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Zodius: Gegen den Sturm (German Edition)

Zodius: Gegen den Sturm (German Edition)

Titel: Zodius: Gegen den Sturm (German Edition)
Autoren: Lisa Renee Jones
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irgendetwas zustieß, würde Tad nicht nur seine Fähigkeiten verlieren – Adam würde ihn umbringen. »Dorian! Nein!« Es war zu spät. Dorian war zur Tür hinaus, und er war viel zu stark, als dass Tad ihn hätte aufhalten können.
    »Richte deinen Schild auf«, befahl Sterling, während er mit Becca auf den rückwärtigen Teil des Casinos und die Tür zueilte, die er und Caleb als Rückzugsbereich vereinbart hatten. Dort wartete Verstärkung.
    »Ich habe gedacht …«
    »Keine Widerrede«, unterbrach er sie barsch. Jede ungeschützte Sekunde bedeutete ein Risiko für sie.
    »Du glaubst, Dorian ist hier«, sagte sie ängstlich.
    »Ich weiß nicht, was ich glaube«, antwortete er. »Einmal davon abgesehen, dass meine Instinkte Alarm schreien, und wenn sie schreien, höre ich zu.«
    »Nein«, beschloss sie. »Ich richte meinen Schild nicht auf.«
    Im Schutz einer Menschenmenge blieb Sterling wie angewurzelt stehen und funkelte sie erzürnt an. »Was meinst du damit?«
    »Ich will, dass das Ganze ein Ende hat, Sterling«, erklärte sie. »Ich will, dass es vorbei ist. Wir gehen jetzt durch diese Tür, ohne dass mein Schild aufgerichtet ist, und wir bringen uns auch nicht per Windwalking in Sicherheit. Wir müssen der Sache ein Ende machen. Niemand ist sicher, solange Dorian frei ist. Wir können nur hoffen, dass deine Instinkte deshalb Alarm schreien, weil sich uns jetzt eine Gelegenheit bietet, ihn zu fangen.«
    Sterling stand wie versteinert da, und der Lärm der Spielautomaten und der lauten Rufe ringsum verschmolz zu einem wirbelnden schwarzen Höllenschlund. Nein – er würde sie packen und sie mit dem Wind in Sicherheit bringen, sobald sie das Gebäude verlassen hatten.
    Sie drückte ihm eine Hand auf die Brust, als spürte sie seine Entscheidung. »Wir versuchen, ein Monster aufzuhalten, bevor es die Welt in seine Fänge bekommen kann. Jetzt ist für dich der Moment gekommen, dass du lernst, nicht nur an deinen Beschützerinstinkt zu denken. Wenn du unter den jetzigen Umständen nicht unvoreingenommen handeln kannst, dann hattest du recht damit, an dir und an uns zu zweifeln, denn dann du wirst es nie können.«
    Große Klarheit überkam Sterling. Sie irrte sich. Er würde für jeden dasselbe tun. Okay, für Becca mit noch ein klein wenig mehr Hingabe, das ließ sich nicht leugnen. Aber er rettete Leben. Er ging Risiken ein, damit anderen nichts zustieß. Er griff nach ihrer Hand. Sie würden von hier verschwinden. Sie schrie auf, während er sie vorwärtsriss und sich einen Weg durch die Menge bahnte. Sobald sie aus dem Bereich der Eingangskameras heraus wären, würden sie mit dem Wind reiten.
    »Warte!«, forderte Becca, als Sterling die Tür aufstieß – nur um erleben zu müssen, wie sie plötzlich in die Knie ging.
    »Becca!«, brüllte er und bückte sich, um sie hochzuheben, doch in seinem Kopf explodierte ein stechender Schmerz. »Oh Gott.« An irgendeinem fernen Ort konnte er Becca wimmern, konnte Menschen schreien hören. Irgendwie schaffte er es, sich in eine sitzende Position zu zwingen, und, gütiger Gott, überall lagen leblose Körper herum.
    Becca hatte sich eingerollt wie ein Baby im Mutterleib, und plötzlich stand ein kleiner Junge über ihm. Sofort fand sich Sterling in dem hypnotisierend tödlichen Blick des Jungen gefangen – die Augen glänzten statt schwarz eher wie helles Silber.
    »Sterling!«, ertönte Damions Ruf von hinten.
    Der Junge hob die Hand, und Glas zersplitterte – eine wilde Detonation, die mitten in den Schmerz in seinem Kopf fuhr und ihn würgen ließ. Aber irgendwie gelang es ihm, sich über Becca zu werfen. Schreie durchdrangen die Luft, dann völlige Stille. Eine bleischwere Gewalt, die sich wie eine Decke über ihn legte, ersetzte das splitternde Glas. Verfluchte Scheiße. Becca hatte recht. Dieser Junge war ein Albtraum. Die Einzigen, die ihnen vielleicht helfen konnten, waren diejenigen, die sich im Innern des Casinos befanden. Und nicht einmal das wusste er; es konnte auch hier noch eine unüberwindbare Mauer geben.
    Sterling beugte sich vor und griff nach der Nikotinwaffe in seinem Gürtel. Kugeln wären jetzt erheblich beruhigender gewesen – allein schon die Stärke, die es ihm verlieh, die Knarre zu heben, hätte ihn viel sicherer gemacht. Das Kreischen in seinem Kopf zog alle Kraft aus ihm heraus, raubte ihm die Energie.
    »Genug, Dorian«, ertönte Calebs Stimme.
    »Onkel?«
    Onkel, das hieß: Caleb. Selbst in seinem gegenwärtigen Zustand, fast
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