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Zodius: Gegen den Sturm (German Edition)

Zodius: Gegen den Sturm (German Edition)

Titel: Zodius: Gegen den Sturm (German Edition)
Autoren: Lisa Renee Jones
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Du hast recht. Sie ist deine Anruferin, diese Madame. Sie hat dieses Flair einer Königin, das andere Frauen so verabscheuen.«
    »Karte?«, fragte der Croupier.
    Becca warf einen Blick auf den Tisch und stupste Sterling an. »Du hast dreizehn. Der Croupier hat zwölf. Er sollte sich überkaufen. Jedenfalls laut Regelbuch. Du solltest keine Karte mehr nehmen.«
    Er warf ihr einen ungläubigen Blick zu. »Woher weißt du das alles?«
    »Ein Haufen Typen bei der NASA haben andauernd gespielt.« Sie lächelte. »Okay. Und ich habe auch gespielt.« Sie deutete auf den Tisch. »Nimm keine Karte mehr.«
    »Na schön«, erwiderte er und sah den Croupier an. »Keine Karte.«
    Der Croupier wirkte leicht verärgert, und Becca fuhr sich mit der Zunge über die Unterlippe. Ihre Augen funkelten amüsiert. »Jetzt mach das Beste aus deinem Blatt.«
    Sterling küsste sie, weil ihre Lippen so glänzten und so verführerisch waren, saugte tief ihren süßen Duft in sich ein, den er ein Leben lang einatmen wollte. Dann fuhr er mit seiner Hand durch die Luft.
    Der Croupier drehte Sterlings Karten um und stapelte neues Geld auf Sterlings Feld.
    »Du gewinnst weiter«, stellte Becca fest.
    Sterling schob das Geld zum Croupier zurück. »Trinkgeld.« Dann sah er Becca an. »Das ist der Grund, warum ich nicht spiele.«
    »Weil du gern gewinnst?«
    »Weil ich mein Glück nicht an einem verfluchten Pokertisch aufbrauchen will, sondern dort, wo ich es wirklich nötig habe«, antwortete er und deutete auf Ursache und Ziel ihres Casinobesuchs.
    »Sabrina« oder »Madame« fixierte ihn mit zusammengekniffenen Augen und wirkte unruhig und ängstlich. Gespielt unruhig und ängstlich. Sterling war kein Idiot, und sie war keine gute Schauspielerin. In ihrem tief ausgeschnittenen Cocktailkleid, das ihre Brüste kaum verdeckte, kam sie auf sie zugetänzelt. Sie war hübsch, auf Schlampenart – der »Wir-begegnen-uns-eh-nie-wieder«-Typ, bei dem man am nächsten Morgen auf Nimmerwiedersehen aus dem Bett schlüpft. Der Typ Frau, den er bevorzugt hatte, bevor Becca in sein Leben getreten war. Der Typ Frau, der dafür stand, wie seicht und leer sein Leben gewesen war.
    »Und auf geht’s«, flüsterte Becca.
    »Sind Sie dabei?«, fragte der Croupier erneut.
    Sterling fasste ihn scharf ins Auge. »Nein, bin ich nicht, und ich gebe Ihnen ein verdammtes Trinkgeld dafür, wenn Sie endlich aufhören, mich das zu fragen.«
    Sabrina erschien neben ihrem Tisch und hielt nicht allzu diskret direkt auf Sterling zu, wobei sie Becca gar nicht zu beachten schien, die nun ihrerseits Sterling einen gereizten Blick zuwarf. »Ich weiß nicht, wie Sie dahintergekommen sind, wer ich bin, aber Sie sollten sich besser bemühen, unauffällig zu bleiben und die Sache glatt über die Bühne gehen zu lassen – oder Sie bringen mich direkt ins Grab. Die Geschäftsbedingungen bleiben unverändert. Also, wenn Ihr Boss nicht bereit ist, meine Bedingungen zu erfüllen, hat sich die ganze Angelegenheit zusammen mit Ihrer Getränkebestellung erledigt.«
    Sie
war
also Madame, und sie hatte keine Ahnung davon, dass Marcus ihn im Rahmen einer speziellen Abmachung zu ihr geschickt hatte. Oder zumindest wollte sie ihn das glauben machen. »Er ist dazu bereit«, bekräftigte Sterling.
    Sie legte den Kopf schräg und taxierte ihn, als würde sie die Verlässlichkeit seiner Antwort abwägen. »Alles klar. Ich habe um neun Pause.« Sie warf einen Blick auf Becca und schaute dann wieder Sterling an. »
Crystal’s Dress Shop
im Forum. Dort gibt es keine Kameras. Umkleidekabine Nummer zwei. Und Ihre Frau kommt reinmarschiert. Nicht Sie. Und wenn sie nicht aushandeln kann, was ich will, verschwinde ich.«
    Damit ging sie zum nächsten Tisch weiter und ließ Sterling in der absoluten Gewissheit zurück, es hier mit einer weiteren Falle zu tun zu haben – mit Becca als Opfer.
    Sein und Beccas Blick trafen sich, und trotz all der Mühe, die sie sich heute gegeben hatte, einen unbeschwerten Plauderton anzuschlagen, sah er die ängstliche Beklommenheit in ihrem Blick. Doch er spürte auch, wie sich um ihre Angst herum Wellen nervöser Energie ballten, machtvoll von ihr ausstrahlten und auf ihn übergriffen.
    Es spielte keine Rolle, dass sie hierhergekommen waren, um die Gefahr zu suchen, und auch nicht, dass sie sie jetzt gefunden hatten. Er wollte keine Gefahr, nicht wenn Becca zugegen war. Wie schaffte es Michael nur, sich auf den Kampf zu konzentrieren, ohne sich vor Angst um Cassandra in die
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