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Zu keinem ein Wort

Titel: Zu keinem ein Wort
Autoren: Lutz van Dijk
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Besatzern werden die ersten Maßnahmen gegen Juden verkündet. So werden zum Beispiel alle jüdischen Beamten in den Niederlanden entlassen.
    Im Sommer erfährt Cilly durch einen Brief der Mutter, dass die ältere Schwester Hanna mit einem Kindertransport nach Palästina auswandern konnte. Die Mutter und ihr Bruder Josef bleiben weiter in Frankfurt.
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    1941: Alle Juden in den Niederlanden müssen sich registrieren lassen. Als im Februar etwa 400 jüdische Männer willkürlich festgenommen und deportiert werden, kommt es am 25. Februar zum Proteststreik der Amsterdamer Bevölkerung. Der Streik wird mit Gewalt beendet.
    Cilly besteht die Abschlussprüfung an der Fachschule für Haushaltung. Sie beginnt danach eine Ausbildung zur Säuglings- und Kinderpflegerin in der Crèche , einer Kindertagesstätte gegenüber der Schouwburg ,die später zum Sammelplatz der Amsterdamer Juden vor der Deportation wird.
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    1942: Ab 2. Mai müssen alle Juden ab 6 Jahren in den Niederlanden den gelben Stern tragen. Ab Juli 1942 beginnt die Deportation über das niederländische Lager Westerbork in die deutschen Vernichtungslager in Osteuropa.

    In Frankfurt werden Cillys Mutter Regina Levitus und ihr kleiner Bruder Josef im Mai abgeholt und in einem Transport mit anderen Juden nach Minsk deportiert. Erst nach dem Krieg erfährt Cilly, dass alle Juden dieses Transports in Minsk ermordet wurden.
    In der Crèche , in der Cilly arbeitet, werden nun die Kinder der in der Sammelstelle eingesperrten jüdischen Familien betreut. Cilly erhält wegen ihrer Arbeit hier einen Stempel in ihren Ausweis, durch den sie »bis auf weiteres«von der Deportation in die Vernichtungslager zurückgestellt ist.
    In der Crèche organisiert Walter Süskind, der hier vom Jüdischen Rat angestellt ist, gemeinsam mit der Direktorin Henriette Pimentel, einem Teil des Personals sowie Leuten aus dem Widerstand bis September 1943 das Untertauchen von jüdischen Kindern, die in Verstecke außerhalb Amsterdams gebracht werden.
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    1943: Am 10. Februar wird das Israelitische Mädchen-Waisenhaus >geschlossen abgeholt<, das heißt, die meisten Mädchen und mehrere der Betreuerinnen einschließlich der Direktorin Rebecca Frank werden deportiert. Nur wenige können im letzten Moment entkommen. Cilly gelingt es, ihre Schwester Jutta noch von einem Bahnhof in Amsterdam zurückholen zu lassen. Jutta und Cilly wohnen ab jetzt bei jüdischen Familien, die noch nicht abgeholt wurden und für die Kinderbetreuung vom Jüdischen Rat Entschädigung erhalten und vorläufig von der Deportation zurückgestellt werden.
    Cilly bleibt einige Wochen bei der Familie Granaat in Amsterdam-Süd, wo sie den fünfzehnjährigen Jakov, der eigentlich Heinz Landwirth heißt, kennen lernt. Später kann sie noch eine Weile in der Crèche wohnen. Im Frühsommer 1943 wird Jutta mit der sie betreuenden Familie abgeholt und in die Schouwburg gebracht. Cilly wagt es, mit einem SS-Mann zu sprechen, der dafür sorgt, dass Jutta dort wieder herausgeholt wird.
    Als die Lage immer gefährlicher wird, folgt Cilly dem Rat von Jakov und taucht mittels gefälschter Papiere unter: Sie
heißt ab jetzt Lambertha Kroon. Jakovs >Untertauchname< ist Jan. Durch die Hilfe zweier christlicher Lehrerinnen der früheren Haushaltungsschule - Cornelia W. Ouweleen und Marie L. Hoefsmit - findet sie Aufnahme beim Ehepaar Wim und Bertha A. und ihren vier Söhnen auf dem Land in dem Dorf H., Nord-Brabant. Nach ein paar Monaten beginnen Gerüchte, dass die Familie eine Jüdin beherberge.
    Ende Oktober muss Cilly über Nacht die Familie verlassen und versteckt sich bis Dezember im Nachbardorf D. bei Frans W. und seiner Frau Mien. In den Niederlanden verstecken sich rund 25 000 Juden, von denen etwa 8 000 später entdeckt oder verraten und doch noch deportiert werden.
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    1944: Cilly hat seit Dezember 1943 ein neues Unterkommen bei Vic van A., seiner Frau Door und deren Bruder Albert in R. gefunden, so weit weg von den ersten beiden Dörfern, dass sie sich wieder aus dem Versteck wagen kann und erneut als Lambertha Kroon auftritt. Sie arbeitet dort als katholische Magd. Es gelingt ihr, über die beiden Lehrerinnen, die im Untergrund nur noch Tante Cok und Tante Mies heißen, Kontakt zu Jutta zu halten, die bis zur Befreiung bei über zwanzig verschiedenen Adressen unterkam.
    Im September wird
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