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Zurueck auf der Jacht des Millionaers

Zurueck auf der Jacht des Millionaers

Titel: Zurueck auf der Jacht des Millionaers
Autoren: Anna Depalo
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hören.“
    Nachdem sie das Gespräch beendet hatte, packte sie ihre Sachen, checkte im Hotel aus und machte sich auf den Weg zu Stephens Villa. Vor vier Jahren war sie einfach davongelaufen, als wäre sie diejenige, die sich hatte schämen müssen. Jetzt würde sie nicht die Flucht ergreifen, sondern Stephen zur Rede stellen.
    Die vergangene Nacht war die unglücklichste seines Lebens gewesen. Megan war nicht nach Hause gekommen, und Stephen hatte sie nirgendwo finden können. Missmutig schenkte er sich eine zweite Tasse Kaffee ein und ging in der Küche auf und ab.
    Er war seit sechs Uhr früh auf den Beinen. Obwohl ihm noch viel Zeit blieb, hatte er schon geduscht, Jeans und Hemd angezogen und marschierte, wie ihm schien, seit einer Ewigkeit ruhelos durch die Villa.
    Als er das Haus in Coral Gables erreicht hatte, war schnell herausgekommen, dass Megan sich nicht dorthin geflüchtet hatte. Allerdings war er einer Nachbarin begegnet, die Megans Wagen vor dem Haus gesehen haben wollte. Nur dass diese Information Stephen nicht weitergeholfen hatte. Er war gezwungen gewesen, nach Hause zurückzufahren. Ihm war einfach kein Ort mehr eingefallen, an dem er hätte weitersuchen können.
    Jetzt sah er aus dem Fenster und betrachtete beunruhigt die grauen Gewitterwolken, die sich am Horizont zusammenballten. Es hatte angefangen zu regnen. Und das Unwetter näherte sich rasant. Wenn er Megan nicht bald fand, musste er hier auf sie warten, bis der Sturm vorüber war.
    Ein einziger Hoffnungsschimmer hielt ihn aufrecht. Megan hatte ihre Freundin gebeten, nur bis heute auf Jade aufzupassen. Das hieß doch wohl – zumindest hoffte er es sehr –, dass sie vorhatte, bald wieder aufzutauchen.
    Linda hatte er heute Morgen schon angerufen und sie gebeten, ihm Bescheid zu sagen, wenn Megan Jade abholte. Seine Schwägerin hätte natürlich gern mehr erfahren, das hatte Stephen gespürt. Aber sie hatte sich zurückgehalten und nicht nachgefragt.
    In jedem Fall konnte Megan nicht einfach wie vom Erdboden verschwinden, wie sie es vor vier Jahren getan hatte. Sie arbeitete als Partnerin in der Firma ihres ehemaligen Chefs, außerdem hatte sie eine dreijährige Tochter, die sie nicht von jetzt auf gleich aus dem gewohnten Umfeld reißen konnte. Und zu allem Übel hielt auch noch ein Gewitter auf sie zu. Stephens Unruhe stieg. Er musste Megan finden und sie dazu zu bringen, die Wahrheit zu erkennen.
    Seine Nervosität hatte unerträgliche Ausmaße angenommen. Er konnte nicht dasitzen und warten, sondern musste etwas unternehmen, egal was. In seiner Verzweiflung fiel ihm nichts anderes ein, als Tanya anzurufen. Vielleicht hatte Megan sich bei ihr gemeldet. Sie war gestern so wütend gewesen, dass es ihn nicht wundern würde, wenn sie die Babysitterin angerufen hätte, um ihr die Meinung zu sagen.
    Als Tanya den Hörer abnahm, sagte er: „Ich bin’s, Stephen. Hast du etwas von Megan gehört?“
    Im ersten Moment reagierte Tanya nicht. Dann sagte sie spitz: „Wissen Sie, dafür, dass ich nicht mehr für Sie arbeite, werde ich ganz schön oft von den Garrisons angerufen.“ Von ihrer gestrigen Koketterie war nichts mehr zu merken.
    Stephen horchte auf. „Was soll das heißen?“
    „Megan hat mich gefeuert.“
    Stephens Laune verbesserte sich ein wenig. „Obwohl du ihr erzählt hast, dass ich angeblich genauso daran beteiligt war wie du?“
    „So weit bin ich gar nicht gekommen. Sie hat mir nicht einmal Zeit gelassen, irgendetwas zu erklären!“
    Plötzlich hörte er ein Geräusch hinter sich, drehte sich um und stand Megan gegenüber. „Ich muss auflegen, Tanya“, sagte er geistesabwesend und beendete das Gespräch. Er konnte nicht den Blick von Megan wenden und betete insgeheim, dass sie tatsächlich da war und er nicht schon völlig durchgedreht war.
    Sie sah aus wie eine Meerjungfrau, die vom Meer an Land und in das Haus geschwemmt worden war. Ihr Sommerkleid mit dem zarten Blumenmuster war feucht vom Regen. Stephen liebte dieses Kleid, weil es so herrlich ihre vollen Brüste betonte. Das lange rote Haar war auch nass und hing ihr offen bis über die Schultern.
    Ihr Anblick erinnerte ihn an die Zeit vor vier Jahren, als Megan gern die Verführerin gespielt hatte und er ihr nur allzu williges Opfer gewesen war. Damals war noch alles in Ordnung gewesen zwischen ihnen.
    Er kämpfte gegen den Drang an, sie in die Arme zu nehmen, und ging vorsichtig auf sie zu. „Ich wusste nicht, wo du warst.“
    „Das kann ich dir sagen“, sagte
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