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Zurueck auf der Jacht des Millionaers

Zurueck auf der Jacht des Millionaers

Titel: Zurueck auf der Jacht des Millionaers
Autoren: Anna Depalo
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nicht ohne Sex sein kann“, sagte sie und senkte verführerisch die Stimme. „Darum bin ich hergekommen.“
    Augenblicklich schob er ihre Hand von seiner Brust. „Du hast keine Ahnung“, fuhr er sie kühl an.
    Nun zeigte sie zum ersten Mal Anzeichen von Unsicherheit. „Aber Stephen, jeder weiß doch, dass du mit jeder Frau …“
    „Das war früher vielleicht so, Süße.“ Ihm hing also immer noch der alte Ruf an, dabei lebte Stephen schon seit Jahren nicht mehr wie ein Playboy. „Was willst du eigentlich von mir?“, fragte er Tanya entnervt.
    Sie zog einen niedlichen Schmollmund. „Nichts! Du bist einfach einer der aufregendsten, coolsten Typen in Miami. Alle wissen über die Garrison-Brüder Bescheid. Ich wollte eben herausfinden, was an der Sache dran ist.“
    Stephen stöhnte innerlich auf. Man sah in ihm nicht mehr als eine Kerbe im Bettpfosten. Leider musste er zugeben, dass das Schicksal sich hier auf seine Kosten einen Witz erlaubte – und das nicht einmal unverdient. „Du wirst Megan genau erklären, was hier passiert ist.“
    „Dass wir uns geküsst haben?“ Tanyas Lächeln wurde wieder frech. „Ich glaube, das hat sie selbst gesehen.“
    „Nein, dass du dich ohne mein Einverständnis an mich herangemacht hast.“
    Dickköpfig hob sie das Kinn. „Das kann ich nicht tun.“
    „Das kannst du sehr wohl, und das wirst du auch.“ Er widerstand dem heftigen Wunsch, sie zu packen und zu schütteln, bis sie Vernunft annahm.
    „Aber wenn ich das sage, bekomme ich nie wieder einen Job als Babysitter! Ich muss dabei bleiben, dass du einverstanden warst.“
    Stephen überraschte, wie gut sie das Ganze durchdacht hatte. Allmählich fragte er sich, wie viele Ehen Tanya wohl schon auf dem Gewissen hatte. „Mit dem Empfehlungsschreiben, das ich dir geben werde, wirst du auch keinen Job mehr bekommen“, drohte er ihr.
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „So habe ich wenigstens eine Chance, denn so steht dein Wort gegen meins.“
    Er meinte, seinen Ohren nicht zu trauen. Tanya brachte ihn in große Schwierigkeiten und dachte nicht einmal daran, die Lage zu klären. Das allein fand er bereits ungeheuerlich. Aber was weitaus verheerender war: Wie sollte er Megan je von seiner Unschuld überzeugen?
    Trotz seiner Wut empfand er fast Mitleid mit der jungen Frau. Offenbar war sie in ihrer Unerfahrenheit falschen Werten aufgesessen und suchte jetzt auf völlig verquere Weise nach Liebe.
    „Hör auf, einem Traum nachzuhängen, Tanya. Berühmtheit und Coolness sind nicht so toll, wie du vielleicht glaubst“, riet er ihr.
    Dann drehte er sich um und machte sich auf die Suche nach seiner Frau.
    Megan wusste nicht, wie sie zu ihrem Auto zurückgefunden hatte. Benommen setzte sie sich hinter das Steuer. Jede ihrer Bewegungen erfolgte mechanisch; ohne es sich richtig bewusst zu machen, lenkte sie den Wagen vom Parkplatz.
    Es war genau wie vor vier Jahren. Wieder hatte sie sich von ihren Gefühlen hinreißen lassen, und wieder traf sie Stephens Verrat aus heiterem Himmel. Sie hatte nicht damit gerechnet, und umso härter traf es sie jetzt. Dabei hätte sie es ahnen müssen; das alles hatte sie schon einmal erlebt. Sie hätte es wissen müssen.
    Wer einmal fremdgegangen war, hatte keine Hemmungen, es wieder zu tun. Sie hätte auf ihre innere Stimme hören sollen. Megan führte sich den furchtbaren Verrat vor Augen. Sie erlebte jede Sekunde der grausamen Augenblicke unten im Boot wie einen Albtraum, in dem sie Stephen und Tanya bei einem leidenschaftlichen Kuss überrascht hatte.
    Wenigstens war ihr vor vier Jahren der Anblick erspart geblieben. Damals hatte sie nur die Aussagen einer Frau gehört, die sie vorher noch nie gesehen hatte – und natürlich Stephens Ruf. Dieses Mal hatte sie ihn in flagranti erwischt, hatte auch noch dabeistehen müssen. Sie konnte sich nichts vormachen, die Situation war unmissverständlich gewesen.
    An einer Ampel bog Megan links ab und stellte fest, dass sie unmöglich nach Hause fahren konnte. Vielmehr war es Stephens Anwesen, und das würde sie nicht betreten. Denn er würde da sein, und sie brauchte Zeit zum Nachdenken.
    Ihr Handy klingelte, was sie geflissentlich ignorierte. Wer außer Stephen konnte es schon sein?
    Sie grübelte weiter. Zum „Garrison Grand“ konnte sie auch nicht fahren. Dann würde Stephen sie innerhalb einer Stunde finden. Unter anderen Umständen hätte sich Megan vielleicht an Linda gewandt, aber ihre Freundin war mit Stephens Bruder verheiratet.
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