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Zeit der Rache - Zeit der Liebe

Zeit der Rache - Zeit der Liebe

Titel: Zeit der Rache - Zeit der Liebe
Autoren: Trish Morey
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hinterlassen haben, aber nein, sie fand nichts. Sie rief beim Empfang an, aber auch dort hatte Alberto nichts für sie hinterlassen.
    Als dann auch noch sein Wagen zu der verabredeten Zeit nicht vorfuhr, war es klar. Alberto hatte sie verlassen. Er hatte sich davongeschlichen. Bethanys Herz zerbrach in tausend Stücke.
    Kaum war er in New York gelandet, fuhr Alberto sofort ins Krankenhaus, in dem sein Bruder lag. Dort erfuhr er von einer Krankenschwester, dass Gianna schon stundenlang an Ricos Bett saß, ohne etwas zu trinken oder zu essen. Gianna war in New York? Das war wenigstens eine gute Nachricht. Schnell kümmerte sich Alberto darum, dass sie etwas zu sich nahm – Rico würde fuchsteufelswild werden, wenn er erfuhr, dass sie über ihrer Krankenwache ganz schwach und krank geworden wäre. Die Möglichkeit, dass sein großer Bruder nicht mehr aus dem Koma erwachen könnte, zog Alberto gar nicht erst in Betracht.
    Er unterhielt sich lange mit den Ärzten, um ein genaues Bild von Ricos Zustand zu bekommen, und kümmerte sich dann um organisatorische Dinge. Als er schließlich auf die Uhr schaute, stellte er fest, dass es nun zu spät war, um in Rom anzurufen. Zu dieser Zeit schlief Bethany sicher noch. Gut, dann musste er sich eben ein paar Stunden gedulden. In zwei Stunden war es acht Uhr morgens in Rom, dann könnte er sie endlich anrufen, ihre Stimme hören, ihre mitfühlenden Worte. Bethany mit ihrem großen Herzen konnte ihm sicher Trost spenden.
    Jetzt musste Alberto erst einmal unbedingt duschen und sich umziehen. Er machte sich auf den Weg zu dem Hotel, das sein Assistent für ihn gebucht hatte. Als er frisch geduscht war und in seiner Tasche etwas zum Anziehen suchte, blieb ihm schier das Herz stehen: Sein Assistent hatte offenbar alle seine Kleidungsstücke aus Bethanys Hotelzimmer mitgenommen.
    Porca miseria! Verdammter Mist! Jetzt musste Bethany ja annehmen, dass er sie hatte sitzen lassen. Himmel, was hatte sein Assistent sich eigentlich gedacht? Hatte der Mann denn wenigstens eine Nachricht im Hotel hinterlassen? Sofort rief Alberto ihn an, nur um festzustellen, dass sein Assistent nicht einmal an eine kurze Notiz gedacht hatte. Nichts. Bethany musste annehmen, dass Alberto sich kommentarlos aus ihrem Leben verabschiedet hatte. Fluchend fuhr er zurück ins Krankenhaus, um wieder bei Rico zu sein. Auf dem Weg dorthin entschied er, nicht mehr zu warten, sondern sofort in Rom anzurufen.
    Die schlaflose Nacht, die Zeitverschiebung und die Sorge um Rico steckten ihm in den Knochen. Umso heftiger war der Schock, als Alberto am Telefon erfuhr, dass Bethany ihr Zimmer geräumt und ausgecheckt hatte. Ohne eine Nachricht zu hinterlassen. War sie seinetwegen abgereist? Hatte er sie verletzt? Natürlich hatte er das. Er musste sie unbedingt erreichen, um ihr zu sagen, was passiert war.
    Doch da wurde ihm schlagartig klar, dass er nicht einmal wusste, wo sie eigentlich lebte. Zwar hatte sie ihm von ihrer Ehe erzählt, auch von ihrer Familie und ihrem Beruf, aber in welchem US-Staat sie lebte, hatte sie nie erwähnt. Er hatte sie nicht um ihre Adresse gebeten, weil es für ihn einfach undenkbar gewesen war, dass sie Italien und ihn überhaupt verließ. Und, verdammt, er war sich so sicher gewesen, dass sie niemals mehr ohne ihn irgendwohin reisen würde! Er hatte sich getäuscht.
    Bethany sah die Versicherungsunterlagen für ihren nächsten Termin durch und legte sie als ordentlichen Stapel in die Mitte des Schreibtischs. Nun war sie schon seit über einer Woche aus Rom zurück, hatte sich aber immer noch nicht wieder an ihren Alltag gewöhnt. Gerade jetzt, wo sie am liebsten alles über ihrer Arbeit vergessen würde, konnte sie sich überhaupt nicht konzentrieren.
    Von dem Moment an, in dem ihr klar geworden war, dass Alberto nicht zu ihr zurückkommen würde, war sie ihren Gefühlen völlig ausgeliefert gewesen. In ihrer letzten Nacht in Rom hatte sie kaum geschlafen, im Flugzeug ebenso wenig. Sie verstand die Welt nicht mehr. Hatte Alberto sie getäuscht? Nein, es musste etwas passiert sein. Zu Hause angekommen, hatte sie bei der Rinaldi-Bank in Mailand angerufen und sich bis ganz oben durchstellen lassen. Die Sekretärin hatte ihr schließlich mitgeteilt, dass Alberto nach New York geflogen sei und in absehbarer Zeit nicht zurückerwartet wurde. Seine Telefonnummer wollte sie Bethany natürlich nicht geben.
    New York? Wahrscheinlich eine dringende geschäftliche Angelegenheit, vermutete Bethany. Nun denn,
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