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Zauberhafte Freundschaft

Zauberhafte Freundschaft

Titel: Zauberhafte Freundschaft
Autoren: Linda Chapman
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    „Hallo, Sternenschweif!“, flüsterte Laura, als sie an die Koppel ihres kleinen grauen Ponys trat. Sternenschweif hob seinen Kopf und begrüßte sie leise schnaubend. Während Sternenschweif auf sie zugetrabt kam, atmete Laura tief die herrliche Luft dieses Spätsommerabends ein. Es war ein schönes Gefühl, Sternenschweif auf seiner Koppel zu beobachten, während die Sonne am Himmel unterging und ihn in ein orangefarbenes Licht tauchte. Dann sah Sternenschweif besonders magisch aus. Bei diesem Gedanken musste Laura schmunzeln, denn ihr kleines graues Pony war tatsächlich magisch. Mithilfe eines Zauberspruchs konnte sie Sternenschweif in ein strahlendes Einhorn verwandeln. Und genau das hatte sie jetzt vor. Sie machte sich Sorgen, und nur mit Sternenschweif konnte sie über diese Sorgen reden.

    Sie führte ihn etwas abseits an den Rand der Koppel. Im Schutz der Bäume sagte Laura den Verwandlungszauber auf:
    Silberstern, Silberstern,
    hoch am Himmel, bist so fern.
    Funkelst hell und voller Macht,
    brichst den Bann noch heute Nacht.
    Lass dies Pony grau und klein
    endlich doch ein Einhorn sein.
    Ein violetter Blitz flammte auf, und Sternenschweif stand als wunderschönes Einhorn mit einer schneeweißen Mähne vor ihr.
    „Guten Abend, Laura“, sagte Sternenschweif und rieb seinen Kopf zur Begrüßung an ihrem Bauch. Laura fuhr mit ihren Fingern durch seine seidige Mähne, manchmal konnte sie dieses kleine Wunder immer noch nicht so richtig glauben. Als sie das kleine graue Pony zum ersten Mal auf einer Pferdeauktion gesehen hatte, war es schon Liebe auf den ersten Blick gewesen. Doch dass Sternenschweif in Wirklichkeit ein verzaubertes Einhorn war, hatte Laura erst selber herausfinden müssen. Mithilfe von Mrs Fontana war es ihr dann auch bald gelungen, den richtigen Zauberspruch zu finden und ihn zum passenden Zeitpunkt Sternenschweif ins Ohr zu flüstern. Seit diesem magischen Tag konnte sie Sternenschweif von einem kleinen grauen Pony in ein wunderschönes weißes Einhorn verwandeln.
    Sternenschweif und Laura hatten zusammen schon viele seiner magischen Kräfte entdeckt und mit deren Hilfe viel Gutes getan. Doch in letzter Zeit war sehr viel passiert, und manchmal wusste Laura einfach nicht, wo ihr der Kopf stand.
    „Ach Sternenschweif, wie sollen wir das nur alles schaffen?“, seufzte sie an seinen warmen weichen Körper gelehnt. Als Mrs Fontana letzten November verstorben war, hatte sie Laura eine wichtige Aufgabe übertragen. Laura war nun die Hüterin der Geheimnisse! Zu ihrer Aufgabe gehörte es, dass sie zusammen mit Sternenschweif anderen Ponys und Kindern half, das Geheimnis der Einhörner herauszufinden. Denn es gab noch andere Ponys auf der Erde, die in Wirklichkeit Einhörner waren. Und nur ein Kind mit einem guten Herzen konnte den magischen Zauberspruch finden und ihn im richtigen Moment aufsagen, damit auch sein Pony in ein Einhorn verwandelt werden konnte.
    „Wir haben zwar schon einigen Einhörnern und ihren Freunden geholfen, wenn ich nur an Rosie und Wolkenstern oder Kareen und Glitzermond denke, aber es gibt bestimmt noch so viel zu tun. Und den Inhalt der Kiste, die uns Mrs Fontana hinterlassen hat, müssen wir uns auch unbedingt noch einmal genauer anschauen. Aber es ist ja nicht nur das. Ich würde so gerne einfach mehr Zeit mit dir verbringen … und natürlich mit Sophie!“
    Laura hatte vor zwei Monaten eine kleine Schwester bekommen. Sophie war so ein süßes Baby, und Laura hatte sie furchtbar lieb. Auch wenn sie oft weinte und jammerte, hätte Laura ihre kleine Schwester gegen nichts auf der Welt eintauschen wollen!
    Als Laura an alle diese Dinge dachte, wurde ihr klar, wie schön, aber auch wie anstrengend dieser Sommer gewesen war.
    „Morgen beginnt wieder die Schule, und ich werde nicht mehr so viel Zeit haben, um andere verzauberte Ponys und ihre Einhornfreunde zusammenzubringen und ihnen zu helfen“, sagte Laura traurig. Zwar fühlte sie sich in ihrer neuen Rolle als Hüterin der Geheimnisse schon viel sicherer als zu Beginn, trotzdem war es immer noch keine leichte Aufgabe für sie. Inzwischen war es aber nicht mehr die Angst, etwas falsch zu machen, sondern vielmehr die Sorge darüber, wie sie alle diese Dinge überhaupt bewältigen sollte. Sie fühlte sich manchmal sehr einsam dabei, die Hüterin der Geheimnisse zu sein. Denn sie konnte niemanden um Rat fragen und musste sich oft auf ihr Bauchgefühl verlassen.
    Aber zum Glück hatte sie Sternenschweif, der schon
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