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Zauberhafte Freundschaft

Zauberhafte Freundschaft

Titel: Zauberhafte Freundschaft
Autoren: Linda Chapman
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verletzt.
    „Ich hatte keine Gelegenheit dazu. Du hast mich in letzter Zeit gar nicht mehr in ein Einhorn verwandelt.“
    Laura schwieg eine Weile und dachte über die ganze Situation nach. „Es tut mir leid, Sternenschweif. Ich habe dich in letzter Zeit sehr vernachlässigt. Das hat aber nichts damit zu tun, dass ich dich nicht mehr mag. Du bist immer noch mein Lieblingspony und mein bester Freund!“, erklärte Laura. Sternenschweif lächelte, und etwas von dem alten Glanz kehrte in seine Augen zurück. „Ich habe einfach Zeit gebraucht, um Klarheit zu bekommen. Und die habe ich jetzt. Ich muss das Amt der Hüterin abgeben, sosehr es auch wehtut. Ich schaffe es einfach nicht“, fuhr Laura mit fester Stimme fort. „Lass uns bitte Sidra rufen.“
    „Es ist schön, dass du ehrlich zu mir bist, Laura. Die Situation war auch für mich nicht einfach. Natürlich bin ich traurig darüber, dass du nicht mehr Hüterin sein möchtest. Aber ich verstehe dich. Ich bin dein Freund und werde jede Entscheidung, die du triffst, unterstützen.“
    „Ach Sternenschweif“, sagte Laura und seufzte erleichtert. „Jetzt wird alles gut!“
    Sie gingen zu den Rosenquarzsteinen, die am Rand der Lichtung lagen und rosa glänzten. Sternenschweif berührte einen davon mit seinem Horn, und violetter Rauch stieg auf. Die Oberfläche des Steins verwandelte sich in einen Spiegel. „Wir möchten mit Sidra sprechen“, sagte Sternenschweif. Das Bild klärte sich und zeigte Sidra. Sie war wunderschön, ihr edles Gesicht strahlte Weisheit aus.
    „Hallo, Laura, hallo, Sternenschweif. Was führt euch zu mir?“, fragte Sidra. Ihre Stimme schien aus weiter Ferne zu kommen, doch sie konnten sie klar und deutlich verstehen.
    Laura räusperte sich. „Ich muss mit dir reden, Sidra. Es ist dringend!“
    „Ich werde euch morgen Nacht besuchen. Wartet auf mich auf der geheimen Lichtung, hier sind wir ungestört.“ Rauch überzog die Oberfläche des Steins, und das Bild von Sidra war verschwunden.
    „Du wirst es ihr also morgen sagen?“, fragte Sternenschweif.
    „Ja, das ist die einzige Lösung. Einerseits bin ich traurig darüber, aber andererseits auch erleichtert. Das wird das Beste für uns alle sein.“
    Als Laura später in ihrem Bett lag, wälzte sie sich unruhig hin und her. Sie legte sich die Worte zurecht, mit denen sie Sidra am nächsten Abend die Situation erklären wollte. Doch sosehr sie auch überlegte, nichts schien ihr dafür geeignet zu sein. So nahm sie das Buch über Einhörner und begann das Kapitel über die Hüter der Geheimnisse zu lesen. Ihr Atem stockte, als sie einen Absatz las, der genau ihre Situation beschrieb:
    Manchmal kommt es vor, dass ernannte Hüter ihr Amt nicht mehr weiterführen möchten oder können. Das ist eine schwerwiegende Entscheidung, die der Hüter sich gut überlegen muss. Hat er einmal sein Amt niedergelegt, kann er niemals wieder als Hüter ernannt werden.
    Um das Amt niederzulegen, muss eine Mondblume gepflückt werden. Sie muss getrocknet und gepresst werden. Danach wird sie auf ein goldenes Blatt geklebt und einem Einhornältesten überreicht. Damit wird der Hüter von seinem Amt befreit, und die Aufgabe kann an einen neuen Hüter übergehen.
    Laura dachte nach. Wo konnte sie so schnell eine Mondblume pflücken und sie trocknen? Bis ihr einfiel, dass sie genau das vor drei Jahren schon gemacht hatte. Als sie damals Sternenschweif zum ersten Mal in ein Einhorn verwandelt hatte, hatte sie als Erinnerung an diesen Tag eine Mondblume gepflückt. Diese Mondblume hatte sie zwischen den Seiten des Buches gepresst, das sie in den Händen hielt.

    Sie schlug das Kapitel über die Verwandlung eines Ponys in ein Einhorn auf. Und tatsächlich lag dort die gepresste Mondblume. Traurig nahm sie sie in die Hand. Nun musste sie ihre Erinnerung an diesen schönen Tag hergeben. Aber das war wohl der Preis dafür.
    Sie stand auf und ging im Nachthemd zu ihrem Schreibtisch hinüber. In ihrer Bastelschublade fand sie goldenes Papier, dass sie zurechtschnitt und mit Klebstoff bestrich. Vorsichtig klebte sie die getrocknete Mondblume auf. Dabei dachte sie an die vielen schönen Erlebnisse, die sie als Hüterin gehabt hatte. Sternenschweif und sie hatten in dieser kurzen Zeit schon viel erlebt. Sie konnten vielen Einhörnern und ihren Freunden helfen, haben sie zusammengebracht und ihnen Ratschläge gegeben, wie sie die magischen Fähigkeiten entdecken könnten. Sie waren auf der Versammlung der Hüter gewesen,
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