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Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Titel: Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus
Autoren: Timothy Zahn
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dem Ende aller Dinge entgegensah; mit der Gewissheit, dass kein Phönix aus der Asche aufsteigen würde. Die starke Tochter des Industriellen, die stolze und trotzige königliche Persönlichkeit – alles war verpufft. Da war nichts mehr außer Erschöpfung und einer jungen Frau im Angesicht des Todes.
    »Ich habe Ihnen vertraut«, sagte sie leise.
    Ich wandte den Blick ab. Es schmerzte so stark, wie ich es erwartet hatte. »Bitte glauben Sie mir, es tut mir leid«, sagte ich. »Ich habe getan, was ich tun musste.«
    Ich schätzte, dass es ungefähr zehn Minuten dauern würde, bis Pix den Mittelpunkt der Sphäre erreicht und den Sternentor-Mechanismus ausgelöst hatte. Also ließ ich mir Zeit damit, die Sperren aufzuheben, mit denen ich die Steuer- und Navigationssysteme der Ikarus blockiert hatte. Deshalb waren von diesen zehn Minuten schon neun verstrichen, als ich wieder dorthin zurückging, wo Antoniewicz und die anderen immer noch warteten. »Das Schiff kann jetzt wieder gestartet werden«, sagte ich Antoniewicz und sah mit einem Kopfnicken zu den Technikern hoch. »Die Steuerung für den Computer und das Triebwerk habe ich auch noch blockiert. Diese Sperren können aber erst wieder aufgehoben werden, nachdem die Steuer- und Navikonsole hochgefahren wurden und der Selbsttest durchgeführt worden ist.«
    »Dann sollten Sie schon einmal dort hinaufsteigen, um für den Eintritt dieses Ereignisses bereit zu sein«, flötete Antoniewicz und deutete auf den Computer und die zwei Leibwächter, die nun die offene Zugangsluke bewachten. »Sie haben mich nämlich schon viel zu viel Zeit gekostet.«
    »Es wird aber noch ein paar Minuten dauern, bevor ich anfangen kann«, sagte ich ihm. »Inzwischen möchte ich Sie ernsthaft warnen.«
    Er hob in offensichtlicher Belustigung die Augenbrauen. »Tatsächlich? Es hat sicherlich etwas mit Ihnen und anderen zu tun?«
    »Überhaupt nicht«, sagte ich. »Ich wollte Ihnen nur sagen, dass ich Gerüchte gehört habe, wonach Genf unter dem Druck der Patth eingeknickt ist und allen Erdenbürgern und Partnern untersagt hat, der Ikarus Hilfe zu leisten.«
    »Und Sie glauben, dass solche Order auch für mich gilt?«, fragte Antoniewicz mehr als nur amüsiert.
    »Nein, nicht Ihr Kernpersonal«, sagte ich. »Aber viele Ihrer lockeren Partner werden bei diesem massiven Druck vielleicht kalte Füße bekommen. Vor allem diese diskreten Kontaktpersonen beim Militär und bei Behörden, denen nun das Management oder die Vorgesetzten über die Schultern sehen werden. Wenn Sie dann noch die Belohnung der Patth berücksichtigen, die sich wahrscheinlich alle sechs Stunden verdoppelt, dürften sogar Sie Probleme haben, die Ikarus zu bewegen und zu verbergen.«
    »Ich bin mir der daraus erwachsenden Schwierigkeiten durchaus bewusst«, sagte Antoniewicz. »Genau aus diesem Grund bin ich auch selbst gekommen und habe nur meine ergebensten Gefolgsleute mitgebracht.« Er bedachte mich wieder mit diesem anämischen Lächeln. »Und aus diesem Grund werde ich die Ikarus auch zu einem meiner privaten Anwesen bringen.«
    Ich wechselte einen kurzen Blick mit Ixil. »Verstehe«, sagte ich. »Ich nehme an, dass Sie Ixil, Tera und mich unterwegs absetzen werden?«
    Er runzelte die Stirn – auch das spielte sich bei ihm nur auf einer rudimentären Ebene ab. »Wer hat denn etwas davon gesagt, dass Sie irgendwo abgesetzt würden?«
    »So lautete die Abmachung«, erinnerte ich ihn und runzelte meinerseits die Stirn. »Ich gebe Ihnen Cameron im Austausch für Tera.«
    »Ach ja«, sagte Antoniewicz. »Ich vergaß.« Er legte den Kopf in den Nacken und schaute zur SteuerKonsole hoch. »Yodanna?«, rief er.
    »Steuerung ist klar, Mr. Antoniewicz«, rief einer der Techniker zurück.
    »Was ist mit dem Rest des Schiffs?«
    »Wir sind noch mit der Überprüfung zugange, aber es sieht vielversprechend aus.«
    Antoniewicz wandte sich mir zu. »Für einen so klugen Mann, McKell, sind Sie manchmal erstaunlich dumm«, sagte er. »Miss Cameron ist als Versicherung für die Kooperation ihres Vaters doch viel zu wertvoll für mich, als dass ich sie freilassen könnte. Und was Sie und Ihr Alien betrifft, so seid ihr zwei viel zu gefährlich, als dass ich euch länger als unbedingt nötig in meiner Nähe haben möchte.« Er schaute wieder hoch.
    »Yodanna?«
    »Ja, Sir«, drang die Antwort des Angerufenen von oben an unsere Ohren. »Ich habe die Sequenz, die er verwendet hat. Wir können den Computer und die Triebwerke selbst
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