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Zuchthengst zu verkaufen

Zuchthengst zu verkaufen

Titel: Zuchthengst zu verkaufen
Autoren: Martina Hertig-Binz
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korrekt gehandhabt und Dein Geld wird einzig und alleine Dir ausgehändigt. Du bist die Einzige, die den Safe öffnen kann und niemand kann Dir das ganze Geld durch einen Schwindel vor der Nase wegschnappen.“
    „Ich bin völlig erledigt. Können wir schlafen gehen?“
    Gleich fingen Scotts Augen gefährlich zu leuchten an.
    „Scott Fitzgerald Mclean“, oh Mann, jetzt würde er gleich auf Briefmarkengrösse zusammengestaucht werden. Seinen ganzen Namen benutzte Kate nur, wenn sie ein Hühnchen mit ihm zu rupfen hatte.
    „Du hattest den ganzen Nachmittag Deinen Spass mit mir. Deshalb bin ich jetzt auch so hundemüde. Jetzt wird einfach nur geschlafen – kein Grapschen, rein gar nichts!“
    „Kate –“
    „Dein treuer Hundeblick hilft Dir hier nicht weiter. Ich bin wirklich völlig erledigt. Lass uns doch einfach schlafen.“ Ihre Stimme war nun wieder ganz sanft und wenn er ehrlich war, konnte er selber eine Mütze Schlaf auch gut gebrauchen. Morgen musste er frisch und fit sein. Morgen musste er alle Sinne beisammen haben, um seine Kate beschützen zu können, wenn sie rüber zur Bank gingen. Danach würde ein Taxi direkt vor dem Eingang auf sie waren, das sie zum Flughafen bringen würde.
    „Sieh nur wie edel: Sie haben uns Schokolade aufs Kopfkissen gelegt. Willst Du kosten, ob Schweizer Schokolade tatsächlich so gut schmeckt, wie man sagt?“
    Kate wickelte die grosse Kugel aus und hielt sie Scott hin, der herzhaft hinein biss und dann ihre Finger ableckte.
    „Mmm fein, nur im Abgang etwas bitter für meinen Geschmack. Probier doch auch.“
    So fütterte Scott ihr die zweite Kugel der süssen klebrigen Masse und beobachtete, wie sie dabei vor Wonne die Augen verdrehte. Doch dann rümpfte sie die Nase.
    „Du hast Recht. Zuerst war sie wirklich himmlisch, doch dann schmeckte es plötzlich bitter. Ich muss mir die Zähne putzen und den komischen Geschmack loswerden.“
     
    ***
     
    „Bist Du sicher, dass sie schlafen?“
    „Hörst Du etwa etwas? Wir haben ebenso viel Schlafmittel in die Schokolade gespritzt, wie wir kürzlich ins Bier getan haben und da hat es ja wohl einwandfrei gewirkt.“
    „Und wenn sie die Schokolade nicht gegessen haben?“
    „Keiner kann Schweizer Schokolade widerstehen. Und wenn sie doch aufwachen, machen wir es wie besprochen. Du schlägst ihn besinnungslos während ich ihr den Lappen mit Äther vor den Mund halte.“
    „Also los.“
     
     

Kapitel 18
     
    Wo war sie? Kate sah sich um und erkannte das teuer ausgestattete Hotelzimmer. Aber irgendetwas stimmte nicht. Irgendetwas war anders. Sie hob den Kopf und wollte sich zur Seite drehen, als sie fühlte, dass Fesseln sie zurückhielten.
    „Was zum Henker –“
    Ihre Hände waren über ihrem Kopf mit Handschellen an das Kopfteil des edlen Messingbetts gekettet. Die komplex ineinander verschlungenen Messingranken waren gestern nicht da gewesen. Dessen war sie sich sicher. Und nun fiel ihr auch ein, was sie sofort gestört hatte an diesem Zimmer: Das Fenster war auf der falschen Seite. Ganz offensichtlich war sie zwar immer noch im selben Hotel aber in einem anderen Zimmer. Wie war sie bloss hierher gekommen? Schlafwandeln war eindeutig unmöglich, denn wie hätte sie sich im Schlaf selber an ein Bett ketten sollen? Ob sie entführt worden war? Aber das hätte sie doch bemerkt. Niemand konnte während einer Entführung durchschlafen. Und Scott? Wo war Scott abgeblieben? Wenn jemand sie entführt hatte, was hatten sie dann mit ihm gemacht? Bestimmt hätte er sich gewehrt. Oh nein! Ihm musste etwas ganz Furchtbares zugestossen sein. Niemals hätte er zugelassen, dass sie verschleppt wurde.
    „Ah, ich sehe, Du bist endlich wach. Hat lange genug gedauert. Du hast das Frühstück leider verpasst.“
    „Wo bin ich, und wer sind Sie?“
    „Wir stellen hier die Fragen.“
    Kate hatte den zweiten Mann noch gar nicht bemerkt, der sich lässig auf dem Polstersessel räkelte. Dies war der Mann, dem sie kürzlich begegnet war, als Scotts Stall gebrannt hatte. Wie war es nur möglich, dass sie diesen Mann nicht abschütteln konnte? Immer wieder fand er sie, wohin sie auch flüchtete.
    „Was wollen Sie von mir.“
    Kate sprach den anderen Mann direkt an, der neben ihrem Bett stand und sie taxierend musterte. Er schien weit weniger bedrohlich als der ehemalige Profiboxer. Mit seinen blonden Locken und den unschuldig blauen Augen hätte sie glatt Vertrauen zu ihm haben können, wäre da nicht das zynische Lächeln gewesen, das seine
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