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Zeit der Rache - Zeit der Liebe

Zeit der Rache - Zeit der Liebe

Titel: Zeit der Rache - Zeit der Liebe
Autoren: Trish Morey
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wenigstens zum Essen mitkommen kannst“, sagte er.
    „Wenn du es möchtest“, sagte Bethany tapfer, obwohl sie der Gedanke daran, seinen Geschäftspartnern vorgestellt zu werden, nervös machte.
    „Zieh das rosafarbene Kleid an. Es steht dir hervorragend.“
    Am Tag zuvor war Alberto mit ihr einkaufen gegangen und hatte darauf bestanden, ihr alles zu kaufen, was ihr ins Auge fiel. Zunächst hatte sie sich strikt geweigert, doch er war hartnäckig geblieben und hatte gemeint, sie würde ihm damit eine noch größere Freude machen als sich selbst.
    „Es tut mir leid, Signor di Rinaldi, aber hier ist ein dringender Anruf aus New York für Sie. Familienangelegenheit …“
    Alberto schaute zu dem jungen Mann hoch, der mit gedämpfter Stimme das Gespräch am Konferenztisch unterbrochen hatte. Der einzige Verwandte, der zurzeit in New York war, war Albertos älterer Bruder Rico. Ihre Eltern befanden sich gerade auf einer Kreuzfahrt, um ihren Hochzeitstag zu feiern.
    „Gut, ich nehme das Gespräch im Büro des Direktors entgegen.“
    Zehn Minuten später legte Alberto den Hörer auf. Er war fassungslos. Blanke Angst hatte ihn ergriffen: Rico hatte einen schweren Unfall gehabt und lag in einem New Yorker Krankenhaus. Im Koma.
    Atemlos gab Alberto seinem Assistenten eine Reihe von Anweisungen. So schnell wie möglich musste sein Jet vorbereitet und aufgetankt werden, außerdem brauchte er ein paar der Kleidungsstücke, die noch in Bethanys Hotelzimmer lagen. Er rief sie an, aber sie war offenbar noch in der Stadt unterwegs.
    Erst als er schon aufgelegt hatte, wurde ihm klar, dass er ihr eine Nachricht hätte hinterlassen sollen. Schließlich war das gerade wohl seine vorerst letzte Möglichkeit gewesen, mit ihr zu sprechen. Auf dem Flug nach New York würde er keine Gelegenheit mehr dazu haben. Am liebsten hätte er Bethany mitgenommen, aber er konnte nicht warten, bis sie wieder im Hotel war. Das konnte noch Stunden dauern. Und gerade zählte jede Minute, die sein Bruder noch am Leben war.

6. KAPITEL
    Während Alberto schon den Jet bestieg, schaute sich Bethany den Vatikan an. Sie konnte die Gebäude, Gärten und Museen allerdings nicht wirklich genießen. Zu sehr war sie in Gedanken bei Alberto. Heute war offiziell ihr letzter Tag in Rom. Wie würde es weitergehen? Würde es überhaupt weitergehen? Bethany war sich nicht mal sicher, ob Alberto überhaupt bewusst war, dass sie morgen eigentlich abfliegen sollte. Ob er sie bitten würde, in Rom zu bleiben? Oder zurückzukommen? Und würde er sie in den USA besuchen?
    Sie wusste nur eins: Wenn er sie darum bäte, würde sie ihren Job einfach so hinschmeißen und hierbleiben. Es war zwar unmöglich und vollkommen verrückt, aber sie hatte sich verliebt. Und dieses Gefühl ging viel tiefer und war viel verzehrender als alles, was sie je für Kurt empfunden hatte. Wenn sie nur daran dachte, Alberto für immer in Italien zurückzulassen, kam es ihr so vor, als würde man ihr das Herz bei lebendigem Leibe herausreißen.
    Und dennoch … Trotz all der wunderbaren Dinge, die er ihr gesagt hatte, hatte er nicht eine Sekunde lang angedeutet, dass ihre Beziehung von Dauer sein würde. Er hatte ihr auch nicht gesagt, dass er sie liebte, hatte sie aber immer wieder ‚meine Liebste‘ genannt. Hatte das etwas zu bedeuten? Oder war es einfach üblich in Italien, eine Frau so zu nennen, egal, ob man sie wirklich liebte oder nur mit ihr ins Bett ging?
    Wie hatte es nur geschehen können, dass sie sich so schnell in Alberto verliebt hatte? Quasi von einer Sekunde auf die nächste. Und was fühlte er? Ganz offensichtlich spürte er eine starke Anziehung. Doch Liebe?
    Viel zu spät kam sie in ihrem Hotelzimmer an, nun blieben ihr nur wenige Minuten, sich umzuziehen, bevor Alberto seinen Wagen vorbeischicken wollte, der sie in das Restaurant bringen sollte, wo das Geschäftsessen stattfand. Hektisch lief sie hin und her und machte sich zurecht. So fiel ihr zunächst gar nicht auf, wie leer der Raum auf einmal war – bis sie eine Strumpfhose aus einer Schublade holen wollte und dabei feststellte, dass Albertos Socken nicht mehr darin lagen. Bethany öffnete eine weitere Schublade. Seine T-Shirts waren weg. Auch seine Badehose war nicht mehr da.
    Nun fiel ihr auch auf, was ihr vorher entgangen war: Sein Koffer war verschwunden. Kurzum: Es war überhaupt nichts mehr da, was von seiner Anwesenheit zeugte. Bethany suchte nach einer Nachricht, er musste ihr doch wenigstens eine Notiz
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