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Zum Lieben verfuehrt

Zum Lieben verfuehrt

Titel: Zum Lieben verfuehrt
Autoren: Penny Jordan
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keinen fahrbaren Untersatz, um in die Stadt zurückzukommen, keine Apartments – nichts. Nur einen Brief mit unüberhörbar drohendem Unterton. Der hatte sich nicht in Luft aufgelöst – ebenso wenig wie der Mann, der ihr ihn geschrieben hatte.
    Ilios Manos hatte eine Stinkwut, anders konnte man es nicht bezeichnen. Und wenn er in diesem Zustand war, lud sich die Atmosphäre um ihn herum mit Blitz und Donner auf, genauso wie bei Zeus, dem Göttervater, in den alten griechischen Heldensagen.
    Der aktuelle Grund für seine Wut war sein Cousin Tino. Nachdem Tinos ursprünglicher Versuch, Geld aus ihm herauszuholen, gescheitert war, versuchte dieser Idiot doch jetzt tatsächlich, ihm sein Erbe streitig zu machen, indem er behauptete, dass Ilios verheiratet sein müsse, um dieses Erbe überhaupt antreten zu können.
    Anfangs war Ilios entschlossen gewesen, Tinos Drohung einfach zu ignorieren, aber seine Anwälte hatten ihn vor einem langen, kostspieligen Rechtsstreit gewarnt und ihm geraten, Tino das verlangte Geld einfach zu geben.
    Aber wo gab’s denn so was? Er sollte sich von Tino erpressen lassen? Niemals. Ilios’ Mund wurde ein schmaler Strich.
    „Nun, in diesem Fall sollten Sie sich besser schnell nach einer Ehefrau umsehen“, hatte ihm sein Anwalt daraufhin empfohlen .
    „Auch wenn ich der Meinung bin, dass Tino am Ende vor Gericht nichts gegen mich ausrichten kann?“, hatte Ilios wütend gefragt.
    „Das Problem ist, dass Ihr Cousin im Unterschied zu Ihnen nichts zu verlieren hat. Er könnte Sie über Jahre in einen komplizierten Rechtsstreit verwickeln, der Sie viel Zeit, Nerven und Geld kostet.“
    Der für Ilios erst beendet sein würde, wenn er gewonnen hatte. So viel stand fest.
    Sein Anwalt hatte ihm geraten, sich die ganze Sache noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen, wahrscheinlich weil er hoffte, dass Ilios am Ende einlenken und Tino die Million geben würde. Eine Summe, die für Ilios zugegebenermaßen ein Klacks war, aber das war nicht entscheidend. Entscheidend war, dass Tino von ihm Geld wollte, das ihm nicht zustand. Und da spielte Ilios nicht mit. Schon aus Prinzip nicht.
    Er war gerade dabei, einen alten, kranken Olivenbaum zu fällen, als sein Blick auf das Taxi fiel, das in unglaublicher Geschwindigkeit die holprige Straße zur Landzunge heruntergerast kam. Jetzt hielt es an, um seinen Fahrgast aussteigen zu lassen. Kurz darauf wendete es und fuhr denselben Weg wieder zurück.
    Ilios trat, immer noch mit dem Schutzhelm seiner Baufirma auf dem Kopf, bekleidet mit einem kurzärmligen weißen T-Shirt und Jeans, die er in seine Arbeitsstiefel gesteckt hatte, aus dem Olivenhain und beobachtete die Frau, die aufs Meer hinausschaute.
    Als Lizzie sich, immer noch starr vor Entsetzen ob ihrer Entdeckung, umdrehte, sah sie den Mann, der zu ihr herüberschaute.
    „Zutritt verboten!“, rief er ihr zu. „Das ist ein Privatgrundstück.“
    Er sprach Englisch! Offensichtlich wusste er von dem Bauvorhaben, das hier begonnen – und beerdigt – worden war. Aber sein Ton klang so feindselig, dass Lizzie sich aufgefordert fühlte dagegenzuhalten. „Ein Privatgrundstück, das zum Teil mir gehört.“
    Auch wenn das vielleicht nicht hundertprozentig korrekt war, musste ihr als Teilhaberin eines Apartmentkomplexes doch sicher auch ein prozentualer Anteil des Grund und Bodens gehören, auf dem dieser stand, oder? Obwohl Lizzie nicht mit Einzelheiten des griechischen Immobilienrechts vertraut war, bewirkte die aggressive Art des Mannes, dass sie prompt sämtliche Krallen ausfuhr. Was ein Fehler war, wie sich gleich darauf herausstellte. Der Mann nahm gefährlich langsam seine vor der Brust verschränkten Arme auseinander, sodass man die dunklen Schmutzflecke auf seinem ansonsten blütenweißen T-Shirt sehen konnte, und kam drohend näher.
    „Dieses Land kann nur einem Manos gehören.“
    Er war unübersehbar wütend und spießte sie mit seinem harten Blick auf wie eine hilflose Beute. Lizzie wich eingeschüchtert einen Schritt zurück und verhedderte sich dabei in einem dürren Grasbüschel.
    Bevor sie fallen konnte, fühlte sie sich von kräftigen Händen gepackt und festgehalten. Langbewimperte goldene Augen fixierten sie mit einer typisch männlichen Unverfrorenheit. Er musterte sie wie … wie ein griechischer Gott, der sich nahm, was ihm beliebte … auch weibliches Menschenfleisch. Sex mit einem Mann wie ihm wäre für eine Frau bestimmt lebensgefährlich. Würde er nur rücksichtslos nehmen,
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