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Zeds Story

Zeds Story

Titel: Zeds Story
Autoren: Joss Stirling
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seinen Augen zu verbergen.
    »Ich bin wegen dir beinahe ertrunken, und du tust so, als wäre ich schuld gewesen.«
    Ohne die vielen Leuten ringsum hätte Zed ihr den Schock ihres Lebens verpasst und diesen fuchsteufelswilden Ausdruck in ihrem Gesicht einfach weggeküsst. Stattdessen biss er sich auf die Zunge.
    »Du hattest an dem Vorfall gestern eindeutig mehr Schuld als ich.«
    »Ich hatte Schuld?« Zed verschluckte sich um ein Haar. Kapierte sie denn nicht, dass sie ein wandelndes Katastrophengebiet war; Jungs wurden in ihrer Nähe total kopfscheu und machten sich zu Volltrotteln, und er war da keine Ausnahme.
    »Wer ist die wütende Tussi, Zed?«, fragte Sean.
    Das Letzte, was Zed wollte, war, dass Sean, der alte Aufreißer, anfing, sich für Sky zu interessieren. »Niemand.«
    »Ich bin nicht niemand. Wenigstens bin ich keine arrogante Nervensäge mit dämlichem Dauergrinsen im Gesicht.«
    Zed wollte am liebsten Beifall klatschen, durfte aber keine Miene verziehen, während seine Freunde lachten.
    »Zed, da hast sie dich aber ziemlich treffend beschrieben.«
    »Ja, die ist echt zum Schießen.« Er musste sie außer Seans Reichweite schaffen, bevor er gezwungen war, sich wegen ihr mit seinem Freund zu überwerfen. »Ab mit dir, husch, husch ins Körbchen.«
    Sky stolzierte davon, verärgert und gekränkt. Zed wünschte sich, er könnte sie in die Arme nehmen und sie irgendwohin tragen, um sich mit ihr auszusprechen,aber es gab einfach zu viele Zuschauer. In der Schule stand man gewissermaßen immer auf der Bühne, aber das hier musste er unter vier Augen klären.
    »So ‘ne Schnuckelmaus wie die könnte ich den ganzen Tag lang anschauen«, geiferte Sean.
    Als Anführer ihrer Gruppe warf Zed seinem Freund einen abschätzigen Blick zu. »Die ist doch nichts Besonderes. Viel zu klein.«
    »Ihre Größe ist mir egal, Mann; mein Dank gilt demjenigen, der knallenge Jeans erfunden hat.« Sean war auf dem besten Weg, sich Ärger einzuhandeln, wenn er weiter solchen Blödsinn quatschte.
    »Lass sie in Ruhe, Sean. Die spielt nicht in unserer Liga.«
    Sean seufzte. »Ja, du hast recht. Aber du musst zugeben, dass das echt sauschade ist.«
    Die Schulglocke läutete. »Die Cheerleader aus Aspen kommen in ein paar Tagen.« Zed wusste, dass Sean auf eine seiner Exfreundinnen abfuhr, Hannah, die Kapitän des Aspen-Cheerleadingteams und das genaue Gegenteil von Sky war: Beine bis zum Hals, rote Haare und nie um eine Antwort verlegen. Sie würde mit Sean mühelos fertigwerden.
    Seans Miene hellte sich auf. »Stellst du mich ihr vor?«
    »Hab doch gesagt, dass ich’s mache, oder etwa nicht?«
    »Zed, du bist mein Held, Mann. Weißt du das?« Seans Gedanken hatten sich erfolgreich auf Hannah verlagert und Zed konnte das Gespräch von vorhin in Ruhe wieder und wieder Revue passieren lassen.

4
    Zed band sich in der Jungenumkleide die Schuhe zu; er freute sich auf den unterrichtsfreien Nachmittag. Jedes Jahr im Herbst veranstaltete die Schule für den gesamten Jahrgang ein Fußballspiel zur Stärkung des Gemeinschaftssinns. Es war immer wieder lustig, mitzuerleben, wie sich die Schüler plötzlich zusammenrauften, und natürlich war es um ein Vielfaches besser, als im Klassenzimmer zu sitzen.
    »Okay, meine Herren!« Mr Joe trat ein und wedelte mit der Mannschaftsaufstellung, die der Computer nach dem Zufallsprinzip ausgespuckt hatte. »Hier sind also die Teams. Ich habe die Kapitäne ausgewählt, Widerspruch ist demnach zwecklos. Es geht nicht ums Gewinnen; es geht darum, den Teamgeist zu stärken. Würdevoll zu verlieren ist ebenso rühmlich wie in Bescheidenheit zu gewinnen.«
    »Na klar, als ob«, murmelte Sean. Keiner von den Jungs wollte die Blamage erleiden und verlieren, weil sie sich dann bis zum Ende des Jahres die Frotzeleienanhören müssten. So was blieb an einem kleben wie Kaugummi an der Schuhsohle. Sean drängelte sich vor, um einen Blick auf die Liste zu werfen. »Super – ich bin in Zeds Mannschaft.«
    »Ich bin Kapitän?« Zed legte seine Schienbeinschoner an.
    »Natürlich.«
    »Gegen wen spielen wir als Erstes?«
    Sean fuhr mit dem Finger über das Blatt Papier – und fing an zu lachen. »Ich fass es nicht. Wir spielen als Erstes gegen Team B und rate mal, wen Mr Joe da zum Kapitän ernannt hat?«
    Zed beschlich ein ungutes Gefühl. »Keine Ahnung.«
    »Diese kleine englische Schnuckelmaus, Sky Bright. Dann werde ich bei diesem Match wohl voll auf Körperkontakt gehen …«
    Zed stand auf. »Mein Team spielt
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