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Zauber der Vergangenheit

Zauber der Vergangenheit

Titel: Zauber der Vergangenheit
Autoren: Jana Goldbach
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habe dich gesehen und du hast ein Gefühl in mir ausgelöst, von dem ich nicht einmal mehr wusste, dass ich es fühlen kann. Da wusste ich, dass du etwas Besonderes sein musst.«
    »Warum hast du mich dann in der Kirche so behandelt, als sei ich ein lästiges Insekt?«
    »Wärest du mit Drew mitgegangen, wenn ich es nicht getan hätte?«
    »Wahrscheinlich nicht«, gab ich zu. Er lächelte. Dann wurde sein Blick wieder ernst und besorgt.
    »Violet, die letzten Tage waren eine Qual für mich. Der Gedanke, dich für immer verloren zu haben und dich nie wiedersehen zu können, hat mich an den Rand der Verzweiflung getrieben. Ich hatte das Gefühl, als ob mein ganzes Dasein ohne dich keinen Sinn mehr hätte. Wäre Drew nicht plötzlich erschienen und hätte mich dazu gedrängt, den Platz mit ihm zu tauschen, weiß ich nicht, was ich als Nächstes getan hätte.«
    »Drew hat mit dir den Platz getauscht?«
    »Ja. Ich war auch sehr überrascht, als er plötzlich vor mir stand, und er hat mir auch noch etwas für dich mitgegeben«, sagte Anthony gut gelaunt. Er zog einen kleinen Umschlag aus seiner Jackentasche. Neugierig nahm ich ihn entgegen und öffnete ihn. Darin befand sich ein Brief. Ich konnte eindeutig Drews Handschrift erkennen:
    Hey Prinzessin,
    ich hoffe, die Überraschung ist mir gelungen, und du freust dich über mein kleines Geschenk. (Nun ja, eigentlich ist es ja fast 1,90 m groß …)
    Ich weiß, dass ich vor elf Jahren einen großen Fehler begangen und dich damit sehr verletzt habe. Ich möchte diesen Fehler nun wieder gutmachen. Deshalb habe ich mich dazu entschlossen, den Platz mit Anthony zu tauschen. Außerdem will ich versuchen den verschollenen Ring mit Hilfe von Lilian und deinem Großvater ausfindig zu machen. Wir glauben, dass er sich im Jahr 1707 noch in dieser Gegend befindet. Wünsch mir Glück und mach dir keine Sorgen um mich. Ich bin mir sicher, dass wir uns bald wiedersehen werden.
    Drew
    Noch während ich las, lief mir eine Träne über die Wange. Schnell wischte ich sie weg.
    »Ist alles okay?«, fragte Anthony besorgt.
    »Ja, alles okay«, sagte ich und schenkte ihm ein Lächeln. Vorsichtig faltete ich den Brief wieder zusammen und steckte ihn in meine Hosentasche. »Hat Drew dir noch irgendwas gesagt?«, fragte ich.
    »Er hat mir den Ring in die Hand gedrückt und gemeint, wenn mir irgendetwas an dir liegen würde, dann solle ich umgehend zurück in die Gegenwart reisen. Er sagte, du wärest sehr unglücklich – meinetwegen. Und wenn das so bliebe, würde er persönlich einen Weg finden zurückzukommen und dann könne ich mich warm anziehen.« Er lachte wieder. »Deshalb hättest du nicht herkommen müssen. Ich wäre sicher irgendwann darüber hinweggekommen«, sagte ich wenig überzeugend.
    »Aber ich nicht, Violet. Hast du mir denn nicht zugehört?« Er nahm meine Hand und verschränkte seine Finger mit meinen. Dann kam er ganz nah zu mir heran. »Ich liebe dich, Violet«, hauchte er an meinem Ohr. Dann legte er eine Hand an meine Wange und fuhr ganz behutsam, als könne ich sonst zerbrechen, mit dem Daumen die Konturen meiner Schläfe und meiner Wange bis zu meinen Lippen nach. In seinem Blick lagen eine Sehnsucht und eine Zärtlichkeit, wie ich sie noch nie bei ihm gesehen hatte. Vorsichtig führte er mein Gesicht an seines, so dass nur noch wenige Millimeter uns trennten. Es schien mir, als wolle er mir die Gelegenheit geben, es mir zu überlegen. Wer konnte es ihm verdenken? Schließlich hatte ich ihn bei seinem letzten Versuch mich zu küssen weggestoßen. Doch das wollte ich diesmal gar nicht. Ich berührte ganz leicht den Stoff seines T-Shirts, an der Stelle über seinem Herzen. Ich konnte spüren, wie es aufgeregt gegen seine Rippen schlug. Er schloss die Augen. Ich ließ meine Hände weiter wandern, über seine Brust, bis zu seinem Schlüsselbein. Anthony entfuhr ein leises Seufzen, als ich mit den Fingern über sein T-Shirt strich und seine Brustmuskulatur nachfuhr. Doch er küsste mich noch immer nicht. Die Spannung zwischen uns war nun fast unerträglich. Erst als sich meine Finger in den Kragen seiner Lederjacke gruben und ich ihn leicht zu mir heranzog, gab er nach. Sanft legten sich seine Lippen auf meine und seine Hände wanderten über meinen Rücken zu meiner Taille. Mein Gehirn schaltete sich aus und mein Körper übernahm nun die Regie. Anthonys Lippen waren weich und schmeckten salzig, wie die Tränen, die ich seinetwegen vergossen hatte. Mit der Zeit wurde sein
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