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Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Titel: Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus
Autoren: Timothy Zahn
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es stopfte auch. »Als Sie die Plasmawaffe auf mich gerichtet haben, dachte ich mir schon, dass Sie mit dem ganzen Gerede über Everett nur auf Zeit spielen und auf das Eintreffen Ihrer Freunde warten wollten.«
    »Sie wären aber keine zwei Schritte weit gekommen«, sagte ich ihm. »Antoniewicz’ Handlanger hätten Sie sofort gekillt, wenn Sie irgendetwas versucht hätten. Auch wenn Sie nach Ihrer Waffe gegriffen hätten. Um das zu verhindern, hatte ich meine Pistole auch nur auf Sie gerichtet.«
    Er schnaubte leise. »Und ich dachte, ich wäre unauffällig zu Werke gegangen.«
    »Sind Sie auch«, bestätigte ich. »Aber ich habe wie gesagt zwölf Jahre beim Nachrichtendienst verbracht und kann die Anzeichen deuten, wenn jemand zu einer versteckten Waffe greift. Diese kleine Fähigkeit werden Sie mir doch wohl zugestehen.«
    »Ich persönlich halte Sie für einen überaus fähigen Mann«, sagte Cameron mit vollem Mund. Als Einziger von uns vier hatte er sich schon einen Nachschlag geholt. »Sie hatten mich die ganze Zeit zum Narren gehalten: von Meima über unsere kleine Unterhaltung am anderen Ende der Sternenhüpfer-Spur bis zu dem Moment, wo plötzlich diese Kommandotruppen der Kalixiri aufgetaucht sind und ich fast einen Herzanfall bekommen hätte.«
    »Verzeihung«, murmelte ich leicht übertrieben. »Obwohl ich mich nach unserem Gespräch irgendwo im Nirgendwo schon gefragt hatte, ob Sie mich nun doch durchschaut hätten.«
    »Ich wusste zwar, dass Sie nicht derjenige waren, für den Sie sich ausgaben«, sagte er und schüttelte den Kopf. »Aber weitere Hinweise hatte ich nicht.«
    »Sie hätten es ihm ruhig sagen können«, sagte Tera in einem reflexartig vorwurfsvollen Ton. »Dort hätte er es bestimmt niemandem erzählt.«
    »Aber er wäre irgendwann auch wieder rausgekommen«, gab ich zu bedenken. »Und ich wusste damals noch nicht, unter welchen Umständen diese Rückkehr stattfinden würde.«
    »Zumal es bei einem solchen Spiel auch viel sicherer ist, wenn man niemanden in die Karten sehen lässt«, sprang Cameron für mich in die Bresche. »Mr. Arthur hat in seiner Botschaft alles erklärt.«
    »In welcher Botschaft?«, fragte Tera.
    »In einer Nachricht von meinem Vorgesetzten«, erklärte ich. »Der quasi-pensionierte General Arthur Sir Graym-Barker, ehemaliger Stellvertretender Leiter des Nachrichtendiensts und Leiter der irdischen Dependance dieser diskreten kleinen, gemeinsamen Einheit, der Ixil und ich all diese Jahre angehört hatten. Das Kommandoteam hat diese Nachricht durch das Sternentor befördert, so dass Ihr Vater auf dem Laufenden war.«
    »Im Gegensatz zum Rest von uns«, sagte Nicabar pointiert. »Und was sollte dann der Kappes vom Rauswurf aus der Erdwacht , den Sie Tera erzählt haben?«
    »Das war kein … Kappes«, versicherte ich ihm. »Das Kriegsgericht hat ganz offiziell getagt. Und das musste auch sein – wenn ich mich in die ›Höhle des Löwen‹ der Unterwelt der Spirale einschleusen wollte, musste meine Geschichte der gründlichen Überprüfung standhalten, von der wir wussten, dass sie irgendwann erfolgen würde. Die Zeit, die ich beim Zoll und der Spedition Gebrüder Rolvaag verbrachte, war eher Beiwerk. Immerhin hatte sie den zusätzlichen Nutzen, dass ich Erfahrung in den Bereichen sammelte, wo ein angehender Schmuggler sich auskennen muss. Als ich schließlich so weit war, gab man mir die Stormy Banks und erteilte mir den Auftrag, einen Berg von Schulden anzuhäufen. Dann ging es los.«
    »Und dann sind Sie Ixil begegnet?«, fragte Nicabar.
    »Eigentlich kennen Ixil und ich uns schon aus meiner Zeit bei der Erdwacht «, sagte ich. »Er war auch derjenige, der mich auf der Suche nach Rekruten entdeckte und mich bei Onk … – ich meine Sir Arthur – empfahl. Während meiner Ausbildung hat er sich auch eine schmutzige Legende zugelegt, und als die Verbindung zwischen uns publik wurde, hatten wir ein Image wie Dick und Doof.«
    »Und du kanntest diesen General Graym-Barker bereits?«, fragte Tera und sah ihren Vater an.
    »Ich bin ihm vor ungefähr fünfzehn Jahren begegnet, als wir ein hochmodernes System entwickelten, um die Ortung militärischer Tarnkappensysteme zu verhindern«, sagte Cameron und verzog das Gesicht. »Ich glaubte natürlich, dass er inzwischen pensioniert sei, sonst hätte ich mich nie mit ihm in Verbindung gesetzt. Daran, dass ein bürokratisches Sieb in Genf von dieser Sache erfuhr, war mir am allerwenigsten gelegen.«
    »Dann waren Sie also
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