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Zeit der Rache - Zeit der Liebe

Zeit der Rache - Zeit der Liebe

Titel: Zeit der Rache - Zeit der Liebe
Autoren: Trish Morey
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gebraucht. Mein Bruder …“
    „Das bezweifle ich nicht.“ Alberto war schließlich ein wichtiger Mann, aber sie konnte nicht so tun, als würde es ihr nichts ausmachen, dass er nur eine Affäre mit ihr wollte. Dass sie ihm längst nicht so viel bedeutete wie er ihr.
    „Und ich dachte, du würdest mich verstehen.“ Seine Stimme klang, als ob das Gespräch ihm seine letzte Kraft geraubt hätte.
    Wahrscheinlich hat er einen harten Arbeitstag hinter sich, dachte sie. „Da hast du dich eben geirrt“, sagte sie.
    „Ja, das merke ich schon.“
    „Gibt es sonst noch irgendetwas?“
    „Nein, nichts.“
    Heiße Tränen liefen ihr über die Wangen, als sie das Klicken des Telefons hörte.
    Verzweifelt legte Alberto den Hörer auf. Gerade eben noch war er außer sich vor Freude gewesen – als nämlich die international tätige Detektei, die er mit der Suche nach Bethany beauftragt hatte, sie endlich ausfindig gemacht hatte. Und nun konnte er sich nicht mal richtig darüber freuen, dass Rico inzwischen aus dem Koma aufgewacht war. Alberto war am Boden zerstört. Hatte er sich so in Bethany getäuscht?
    Dabei hatte er im Moment wirklich genug Sorgen: Rico war zwar bei Bewusstsein, aber von der Taille abwärts gelähmt. Und obwohl die Ärzte zuversichtlich waren, dass er wieder würde laufen können, machte Alberto sich große Sorgen um seinen Bruder.
    Bethany nahm sich eine der Zeitschriften, die im Wartezimmer des Frauenarztes lagen, während sie auf ihr Testergebnis wartete. Eigentlich wusste sie schon, was der Arzt ihr sagen würde. Schließlich waren ihre körperlichen Symptome eindeutig, und heutzutage waren auch Schwangerschaftstests für zu Hause schon sehr zuverlässig. Sie trug Albertos Baby in sich.
    Er hatte immer ein Kondom benutzt, wenn sie sich geliebt hatten, und trotzdem war es passiert. Natürlich war jede Art von Verhütung mit einem gewissen Risiko verbunden …
    Wie Alberto wohl reagieren würde, wenn er hörte, dass er Vater wurde? Allein beim Gedanken, ihn wiederzusehen, klopfte ihr Herz ein paar Takte schneller.
    Mit leerem Blick starrte sie auf die Zeitschrift, die in ihrem Schoß lag, während ein Wirbelsturm der Gefühle in ihr wütete. Die letzten fünf Wochen lang hatte Bethany sich immer wieder gefragt, wodurch sie nun eigentlich die größere Dummheit begangen hatte: dadurch, dass sie Alberto anfangs vertraut hatte – oder dadurch, dass sie sich geweigert hatte, ihn wiederzusehen, und ihm damit die Chance genommen hatte, sich ihr zu erklären. Je länger sie darüber nachdachte, desto sicherer war sie, dass es Letzteres war. Ich habe unsere Beziehung zu schnell aufgegeben, dachte sie. Und das bloß, weil ich so große Angst hatte. Angst davor, verletzt zu werden.
    Sie seufzte und wollte gerade die Zeitschrift zuschlagen, als ihr Blick auf ein Foto fiel. Der Mann darauf sah aus wie Alberto, aber er war es nicht. Oder doch? „Rico di Rinaldis Unfall erschüttert die Finanzwelt – der Topbanker ist seither an den Rollstuhl gefesselt“, lautete die Bildunterschrift. In dem Artikel stand, dass Rico in New York von einem Auto angefahren worden war, als er einen Raubüberfall verhindern wollte. Daraufhin hatte er sieben Tage im Koma gelegen. Dem Artikel nach zu schließen, war der Unfall genau an dem Tag passiert, an dem Alberto Bethany in Rom hatte sitzen lassen. Um Gottes willen!
    Ihr zog sich der Magen zusammen, während sie las, wie Rico um sein Leben gekämpft hatte. Der Artikel fuhr fort, dass Ricos jüngerer Bruder nun vorerst einen Großteil der Pflichten übernehmen würde. O Gott! Alberto hätte sie, Bethany, gebraucht, und sie hatte sich geweigert, ihm zur Seite zu stehen. Sie sprang auf und stürzte in die Toilettenkabine. Gerade noch rechtzeitig schaffte sie es bis zum Waschbecken, dann übergab sie sich.

8. KAPITEL
    Bethanys Nerven waren bis zum Zerreißen gespannt, als sie auf die Empfangsdame zuging, die in der Zentrale der Rinaldi-Bank an der Rezeption saß. Bethany hatte nach dem langen, anstrengenden Flug nach Mailand noch schnell im Hotel eingecheckt, um sich kurz frisch zu machen, bevor sie mit einem Taxi in das Finanzviertel gefahren war. Der Klimawechsel und die Zeitverschiebung taten das Ihre, um an ihren Nerven zu zerren.
    Als Bethany der Empfangsdame ihren Namen nannte, musterte die Frau sie abwägend und rief dann Albertos Assistenten an. Sie pfefferte einen italienischen Wortschwall ins Telefon und legte dann auf: „Signor Mercado holt Sie gleich ab und bringt
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