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Zu Staub Und Asche

Zu Staub Und Asche

Titel: Zu Staub Und Asche
Autoren: Martin Edwards
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und Kostbares. Zwischen ihm und mir besteht eine Verbindung.«
    »Dann durchtrenne sie, Cassie! Bitte, der Mann tut dir nicht gut!«
    »Nein!« Ihr Gesichtsausdruck wurde hart. »Niemand kann uns auseinanderbringen. Weder ich noch du noch irgendwer. Er und ich, wir gehören zusammen. In guten und in schlechten Zeiten. Wir haben so viel erlebt, dass es kein Zurück mehr gibt.«
    Hier sprach der Champagner, beruhigte sich Marc. Zwar hatte sie nicht mit ihm Schritt gehalten und gerade erst ihr zweites Glas geleert, aber vielleicht stieg ihr der Alkohol durch die Kohlensäure ja direkt in den Kopf. Er musste sie zur Vernunft bringen. Er konnte nicht einfach dasitzen und alles auseinanderfallen lassen, nachdem er so viel aufgegeben hatte, um mit ihr zusammen zu sein.
    Als Hannah mit ihrem Bericht fertig war, kaute Fern auf der Kappe ihres Stiftes herum, als wäre sie essbar.
    »East Londoner.«
    Die Fahrt zurück zum Präsidium war lang und anstrengend gewesen, doch zumindest in Hannahs Kopf begann sich der Nebel zu lichten. Sie wollte mit jemandem über ihre Theorie sprechen, dass Arlo Denstone der Mann war, der vor sechs Jahren ausgesagt hatte, er hätte Bethany Friend mit einem Mann mit einem weißen Lieferwagen reden sehen. Es war eine Spur, die ins Nichts führte, weil es nichts gab, wohin sie hätte führen können. Hannah war sicher, dass es sich um eine Erfindung handelte, einzig dazu gedacht, die Ermittlung in eine Sackgasse laufen zu lassen - eine unnötig detaillierte Aussage von jemandem, der nicht anders konnte.
    »Was?«
    »East Londoner. Ein weiteres Anagramm für Arlo Denstone.« Fern strahlte. »Mit diesen Buchstaben sind unzählige Kombinationen möglich.«
    »Glaubst du allen Ernstes, dass das hier nur ein Zufall ist?«
    »Seeton war ein langhaariger Drückeberger, Arlo hingegen ein angesehener Experte für Literaturfestivals, der zufällig auch noch seinen Kampf gegen den Krebs gewonnen hat.«
    »Seeton war ein englischer Student.«
    »Wie Tausende andere auch. Und manche sind sogar durchaus respektabel.«
    »Haare kann man abschneiden. Du kannst doch nicht ...«
    »Schon gut, schon gut!« Fern hob ergeben die Hände. »Beruhige dich! Ich wollte doch nur sehen, wie du dreinschaust. Aber du hast natürlich recht, Arlo dürfte eine Menge zu erklären haben. Allerdings ist mir noch nicht ganz klar, wie diese Cassie da hineinpasst.«
    »Darüber habe ich auch nachgedacht.«
    »Weißt du was? Wir gehen jetzt schön der Reihe nach vor. Donna soll sich an Arlo hängen. Er war in eine Szene bei Waggs Party verwickelt und scheint irgendeine Art von Beziehung zu Wanda zu haben, auch wenn sie vielleicht wirklich nie miteinander geschlafen haben. Auf jeden Fall können wir es verantworten, ihm ein paar Fragen zu stellen. Das Blöde ist nur - wenn ihn seit Waggs Tod niemand mehr gesehen hat, kann er längst über alle Berge sein.«
    »Er wird sich nicht allzu weit entfernt aufhalten.«
    »Wieso bist du dir da so sicher?«
    »Er will dem Objekt seiner Begierde nah sein. Keine Trennung - nicht nach dem, was sie zusammen durchgemacht haben.«
    »Sprich weiter.«
    »Es schmerzt mich, zugeben zu müssen, dass Greg Wharf recht hatte. Wir reden hier über Mord aus einem überwältigend mächtigen Gefühl heraus.«
    »Und zwar?«
    »Eifersucht!«
    »Glaubst du wirklich?«
    Hannah nickte. »Der Krebs, unter dem Arlo Denstone litt, heißt Eifersucht.«
    »Wieso hat er dich so im Griff?« Marc rang um die richtigen Worte. Der Nebel schien nicht nur in die Wohnung gekrochen zu sein, sondern hatte sich auch seines Gehirns bemächtigt. Er empfand alles als verwirrend. Doch er war zu hartnäckig, um kampflos aufzugeben. »Du bist ihm nichts schuldig.«
    Cassie drückte seine Hand fester. Trotz der Verschwommenheit in seinem Kopf war er sich ihrer Berührung bewusst. Sie erregte und überzeugte ihn, dass alles noch ein gutes Ende nehmen könnte.
    »Auch wenn ich es zu erklären versuchte, würde es keinen Unterschied machen.«
    »Versuch es zumindest.«
    »Okay, wie du willst.« Der abwesende Geschichtenerzählerausdruck trat wieder in ihre Augen. »Anfänglich tat er mir leid, weil seine Schwester starb, als er noch ein Kind war. Olivia war fünfzehn, und er betete sie an. Als sie starb, brach es ihm das Herz. Sie fiel auf dem Rückweg von einem ersten Date vom Fahrrad und trug keinen Helm. Ein Junge hatte sie ins Kino ausgeführt und sich über die Farbe ihres Helms lustig gemacht. Nach dem Unfall sagte Olivia, es gehe ihr gut;
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