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Zum Küssen schön

Zum Küssen schön

Titel: Zum Küssen schön
Autoren: Lori Foster
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ihr halb abgewandtes Gesicht. “Ich gebe zu, wenn man besonders fantasievoll vorgeht, könnte man die Narbe eventuell sehen. Wie oft gedenkst du denn diesen Teil deiner Anatomie männlichen Blicken vorzuführen, Lacy?”
    Sie hatte bei seinen ersten Worten nach Luft geschnappt, jetzt waren ihre Wangen hochrot. “Das geht dich einen feuchten Kehricht an, du verdammter Lustmolch!”
    In diesem Moment kam die Schwester herein und blieb abrupt stehen bei Lacys aufgebrachten Worten. Zu Daniels Erleichterung presste Lacy jetzt die Lippen zusammen und machte keine weitere Bemerkung. Sie wandte das Gesicht ab und verschränkte die Arme über dem Kopf.
    Daniel bemühte sich um Geduld, die ihm immer dann zu fehlen schien, wenn er in Lacy McGees Nähe war. Sie hatte das seltene Talent, immer das Schlimmste in ihm wachzurufen, und es ärgerte ihn ungemein, dass er das mit sich geschehen ließ. Er hatte vor langer Zeit lernen müssen, sich zu beherrschen, und war ein Meister darin geworden, seine Gefühle zu verbergen und sich nur um seine Arbeit zu kümmern, weil das lebensnotwendig gewesen war. Nachdem seine Mutter gestorben und sein Vater zusammengebrochen war, hatte sich jemand um seinen jüngeren Bruder und seine kleine Schwester kümmern müssen. Und nur er, Daniel, hatte das übernehmen können.
    Aber um seine Selbstdisziplin war es jedes Mal geschehen, wenn diese Frau, Lacy McGee, auf der Bildfläche erschien.
    Er holte tief Luft und nickte der Schwester zu. “Helfen Sie ihr dabei, die Hose auszuziehen, damit wir sichergehen können, dass es nicht noch mehr Bisse gibt. Ich bin gleich wieder da.”
    Daniel verließ den Raum und lehnte sich atemlos gegen die Wand neben der Tür. Seine Müdigkeit nach der langen Nacht war verflogen. Er fühlte sich jetzt hellwach und voller Entschlossenheit. Nur der Grund, den diese neue Lebendigkeit in ihm verursacht hatte, wollte ihm nicht behagen.
    Lacy war eine freizügige Frau, eine sündhaft verführerische, aufregende Frau, und sie übte einen schlechten Einfluss auf seine Schwester Annie aus. Nach fünfundzwanzig Jahren, in denen Annie ein niedlicher lieber Wildfang gewesen war, wurde sie plötzlich dickköpfig und eigensinnig. Und sie sah außerdem viel zu … weiblich aus. Er scheute vor dem Wort “sexy” zurück, wenn er an seine kleine Schwester dachte.
    Aber es stimmte. Annie zog die Männer jetzt an wie das Licht die Motten, und das gefiel ihm ganz und gar nicht. Annie war über ihre Entwicklung allerdings mehr als zufrieden. Erst vor Kurzem war sie in einer Bar, in der sich vor allem Singles trafen, in einen Streit verwickelt und von der Polizei aufgegriffen worden. Bis dahin war sie überhaupt noch nie allein in einer Bar gewesen, und er wusste immer noch nicht, was sie dort eigentlich zu suchen gehabt hatte.
    Aber er wusste, dass es irgendwie Lacys Schuld gewesen war. Sie hatte seine Schwester in eine eigensinnige Femme fatale verwandelt, und sie hatte auf ihn selbst eine solch starke Wirkung, dass er sich nicht wieder erkannte. Sie sprach offen über Sex, sie flirtete mit ihm, nur um ihn auf die Palme zu treiben, und mit der Wahl ihrer Kleidung wollte sie ihn bewusst provozieren. Es machte ihr Spaß, ihn sich winden zu sehen. Sie waren in jeder Hinsicht das Gegenteil voneinander, und Lacy betonte diese Tatsache, wann immer sie konnte.
    Aber ihr war nicht bewusst, dass er nach ihrer einzigartigen Art, ihn zu quälen, süchtig geworden war. Immerhin war er ein Mann, und er konnte nicht anders, als auf ihre Reize zu reagieren. Wenn sie nicht da war, dachte er an sie und träumte von ihr. Obwohl er nicht einverstanden war mit dem Leben, das sie führte. Als intelligenter, verantwortungsvoller Mann lehnte er offene Beziehungen mit wechselnden Partnern ab, aber Lacy verteidigte diesen Lebensstil mit jedem Atemzug, den sie tat. Wenn er sich von seiner Vernunft leiten ließ, konnte er Lacy nicht ausstehen.
    Aber das hielt ihn nicht davon ab, sie zu begehren. Von allen Frauen auf der Welt sehnte er sich so sehr nach Lacy McGee, dass er nachts kaum noch schlafen konnte. Er verzehrte sich vor Verlangen nach ihr, und jeden Tag fiel es ihm schwerer, ihr zu widerstehen.
    Und jetzt, zum ersten Mal in seinem Leben, war er nicht in der Lage gewesen, einem Patienten bei der Behandlung vollkommen neutrale Gefühle entgegenzubringen. Mit jeder Faser seines Körpers war er sich bewusst gewesen, dass es Lacy war, die er berührte. Diese Tatsache verletzte seinen beruflichen Stolz. Er sollte
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