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Zeit der Rache - Zeit der Liebe

Zeit der Rache - Zeit der Liebe

Titel: Zeit der Rache - Zeit der Liebe
Autoren: Trish Morey
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nicht nach ihrer katastrophalen Ehe, in die sie sich Hals über Kopf gestürzt hatte.
    „Ja, eine aufrichtige tiefe Liebe muss erst langsam wachsen.“ Das sah sie genauso.
    „Ja“, erwiderte sie mit Nachdruck. „Wie eine Pflanze. Die braucht auch viel Wasser, Sonne und gesunde Erde, um zu blühen. Die wahre Liebe kommt nicht einfach so, von jetzt auf gleich.“
    „Und dennoch gibt es Pflanzen, die an einem einzigen Tag wachsen. Sie sind einzigartig und sehr, sehr selten – und doch gibt es sie, und sie sind nicht minder wertvoll als die Pflanzen, die länger brauchen, um zu blühen.“
    „Was willst du damit sagen?“
    „Ich weiß es nicht, aber das, was da zwischen uns ist … das können wir nicht einfach so abtun.“
    „Nein, allerdings nicht.“ Ihre Stimme klang heiser. Bethany war innerlich so aufgewühlt, dass es ihr die Kehle zuschnürte und sie kaum noch atmen konnte.
    Erneut streckte Alberto die Hände nach ihr aus, und diesmal umschloss er ihre beiden Handgelenke. „Zieh dich bitte nicht vor mir zurück.“
    Zunächst leistete sie sanften Widerstand, aber dann gab sie doch nach, sodass er ihre Hände über den kleinen Tisch zu sich heranziehen konnte.
    Mit den Daumen strich Alberto sanft über die Innenseite ihrer Handgelenke, während er den Blick zu keinem Zeitpunkt von ihrem Gesicht nahm. „Ja, zwischen uns gibt es eine ganz starke körperliche Anziehungskraft, Bethany. Aber es geht noch um mehr als nur das.“
    „Ich weiß.“
    Nach dem Essen tanzten sie miteinander, dabei schmiegte sie sich eng an Alberto. Es war mehr als deutlich zu spüren, welche Wirkung ihr Körper auf seinen hatte, aber Alberto machte keinerlei Anstalten, sich mit ihr zurückzuziehen. Er schien alle Zeit der Welt zu haben.
    Leise unterhielten sie sich auf der Tanzfläche. Bethany erklärte ihm, warum sie nach Italien gekommen war, erzählte ihm von ihrer kurzen unglücklichen Ehe und der hässlichen Scheidung. Alberto wiederum erzählte von seinem älteren Bruder und von einer Frau, die sich in Rico verliebt hatte. Dabei sprach er so begeistert von dieser Gianna, dass Bethany sich in seinen Armen versteifte.
    Alberto strich ihr beruhigend über den Rücken. „Ich empfinde kein Verlangen nach Gianna“, sagte er. „Sie ist wie eine Schwester für mich, für Rico wohl auch, was schade ist.“
    „Du wünschst dir, dass er ihre Gefühle erwidert?“
    „Na ja, im Moment ist er mit so einer geldgierigen Ziege verlobt, und die ganze Familie hofft, dass er Vernunft annehmen und sie nicht heiraten wird. Gianna wäre uns weitaus lieber.“
    „Geldgierig?“
    „Ja, diese Frau interessiert sich nur für sein Geld und den gesellschaftlichen Status, den sie durch eine Heirat mit ihm hätte. Aber sie liebt meinen Bruder nicht.“
    „Ist dein Bruder so reich?“
    „Na ja, jetzt, wo sich unser papà aus dem Geschäft zurückgezogen hat, ist Rico der Präsident der Rinaldi-Bank.“
    Wie bitte? Rinaldi? Die Rinaldi-Bank gab es in ganz Italien. „Du meinst, dass Rico eine der Zweigstellen leitet?“, erkundigte Bethany sich vorsichtig.
    „Nein. Er leitet die Bank. Sie gehört meiner Familie.“
    Nun löste Bethany sich vor Schreck aus seiner Umarmung. „Wie bitte, euch gehört die ganze Bank?“
    „Na ja, die Familie ist groß. Ich besitze einige Anteile, ebenso mein Vater, mein Bruder und noch ein paar Cousins und Cousinen.“ Alberto zog sie erneut zu sich heran und legte die Arme um sie. „Entspann dich, Bethany. Das ist doch alles halb so wild.“
    „Dann leitest du die Rinaldi-Bank also nicht?“
    „Nein, streng genommen nicht.“
    Sie atmete auf und schmiegte sich an ihn.
    „Ich bin der Vorsitzende des Vorstands. Mein Bruder und ich teilen uns sozusagen die Leitung.“
    Bevor sie sich erneut versteifen konnte, presste Alberto die Lippen an ihre Kehle und küsste sie zärtlich und verlangend zugleich. Bethany hatte das Gefühl, dass gleich ihre Knie nachgeben würden. „Aber es spielt doch keine Rolle, wer ich bin und was ich tue, oder?“
    „Für dich nicht, aber für mich schon. Unsere Leben könnten nicht verschiedener sein. Du gehst in Restaurants wie diesem hier wahrscheinlich ein und aus. Ich nicht. Wenn ich ehrlich bin, habe ich noch nie eine Speisekarte gesehen, auf der keine Preise standen. Ich fahre einen kleinen Ford und gönne mir ein Glas Prosecco, wenn es etwas zu feiern gibt. Du hast in deinem Kühlschrank den Champagner wahrscheinlich gleich flaschenweise stehen.“
    Alberto hörte auf zu tanzen
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