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Zuchthengst zu verkaufen

Zuchthengst zu verkaufen

Titel: Zuchthengst zu verkaufen
Autoren: Martina Hertig-Binz
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gebe Euch alles, was Ihr wollt, Ich tue alles was Ihr wollt.“
    „Na also.“ Malcom grinste überlegen.
    „Nein.“ Kevin glich einem trotzigen Bengel. „Das sagt sie jetzt und kaum ist sie ausser Sichtweite, wird sie lauthals um Hilfe schreien und uns die Bullen auf den Hals hetzen. Wir brauchen eine Sicherheit. Wir müssen ihr vertrauen können, wenn sie alleine in die Bank geht.“
     
    ***
     
    Als Scott und Kate nicht zum Frühstück erschienen, wunderte sich niemand. Wahrscheinlich genossen sie noch eine ruhige Stunde der Zweisamkeit und hatten das Frühstück aufs Zimmer bestellt. Danach wollten sie jedoch letzte Details klären und Ewan klopfte deshalb an ihre Zimmertüre – nichts.
    „Vielleicht schlafen sie noch.“ meinte Lea. Tönte dabei aber nicht so, als ob sie es tatsächlich glaubte.
    Ewan klopfte lauter und rief ihre Namen, doch es rührte sich nichts.
    „Ich hole an der Rezeption eine weitere Schlüsselkarte.“ bot Grant an und schritt zum Lift.
    In der Zwischenzeit polterten Lea und Ewan abwechslungsweise an die Türe, Thomas schrie aus Leibeskräften und die beiden engagierten Bodyguards versuchten die Gästeschar zu beruhigen, die sich über den Lärm beschwerte.
    Was sie dann hinter der Türe entdeckten, als Grant endlich aufgesperrt hatte, war ein Schock für alle. Scott lag wie tot im Bett, das ganze Hotelzimmer war schlimm verwüstet und von Kate fehlte jede Spur.
    „Scott!“ Seine Brüder rüttelten ihn, konnten ihn zwar nicht aufwecken, stellten aber erleichtert fest, dass er gleichmässig atmete.
    „Er muss betäubt worden sein.“
    Lea durchtränkte einen Lappen mit eiskaltem Wasser und wusch ihm damit das Gesicht. Scott stöhnte und machte versuchshalber ein Auge auf.
    „Was ist?“
    „Wo ist Kate? Was ist hier geschehen?“
    „Kate?“ Wie durch dicke Melasse drangen die Worte der anderen langsam in sein Hirn vor und als er sie endlich verstanden hatte, war er auf einen Schlag hellwach.
    „Kate – was ist mit ihr? Geht es ihr nicht gut?“
    „Wir können sie nirgends finden.“
    „Aber sie lag doch eben noch direkt neben mir –“
    „Du hast also nichts bemerkt. Wurdet Ihr überfallen?“
    Scott forschte in seinem Hirn nach irgendeinem Anhaltspunkt. Aber an das Letzte, das er sich erinnern konnte war, dass er Kate geküsst und einen Arm um sie gelegt hatte und dann eingeschlafen war.
    Grant rief beim Empfang an, damit die Polizei verständigt werden konnte und wenige Minuten später stand der Hoteldirektor höchstpersönlich im Zimmer und verwarf die Hände. Es sah auch wirklich wüst aus: Die Entführer hatten nicht nur alle Schubladen ausgeleert und alles kreuz und quer über den Boden verstreut – sie hatten die Matratzen und Federbetten aufgeschlitzt, das Aquarium mit den bunten Südseefischen zerschlagen und sogar ganze Bahnen der teuren Seidentapete heruntergerissen.
    „Kaum zu glauben, dass wir nichts gehört haben. Unser Zimmer liegt doch direkt nebenan.“ wunderte sich Lea.
    „Wir haben die Zwischenwände zusätzlich verstärkt und schier schalldicht gemacht, damit unsere Gäste ungestört bleiben.“
    Es hätte etwas Gutes, gar ein Werbeslogan für das Hotel sein können, aber in diesem Augenblick wirkte der Direktor eher entschuldigend. Denn wegen der dicken Zimmerwände hatte niemand etwas bemerkt als jemand hier eingedrungen, alles durchsucht und Kate entführt hatte.
    „Haben Sie Sicherheitskameras?“
    „Ja natürlich, aber nur in den Gängen, Liften und in der Lobby.“
    „Wäre es möglich, einen Blick auf die Bilder von diesem Gang zu werfen? Vielleicht können wir feststellen, in welche Richtung sie Kate mitgenommen haben. Wenn eine schlafende oder eine sich wehrende Frau durch die Empfangshalle gezerrt oder getragen worden wäre, hätte das bestimmt jemand bemerkt. Es könnte also gut sein, dass sie immer noch hier irgendwo im Hotel ist.“
    Gut, dass Ewan in dieser brenzligen Situation einen kühlen Kopf behielt und von seinem Fachwissen als Privatdetektiv profitieren konnte – was früher ein geliebtes Hobby von ihm gewesen war. Denn Scott konnte immer noch nicht klar denken. Einerseits war sein Hirn immer noch halb gelähmt von der Droge oder dem Schlafmittel und andererseits machte er sich solche Sorgen um Kate, dass er an sich halten musste, um nicht aus der Haut zu fahren.
     
    ***
     
    Hoffentlich haben die Männer Glück und finden Kate tatsächlich noch im Hotel. Sollte sie verschleppt worden sein, würde es schwierig, sie
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