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Zärtlicher Sturm

Zärtlicher Sturm

Titel: Zärtlicher Sturm
Autoren: Johanna Lindsey
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Warum hast du zugelassen, daß ich die Kutsche bestieg?«
    »Ich hatte das Gefühl, ich hätte dir genug angetan, Sharisse. Wenn du entschlossen warst zu gehen, wollte ich dich nicht zurückhalten. Es wäre einfach nicht anständig gewesen. Aber ich mußte dich noch einmal sehen – und irgend etwas zu dir sagen. Das war mir nur als Slade möglich, ohne dich in Panik geraten zu lassen. Ich konnte dich doch nicht einfach fortgehen lassen, ohne etwas zu unternehmen.«
    »Warum nicht?« fragte sie.
    »Um Himmels willen, Frau, ist dir denn immer noch nicht klar, daß ich die liebe? Warum zum Teufel sollte ich sonst hier sein? Und warum sollte ich sonst dastehen und diese dummen Fragen beantworten, wenn ich in Wirklichkeit nichts anderes will, als dich in meine Arme zu nehmen und dir zu zeigen, wie sehr ich dich liebe?«
    »Wenn das so ist«, sagte sie leise, »was hält dich dann noch davon ab?«
    Slade starrte sie verblüfft an und brach in Gelächter aus. »Sie sind wirklich erstaunlich, Mrs. Holt. War das alles, was nötig war, um dich für mich zu gewinnen?«
    Lächelnd kam sie in seine Arme.
    »Ich liebe dich, meine Schöne«, murmelte er. »Ich will dich, und ich brauche dich. Und jetzt laß es mich dir zeigen.«

43

    Die Kutsche fuhr flott durch die Fifth Avenue, aber Sharisse konnte es gar nicht schnell genug gehen. Sie war sehr aufgeregt, und an allem war ihr Vater schuld. Slade dagegen saß ganz lässig da, sah sie vom Nebensitz aus an und wirkte ganz so, als spielte es eigentlich keine Rolle, daß sie in dem Moment gestört worden waren, in dem er sie auf seine Arme gehoben hatte, um sie zum Bett zu tragen.
    Das war mehr, als man einem Mädchen zumuten konnte. Ein Jahr lang hatte sie darauf gewartet, daß dieser Mann wieder in ihr Leben treten würde, ein ganzes Jahr lang, in dem sie von ihm geträumt hatte, sich nach ihm gesehnt hatte, und genau in dem Moment, in dem sie entdeckt hatte, daß er sie genauso sehr liebte wie sie ihn, hatte ihr Vater alles kaputtgemacht, indem er zwei Schläger zu ihnen geschickt hatte, die darauf beharrten, daß sie in das Haus der Hammonds zurückkehrten.
    Sharisse funkelte Slade böse an. »Wie kannst du ganz selbstverständlich dasitzen? Bist du denn überhaupt nicht wütend?«
    Slade lächelte über diesen Ausbruch von Temperament. »Der Zeitpunkt kam mir nicht gelegen, aber ich habe diese Männer erwartet. Ich wußte, daß dein Vater irgend etwas unternehmen würde. Er war zu leicht davon zu überzeugen, daß ich dich einfach mitnehme. Ich bin sicher, daß er sich Sorgen um dich gemacht hat.«
    »Aber …«
    »Sowie dein Vater sich vergewissert hat, daß es dir gutgeht, werden wir einen Ort finden, an dem wir allein sind.«
    »Versprichst du mir das?« Er lachte, und ihre Offenheit entzückte ihn. »Komm her, komm näher zu mir.« Er zog sie quer durch die Kutsche auf seinen Schoß. »Ich kann dich im Moment nicht lieben«, flüsterte er ihr zu, »aber ich kann dich wenigstens im Arm halten. Wäre es dir peinlich, in einer offenen Kutsche zu schmusen?«
    »Das läßt sich herausfinden.« Sie grinste und schlang ihre Arme um seinen Nacken, als er ihre Lippen mit einem glühenden Kuß eroberte.
    Slade beendete den Kuß zu einem Zeitpunkt, zu dem es ihm gerade noch möglich war, und er atmete tief ein. Dann setzte er sie auf den Sitz, der seinem gegenüberlag. »Eine allzu gute Idee war das nicht, Sharisse.«
    Sie lächelte über sein Unbehagen. Er saß nicht mehr ganz so ruhig da. Und in seinen Augen stand eine schwache Glut, die ganz ihr gehörte. Sie seufzte und trieb mit stummen Bitten die Pferde an.
    Sie versuchte, sich eine Ablenkung einfallen zu lassen, irgend etwas, was das rasende Pochen ihres Herzens hätte mildern können. »Ich weiß nicht, ob ich mir wirklich wünsche, daß du in New York lebst, Slade. Hier gibt es so viele schöne Frauen …«
    Er schüttelte den Kopf. »Wann wirst du endlich die Tatsache begreifen, daß sich keine andere Frau mit dir messen kann?«
    Sie strahlte. »Was meinst du, sollen wir uns hier niederlassen?«
    »Für den Moment ja, obwohl ich vom Westen eingenommen bin. Ich dachte daran, wieder eine Ranch mit Pferdezucht zu gründen, diesmal ernsthaft. Was hältst du davon, die Hälfte des Jahres hier und das restliche halbe Jahr im Westen zu verbringen? Diesmal bräuchtest du das Kochen und den Haushalt natürlich nicht zu übernehmen.«
    »Ich glaube, das könnte mir gefallen – wenn du dich erweichen läßt und mir eine Kutsche
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