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Zum Lieben verfuehrt

Zum Lieben verfuehrt

Titel: Zum Lieben verfuehrt
Autoren: Penny Jordan
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wäre.
    „Sagen Sie, Miss Wareham, wie gierig muss ein Mensch sein, dass er bedenkenlos gegen alle geltenden Regeln verstößt, um etwas zu bekommen, das ihm absolut nicht zusteht?“ Sein Tonfall triefte vor Zynismus, und sein ganzes Verhalten ihr gegenüber war voll bitterer Verachtung.
    „Ich … ich weiß nicht, was Sie meinen“, stammelte Lizzie.
    „Natürlich wissen Sie das. Sie und mein Cousin sind Geschäftspartner. Das haben Sie eben selbst zugegeben. Sie müssen also gewusst haben, dass die Bauvorschriften nicht eingehalten und die Lieferanten und Arbeiter um ihren gerechten Lohn geprellt wurden, um die Kosten niedrig zu halten und aus dem Bauvorhaben möglichst viel Profit herauszuschlagen.“
    „Nein. Das wusste ich nicht“, widersprach Lizzie. Aber sie konnte ihm ansehen, dass er ihr nicht glaubte.
    „Haben Sie auch nur eine blasse Ahnung, was Sie mit Ihrer Gier angerichtet haben? Was Sie den Leuten angetan haben, die Sie um ihr sauer verdientes Geld betrogen? Oder ist Ihnen das egal? Nun, ich werde dafür sorgen, dass es Ihnen nicht egal ist, Miss Wareham. Und zwar, indem ich Sie zwinge, jeden verdammten Cent zurückzuzahlen, den Sie mir schulden.“
    Ilios konnte sich nicht erinnern, in seinem Leben jemals so wütend gewesen zu sein. Sein Cousin hatte ihn systematisch hintergangen, und jetzt wagte Tino es auch noch, die Rechtmäßigkeit dessen, was Ilios qua Gesetz zustand, anzuzweifeln. Ilios konnte spüren, wie seine Wut noch weiter wuchs. Und da er im Moment seinen Cousin nicht zur Rechenschaft ziehen konnte, würde er sich eben an dessen Komplizin schadlos halten. Er würde dieser Engländerin, die auch noch dreist genug war, ihn anzulügen, eine Rechnung präsentieren, die sich gewaschen hatte.
    „Alles, was ich Ihnen schulde?“, fragte Lizzie zurück. Ihr wurde ganz flau im Magen. „Was meinen Sie damit? Ich schulde niemandem etwas.“
    Ihre Verlogenheit bestärkte Ilios in seiner Entschlossenheit, es ihr heimzuzahlen. Sie war ein Ausbund an Falschheit, auch wenn sie sich mit einer Aura von Pseudounschuld umgab, die sie mit ihrem betont uneitlen Auftritt – ausgewaschene Jeans, T-Shirt, schlichte Jacke – noch zu unterstreichen versuchte. Ihr zugegebenermaßen ebenmäßiges Gesicht war fast ungeschminkt.
    Genauso unwiderstehlich wie dieser verdammt flüchtige Duft war ihr voller rosa Mund – provozierend weich, wie es schien. Wo eine weniger durchtriebene Frau Künstlichkeit bemüht hätte, um ihre Falschheit zu kaschieren, griff Elizabeth Wareham zum Stilmittel der Kunst – der Kunst, bescheiden, verletzlich und aufrichtig zu wirken. Aber darauf fiel er nicht herein. Jemand, der mit seinem Cousin dubiose Geschäfte machte, konnte unmöglich seriös und aufrichtig sein. Gleich und gleich gesellt sich gern, lautete nicht umsonst ein altes Sprichwort. Sie konnte ihre Reize zu verbergen suchen oder auch spielen lassen, so lange sie wollte. Er würde sich von ihr jedenfalls nicht hinters Licht führen lassen.
    Als Ilios nicht antwortete, straffte Lizzie die Schultern und wiederholte mit aller Entschiedenheit: „Ich schulde niemandem in Griechenland Geld, und ich verstehe nicht, wie Sie so etwas annehmen können.“
    „Ich nehme es nicht an, Miss Wareham, ich weiß es. Weil ich nämlich derjenige bin, dem Sie Geld schulden.“
    Lizzie rang nach Luft und versuchte, ruhig zu bleiben. „Aber das ist unmöglich!“, rief sie aus.
    Ilios hatte keine Lust, sich ihre Lügen noch länger anzuhören. „Sie schulden mir Geld, weil Sie am Bau dieses Apartmentkomplexes, den mein Cousin auf meinem Grund und Boden errichtet hat, beteiligt waren. Hinzu kommt die noch ausstehende Bezahlung von Rechnungen für erhaltene Waren und Dienstleistungen.“
    „Das hat nichts mit mir zu tun. Die Rainhills waren die Auftraggeber“, verteidigte sich Lizzie.
    „In dem Vertrag, den mein Cousin mir vorgelegt hat, steht aber unmissverständlich drin, dass Sie die Haftung übernehmen.“
    Ich … nein … nein … das … das kann nicht sein“, stammelte Lizzie.
    „Ich versichere Ihnen, dass es so ist.“
    „Ich habe meinen Vertrag dabei, und da steht alles ganz klar drin“, beharrte Lizzie.
    „Verträge kann man ändern.“
    „Ich habe ganz bestimmt nichts geändert!“ Lizzies Gesicht brannte vor Ungläubigkeit und Verzweiflung.
    „Können Sie das beweisen?“, fragte Ilios Manos kalt.
    „In meinem Vertrag steht alles drin.“
    „Das war nicht meine Frage. Der Vertrag, der sich in meinem Besitz
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