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Zum Lieben verfuehrt

Zum Lieben verfuehrt

Titel: Zum Lieben verfuehrt
Autoren: Penny Jordan
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nicht gut genug war? Dass sie sich ihm moralisch überlegen fühlte? Nun, er würde ihr ganz schnell das Gegenteil beweisen.
    „Jetzt tun Sie nicht so unschuldig, Ihr Angebot war unüberhörbar. Ich bin schließlich nicht von gestern.“
    Lizzie konnte ihm ansehen, dass er sie um jeden Preis demütigen wollte. Weil er ihre sexuelle Reaktion auf ihn gespürt hatte?
    „Das stimmt nicht, ich meine … ich wollte damit nur sagen, dass ich nichts besitze, was sich zu Geld machen ließe, um Sie zu bezahlen.“
    „Außer Ihrem Körper.“
    „Das habe ich nicht gemeint“, wiederholte Lizzie, jetzt vor Angst erstarrt. „Es ist einfach nur …“ Sie hielt sich den Kopf, weil vor Aufregung ihre Schläfen hämmerten. „Ich habe das Geld einfach nicht, verstehen Sie?“
    Ilios hatte genug. Seine Wut ließ sich kaum mehr bezähmen. Er würde sich schon holen, was ihm zustand – wie auch immer.
    „Also gut dann“, sagte er, und Lizzie bekam vor Erleichterung ganz weiche Knie. Offenbar hatte er endlich eingesehen, dass es sinnlos war zu versuchen, Geld aus ihr herauszupressen, das sie nicht hatte.
    „Wenn Sie nicht mehr haben als Ihren Körper, werde ich mich wohl oder übel damit begnügen müssen. Eins jedenfalls ist sicher: Ungeschoren kommen Sie mir nicht davon.“

3. KAPITEL
    Lizzie starrte Ilios völlig schockiert an.
    „Das … das kann nicht Ihr Ernst sein!“, flüsterte sie tonlos. Im selben Moment flammte etwas Wildes und Leidenschaftliches in ihr auf – eine Art Sehnsucht, eine Erregung, ein heftiger Sog weiblichen Verlangens, von dem ihr ganzer Körper erfasst wurde, sodass sie zutiefst beschämt und verwirrt zurückblieb. Sie konnte diesen Mann nicht wollen – schon gar nicht unter derart abstoßenden Umständen.
    „Es ist aber mein Ernst“, versicherte Ilios.
    „Ich fasse es nicht, dass jemand so … so grausam und unmenschlich sein kann, so ohne einen Funken Mitgefühl.“
    In Lizzies Tasche summte es, zum Zeichen dafür, dass eine SMS eingegangen war. Als sie, dankbar für die Ablenkung, nach ihrem Handy zu kramen begann, warf Ilios ihr einen verächtlichen Blick zu.
    „Auch wenn Sie es gar nicht erwarten können, die Nachricht Ihres Lovers zu lesen, möchte ich doch sehr …“
    „Sie ist von meinen Schwestern“, fiel Lizzie ihm ins Wort, ohne ihren Blick vom Display zu lösen. „Sie wollen nur wissen, ob alles in Ordnung ist …“
    „Sagen Sie einfach, was für ein elender Schuft ich bin.“
    „Bestimmt nicht“, widersprach Lizzie. „Ich möchte nämlich nicht, dass sich irgendwer Sorgen macht. Ich bin die Älteste. Ich habe die Pflicht, meine Familie zu beschützen.“
    Ilios sagte nichts. In der Beschützerrolle wollte er sich diese Frau nicht unbedingt vorstellen.
    „Die Sonne geht bald unter.“ Er deutete auf den Horizont. „Ich muss nach Thessaloniki zurück, deshalb schlage ich vor, dass wir unsere Diskussion dort fortsetzen.“
    Das war ihre Chance auf eine dringend benötigte Verschnaufpause. Sie brauchte dringend etwas Abstand, um wieder klar denken zu können. Sie hasste den Gedanken, zu flüchten statt standzuhalten, aber bei diesem Mann schienen die normalen Regeln außer Kraft gesetzt.
    „In Ordnung“, stimmte sie zu und griff wieder nach ihrem Handy.
    „Was haben Sie vor?“, fragte Ilios.
    „Ein Taxi rufen“, gab Lizzie zurück.
    Ilios schüttelte den Kopf. „Das bringt nichts. Die Gegend hier ist zu abgelegen, da lässt sich kein Taxi rauslocken, außerdem benötigen Sie keins. Sie fahren mit mir.“
    „Nein! Ich meine … nein danke. Ich bin lieber unabhängig“, beharrte Lizzie mit heftigem Herzklopfen.
    „Stellen Sie sich nicht so an“, beschied Ilios sie ungnädig. „Ich versichere Ihnen, dass ich nicht vorhabe, mich an Ihnen zu vergreifen, auch wenn Ihr Körper das Einzige ist … na, Sie wissen schon. Im Übrigen schulden Sie mir so viel Geld, dass es mit einer schnellen Nummer auf dem Rücksitz garantiert nicht getan wäre.“
    Noch während er sprach, griff Ilios nach ihrem Rollkoffer, sodass Lizzie nichts anderes übrigblieb, als zähneknirschend zu nicken.
    „Hier geht’s lang“, verkündete er.
    Er war von der Villa Manos zu Fuß über die Landzunge gelaufen, und es erschien ihm einfacher, auf demselben Weg wieder dorthin zurückzukehren. Lizzie hier warten zu lassen, während er das Auto holte, war sicher keine gute Idee. Er traute ihr nicht über den Weg, und er hatte keine Lust, sich von ihr ein zweites Mal übers Ohr hauen zu lassen.
    Der
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