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Zurueck auf der Jacht des Millionaers

Zurueck auf der Jacht des Millionaers

Titel: Zurueck auf der Jacht des Millionaers
Autoren: Anna Depalo
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Lieber Himmel, verfahrener konnte es gar nicht sein!
    Ihr nächster Gedanke galt Jade. Wenigstens brauchte sie sich heute keine Sorgen um ihre Tochter zu machen. Linda würde sich so lange wie nötig um Jade kümmern, das wusste sie.
    Wieder klingelte das Handy, sie stellte es gereizt ab.
    Dann fiel ihr ein, dass sie sich immer noch in das kleine Häuschen in Coral Gables flüchten konnte. Den Schlüssel hatte sie bisher nicht abgegeben, und bis zum Ende des Monats stand das Haus leer. Ohnehin befanden sich noch einige ihrer Möbel und Sachen dort. Entschlossen nahm sie die nächste Abzweigung.
    Kurz darauf parkte Megan vor dem Haus, ging hinein, zog sich müde die Schuhe von den Füßen und stellte ihr Handy wieder ein. Es überraschte sie nicht, dass Stephen mehrfach versucht hatte, sie anzurufen.
    Kopfschüttelnd überlegte sie, was für eine Ausrede er sich dieses Mal einfallen lassen würde. Dann suchte sie Lindas Telefonnummer heraus und rief an.
    Als ihre Freundin sich meldete, sagte Megan: „Hi, Linda, ich bin’s.“
    „Hi! Ich wollte gerade Jade abholen gehen …“
    „Hör zu, Linda. Würde es dir etwas ausmachen, sie bis morgen bei dir zu behalten?“
    „Natürlich, gar kein Problem“, antwortete Linda, ohne zu zögern.
    Erleichtert atmete Megan auf, auch wenn sie nicht bezweifelt hatte, dass Linda ihr half. „Danke.“
    „Stephen und du, ihr wollt den Abend ganz für euch haben, was?“
    „So ungefähr.“ Ihre Stimme zitterte leicht. „Sag Jade bitte, dass ich sie lieb habe und sie morgen abhole, ja?“
    „Sag mal, ist irgendetwas, Megan?“, fragte Linda plötzlich besorgt. „Du klingst so komisch.“
    Megans Augen füllten sich mit Tränen. Der Kummer schnürte ihr regelrecht die Kehle zu, und sie verwünschte sich insgeheim. Warum konnte sie sich nicht einfach zusammenreißen? „Alles in Ordnung, mach dir keine Sorgen“, brachte sie mühsam hervor. „Bis morgen.“
    Nachdem sie die Verbindung unterbrochen hatte, sah Megan sich um. Sie kam sich völlig verloren vor. Die Idee, den Abend hier zu verbringen, erschien ihr mit einem Mal gar nicht mehr gut. Vielleicht kam Stephen nicht sofort auf den Gedanken, sie hier zu suchen; sehr lange würde er dafür aber nicht brauchen. Kurz entschlossen ging Megan in ihr altes Schlafzimmer und stopfte einige Sachen in eine Reisetasche, die noch im Schrank gelegen hatte.
    Sie musste vernünftig überlegen, was sie jetzt tun sollte. Doch allein bei dem Gedanken daran zog sich ihr nervös der Magen zusammen. Dieses Mal würde es sehr viel schlimmer für sie sein, alle Brücken abzubrechen und einfach wegzugehen. Sie und Stephen waren verheiratet – und Jade, die an allem nicht die geringste Schuld traf, würde leiden.
    Natürlich musste er sie finden, und zwar um Jades willen. Megan konnte nicht fassen, dass sie ihm wieder vertraut hatte. Mistkerl, dachte sie unglücklich, und riss die Reisetasche mit größerer Heftigkeit vom Bett als nötig. Betrügerischer Mistkerl.
    Dieses Mal würde sie nicht einfach so davonlaufen. Und das nicht nur, weil es nicht anders ging, sondern weil sie es so wollte. Sie ging auf die Haustür zu.
    Dieses Mal würde sie nicht das passive Opfer sein. Sie würde nicht tatenlos aufgeben und sich verstecken.
    Als sie vor dem Haus stand, schloss sie ab, trug die Reisetasche zum Wagen und setzte sich hinter das Steuer. Zum ersten Mal an diesem Abend erkannte sie glasklar, was sie tun musste. Sie würde sich ein Zimmer bei einem der größten Konkurrenten des „Garrison Grand“ nehmen. Schade, dass das neue Hotel der Jefferies noch nicht eröffnet hatte.

12. KAPITEL
    Als Stephen den Parkplatz des Jachthafens erreichte, war von Megan nichts mehr zu sehen. Verärgert darüber, dass er so dumm gewesen war, sich von Tanya aufhalten zu lassen, zog er sein Handy aus der Tasche und tippte Megans Nummer ein.
    Im Grunde wunderte ihn nicht, dass sie kein Gespräch annahm. Trotzdem rief er noch ein paarmal an und hoffte gegen jede Vernunft, dass sie sich meldete. Vielleicht konnte sie gerade nicht telefonieren, weil sie am Steuer saß. Andererseits konnte sich jeder Idiot zusammenreimen, dass sie die offensichtlichen Schlussfolgerungen gezogen und eine Stinkwut auf ihn hatte.
    Stephen fluchte leise. Er musste Megan finden und ihr die Situation erklären. Auf den ersten Blick sprachen die Umstände gegen ihn, aber irgendwie musste er Megan von der Wahrheit überzeugen. Allein der Gedanke, wieder von ihr verlassen zu werden, trieb ihm den
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