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Zuchthengst zu verkaufen

Zuchthengst zu verkaufen

Titel: Zuchthengst zu verkaufen
Autoren: Martina Hertig-Binz
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Augen kühl erscheinen liess.
    „Wie Malcom schon sagte, wir stellen hier die Fragen: Wo ist das ganze Geld?“
    „Ich habe nichts.“
    „Blödsinn! Ich weiss genau, dass Sam sein Vermögen in einer Schweizer Bank deponiert hat. Wo ist es jetzt?“
    „Ich weiss nicht, wovon Sie sprechen.“
    „Ich dachte, ich frage erst nett, aber wenn Du unbedingt willst, kann ich die Antworten gerne aus Dir herausprügeln. Was ist Dir lieber?“
    „Ich habe wirklich kein Geld. Ich lüge nicht. Es ist möglich, dass Onkel Sam ein paar Dollar bei der Credit Suisse gelagert hat, aber die sind immer noch dort. Wir hatten noch keine Gelegenheit, das Geld zu holen.“
    „Scheisse, ich denke sie sagt die Wahrheit. Sonst hätten wir bestimmt wenigstens ein paar hundert Dollar in ihrem Hotelzimmer gefunden.“
    „Ich weiss. Ich habe mich auch gewundert.“
    „Könnte aber auch sein, dass einer der anderen das Geld für sie aufbewahrt.“
    Kevin dachte angestrengt nach und kam zum Schluss, dass Kate das Geld für sie holen sollte.
    „Bevor ich das tue, will ich wissen, was Ihr mit Scott gemacht habt. Wo ist er? Geht es ihm gut?“
    „Wir haben ihn im Badezimmer eingesperrt. Im Moment erfreut er sich bester Gesundheit. Aber das könnte sich sofort ändern.“
    „Im Badezimmer?“ Malcoms blankem Gesichtsausdruck war leicht anzusehen, dass er keine Ahnung hatte, wovon sein Partner sprach.
    „Sie lügen – er ist nicht hier. Beweist es, wenn Ihr könnt und bringt ihn her. Sonst mache ich keinen Finger krumm.“
    „Du bist ein blöder Esel. Warum konntest Du nicht mitspielen? Sie hätte alles getan, um ihren geliebten Typen zu retten.“ Kevin war entnervt. Wenn er die Sache hier alleine durchziehen könnte, hätte er sich Malcoms längst entledigt. Der Typ ging ihm je länger je mehr auf die Nerven. Aber im Moment brauchte er ihn noch. Sobald er das ganze Geld und die unterzeichneten Verträge in Händen hielt, würde sich das sofort ändern. Dann könnte er sich gemütlich nach Brasilien absetzen und die weissen Strände und üppigen brasilianischen Schönheiten geniessen.
    „Wie gesagt, Du kannst freiwillig tun, was ich sage, oder ich kann Dich erst foltern, bevor Du einwilligst. Es ist für mich einerlei.“
    „Und wie denken Sie werden die Bankangestellten reagieren, wenn eine gefolterte Frau mit schmerzverzerrtem Gesicht in ihre Bank hinkt? Denken Sie, die würden einfach über die vielen blauen Flecken hinwegsehen und mich wie eine ganz normale Kundin behandeln?“
    Kevin ging entnervt im Zimmer auf und ab. Mit dem rechten Pfand könnten sie sie zu allem zwingen. Scott wäre genau das Richtige gewesen. Aber dieser Zug war abgefahren. Inzwischen war bestimmt auch er aufgewacht, und sie hatten alle bemerkt, dass die Schlampe verschwunden war. Was war das schwächste Glied, das am einfachsten zu kidnappen war? Er könnte natürlich sagen, er habe inzwischen das Baby entführt, aber diese blöde Gans würde ihm nicht mehr glauben, nachdem Malcom die Sache mit Scott verraten hatte. Sie würde ihm nur glauben, wenn sie es mit eigenen Augen sah.
    In seiner Livree und mit der Universalschlüsselkarte hatte er unbemerkt Zugang zu allen Hotelzimmern. Es dürfte also kein Problem sein, das Baby während seinem Mittagsschlaf zu holen, wenn es allein war. Und wenn die kleine Frau bei ihm war, die es im Arm gehalten hatte, würde er sie einfach mitnehmen. So eine winzige Person konnte nichts gegen Malcom und ihn ausrichten. Sie mussten die ganze Aktion bloss zeitlich optimal abstimmen, damit sie nicht von den fünf Männern überrascht wurden, die alle auch in diesem Hotel wohnten.
     
    Kate rang mit sich, während sie zuhörte, wie ihre beiden Entführer planten, den kleinen Thomas zu holen. Sollte sie einfach nachgeben und sie anflehen, das unschuldige Baby in Ruhe zu lassen? War es nicht das, was sie schon in Schottland vorgehabt hatte: Sie würde den beiden hier alles überschreiben, alles aushändigen und wäre danach endlich frei. Keine Drohungen mehr, keine Mordanschläge, keine Brände – und Scotts Familie wäre in Sicherheit. Aber würden sie sie gehen lassen? Schliesslich hatte sie ihre Gesichter gesehen und könnte sie anzeigen. War sie bereit, für Thomas Sicherheit zu sterben? Sie wollte nicht sterben, sie würde sich mit Händen und Füssen dagegen wehren. Aber sie konnte auch nicht zulassen, dass die herzlosen Entführer ein unschuldiges Kleinkind in die Krallen bekamen.
    „Ich tue es.“
    „Du tust was?“
    „Ich
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