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Zauberhafte Freundschaft

Zauberhafte Freundschaft

Titel: Zauberhafte Freundschaft
Autoren: Linda Chapman
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obwohl Laura erst seit Kurzem eine Hüterin war. Doch Sidra war der Meinung gewesen, dass sie schon so weit war, um zu der Versammlung zu dürfen. Und sie hatten in dieser Zeit auch viel gelernt. Über sich selber und ihre Freundschaft zueinander.
    Laura trug schweren Herzens das goldene Blatt zu der Kommode und legte es auf die Kiste. Das Leuchten aus dem Inneren der Kiste war verschwunden. Hoffentlich hat ein anderer Hüter helfen können, dachte Laura besorgt.

6

    Am nächsten Tag konnte sich Laura in der Schule gar nicht richtig konzentrieren. Ihre Gedanken schweiften immer wieder ab. Tat sie das Richtige? Und würde Sternenschweif ihre Entscheidung wirklich unterstützen? Vielleicht wird er so enttäuscht sein, dass er zurück nach Arkadia geht, dachte Laura. Denn schließlich hatte er diese große Ehre damals nur für sie abgelehnt. Er hätte Lehrling der Einhornältesten werden können, das Beste, was einem Einhorn passieren konnte. Aber für Laura und ihre Freundschaft war er auf der Erde geblieben. Und nun würde sie ihn so enttäuschen müssen! Bei diesem Gedanken musste sie laut seufzen.
    „Ist alles in Ordnung bei dir?“, fragte Mel flüsternd. Sie saß neben ihr und hatte bemerkt, dass Laura schon die ganze Stunde mit ihren Gedanken ganz weit weg war. Laura nickte, doch Mel konnte an ihren traurigen Augen sehen, dass es nicht stimmte.
    „Wenn du Sorgen hast, kannst du es mir ruhig sagen. Ich bin doch deine Freundin!“, flüsterte Mel.
    „Darüber darf ich leider nicht sprechen, so gern ich es auch tun würde“, erwiderte Laura traurig. In diesem Augenblick fasste sie den Entschluss. So traurig es auch war und sosehr Sternenschweif enttäuscht sein würde, sie wollte nicht mehr weitermachen. Sie hatte Sorgen und konnte mit niemandem darüber sprechen. Sie musste so viele Dinge erledigen und hatte kaum noch Zeit. Es war bestimmt die richtige Entscheidung, das Amt weiterzugeben!
    „Und du bist dir ganz sicher?“, fragte Sternenschweif. Nachdem zu Hause alle eingeschlafen waren, waren sie zur geheimen Lichtung geritten, und hier hatte Laura Sternenschweif in ein Einhorn verwandelt. Der Sonnenuntergang färbte den Himmel rosa und violett. Die vielen Mondblumen auf der geheimen Lichtung blühten und das Gras war saftig und grün. Hier auf der Lichtung war es immer Sommer und angenehm warm. Doch heute Abend konnte nicht mal das Laura aufheitern.
    „Ja, Sternenschweif. Es geht einfach nicht anders. Ich fühle mich überfordert. Ich will mit dir einfach nur so zum Spaß fliegen, so wie wir es früher immer gemacht haben. Ich will keine Verantwortung mehr für andere Einhörner und ihre Freunde übernehmen. Ich weiß doch selber erst so wenig über die Welt der Einhörner und ihre magischen Fähigkeiten!“, sprudelte es aus Laura heraus. Sie hatte sich endgültig entschieden und versuchte diesen Entschluss vor Sternenschweif, aber auch ein bisschen vor sich selbst zu rechtfertigen. Denn tief in ihrem Inneren war sie sich gar nicht so sicher, wie sie es Sternenschweif gegenüber versicherte.
    Sternenschweif nickte traurig.
    „Ich bin mir sicher, dass es die richtige Entscheidung ist. Die letzten Tage waren schlimm für mich. Ich habe mir dauernd den Kopf zerbrochen, was das Richtige ist. Mal war ich der Meinung, dass wir das schon irgendwie schaffen werden, und wenig später fühlte ich mich wieder völlig überfordert. So konnte es doch nicht weitergehen! Ich bin froh, eine Entscheidung getroffen zu haben, so traurig es auch sein mag.“ Laura blickte Sternenschweif hoffnungsvoll an. Sie wünschte sich so sehr, dass er sie verstehen konnte und ihre Entscheidung akzeptieren würde.
    „Schau, Laura, da kommt Sidra“, sagte er mit belegter Stimme und deutete mit seinem Horn nach oben.
    Sidra landete auf der geheimen Lichtung. Sie war wunderschön! Ihre Mähne und ihr Schweif waren lang und schimmerten silbern. Sie fielen wie ein Vorhang aus Sternenstaub auf die Erde, als ihre Hufe sanft den Boden berührten. Sie schaute zuerst Sternenschweif und dann Laura ernst an. Ihr Blick fiel auf das goldene Blatt, das Laura zusammengerollt in ihren Händen hielt. Laura hielt sich krampfhaft daran fest und konnte Sidra kaum in die Augen schauen.
    „Ich befürchte, heute keine guten Nachrichten zu hören. Was möchtest du mir mitteilen, Laura?“
    Laura räusperte sich. „Ich muss dir leider sagen, dass ich nicht länger Hüterin sein kann“, sagte sie tapfer. „Ich habe einfach so viel zu tun. Das neue
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