Sie?", sagte Jake leise. „Ich hätte ihm alles erzählt. Er hätte es mir nicht... aus dem Gehirn reißen müssen."
    Der Thronerbe lächelte sanft. „Das weiß ich, aber er kann sich nicht vorstellen, dass jemand so ehrlich sein könnte, Professor. Er ist so an Misstrauen und Betrügereien gewöhnt, dass er etwas, das Sie und ich sehr gut verstehen, gar nicht begreifen kann, dass Wissen manchmal nur dann nützlich ist, wenn man es mit allen, die es erfahren und daraus lernen wollen, teilt."
    „Die Entdeckung von Wundern", meinte Jake leise in Erinnerung an ihr Gespräch. Valerians Lächeln wurde breiter, und während er nickte, sahen sie einander einen Moment lang in die Augen.
    „Ich störe diesen rührenden Augenblick der Entstehung einer Männerfreundschaft ja nur ungern, aber Jake hat Tumore im Kopf und er braucht einen guten Fluchtort", warf Rosemary ein.
    „Wie üblich hat die reizende Miss Dahl den Finger auf die Wunde gelegt", sagte Valerian. „Ich reise stets mit dem besten medizinischen Personal. Sie brauchen nicht im Einzelnen zu wissen, warum Sie am Leben bleiben müssen nur dass Sie am Leben bleiben müssen. Kommen Sie."
    „Sir...", Devon Starkes Stimme war so angenehm und charakteristisch, wie seine körperliche Erscheinung unauffällig war, tief und wohltönend. „Sir, das geht nicht. Das kann ich Ihnen nicht erlauben."
    Valerian lächelte, aber in seinen grauen Augen war der Anflug eines stählernen Blitzens. „Devon, ich mag Sie, aber es steht Ihnen nicht zu, mir etwas zu erlauben oder zu verbieten."
    „Verzeihung, Sir, ich wollte nicht respektlos sein, aber... Sie befinden sich in einer schrecklichen Lage." Er sah zu Jake und Rosemary hin, schien eine Entscheidung zu treffen und fuhr fort: „Sie müssen entweder Ihrem Vater nachgeben und ihm Rosemary und Jake ausliefern oder ihm offen die Stirn bieten. Ich weiß, dass Sie weder das eine noch das andere tun möchten."
    Valerians Miene verfinsterte sich ein wenig. „Tja, aber mir bleibt wohl keine Wahl, nicht?"
    „Doch, Sir, die bleibt Ihnen. Sie können nicht hoffen, gegen den Kaiser zu bestehen. Und Sie werden nicht zulassen, dass der Professor und Rosemary zu Schaden kommen. Es gibt noch eine dritte Möglichkeit."
    Jake und Rosemary schauten einander an. Früher einmal hätte Jake mühelos die Gedanken aller im Raum Anwesenden lesen können. Jetzt war er, was er immer schon gewesen war ein Nicht-Telepath. Verflucht, er verstand sich nicht einmal besonders gut darauf, in Gesichtern zu lesen oder die Körpersprache anderer richtig zu deuten. Er hob die Schultern, Rosemary runzelte die Stirn und richtete den Blick ihrer blauen Augen wieder auf Starke.
    „Ich höre", sagte Valerian ruhig. „Wird mir diese dritte Möglichkeit gefallen?"
    „Das bezweifle ich, Sir, aber Sie werden sie ergreifen müssen."
    Plötzlich war Devon Starke wieder in Jakes Gedanken. Ich habe gespürt, was Sie fühlten, als Sie das erste Mal flohen. Als Sie uns an diesem Ort miteinander verbanden, an dem wir alle Teil voneinander waren. Als wir die Gedanken und Gefühle der anderen empfanden, als es kein Getrenntsein gab.
    Er fuhr auf eine Weise fort, die tiefer ging als Worte, und Jake spürte, wie ihm Tränen in den Augen brannten, als er sich selbst an dieses Verbundensein erinnerte. Er dachte daran, was Zamara zu ihm gesagt hatte, und teilte diese Konversation mit Devon:
    Das hat die Protoss verändert, hatte er zu ihr gesagt. Was wird es mit uns tun?
    Und ihre Antwort... Oh Zamara, wie sie ihm fehlte, wie sie ihm immer fehlen würde.
    Es war nie geplant, diesen Augenblick mit jemandem zu teilen, der nicht zu unserer Spezies gehört. Die Khala gilt nur für uns, nicht für euch, und sie ist heilig, kein Spielzeug... Wirklich, Jacob, ich weiß nicht, was geschehen wird. Eure Spezies ist... jung, zu jung noch, um die wahre Bedeutung zu begreifen. Die meisten, die es miterlebt haben, werden es wahrscheinlich abtun, darüber spotten und es als vorübergehende Einbildung betrachten.
    Aber... nicht alle?
    Nein. Nicht alle.
    Devon Starkes geistige Stimme, voller Schmerz, Freude, Hoffnung und Sehnsucht: Nicht alle, Professor.
    Jake sah Devon an, öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber ehe er ein Wort hervorbringen konnte, spürte er, wie der ehemalige Ghost in seinen Geist eintauchte. Es tat nicht sehr weh. Starke wusste, was er tat, und dies war eine Verbindung von Mensch zu Mensch, nicht von Protoss zu Mensch. Aber Jake wurde davon überrascht,
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