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Zärtlicher Sturm

Zärtlicher Sturm

Titel: Zärtlicher Sturm
Autoren: Johanna Lindsey
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hier so komisch, bitte?«
    »Du hast gerade eben zugegeben, daß du mich liebst, mein Schatz!«
    »Das habe ich absolut und überhaupt nicht getan«, sagte sie empört. »Ich habe mich in Lucas verliebt, nicht in dich.« Sein kalter Blick brachte sie aus der Fassung. »Ach, du weißt doch, was ich meine!«
    »Und wie kommst du auf den Gedanken, ich sei nicht der Mann, in den du dich verliebt hast?«
    »Du benimmst dich ganz anders. Du bist nicht annähernd so nett.«
    »Es gibt nur einen Mann, Sharisse – mich. Jetzt kann ich ich selbst sein. Keine Rollenspiele mehr, und ich brauche auch nicht mehr bei allem, was ich tue, vorsichtig zu sein.«
    »Aber als Slade hast du mir immer Angst eingejagt.«
    »Das war Absicht, Liebling. Du glaubst doch nicht etwa, ich hätte gewollt, daß du dich uns beiden hingibst, oder?«
    Sie erinnerte sich an die beiden ersten Male, bei denen sie sich ihm beinah hingegeben hätte, einmal auf der Ranch und dann im Gebirge. Nicht nur fast – sie hatte sich ihm hingegeben. Und ihr fiel auch ihre Verwirrung wieder ein, als er sie beide Male von sich gestoßen hatte. Sie erinnerte sich an seinen triumphierenden Blick, als sie gesagt hatte, sie sei bereit, ihn anzuflehen, wenn er sie nur in Ruhe ließe. Zu dem Zeitpunkt hatte sie geglaubt, es sei dazu gedacht, sie zu demütigen, aber jetzt wurde ihr klar, daß sein Triumph daher kam, daß sie eine klare Entscheidung getroffen hatte – daß sie nicht alle beide haben wollte.
    »Aber warum bist du dann wieder auf der Ranch aufgetaucht?« fragte sie ihn. »Du hattest bereits erreicht, was du erreichen wolltest. Lucas und ich …«
    »Diesmal war es unfreiwillig, Sharisse. Die Dinge liegen so, daß ich an diesem Tag früher nach Hause kommen wollte, denn so, wie wir uns voneinander getrennt hatten, konnte ich nicht den ganzen Tag darauf warten, wieder bei dir zu sein. Aber dann bin ich diesen Apatschen über den Weg gelaufen, und ich wußte, daß ich nicht als Lucas mit ihnen auftauchen konnte. Du hättest dich fragen können, weshalb ich mich gar so problemlos mit ihnen verständigen kann.«
    »Aber du hättest nicht wieder Annäherungsversuche machen müssen.«
    »Nein, aber als ich dann da war, ist mir wieder eingefallen, worüber wir – oder du und Lucas – gestritten haben, und aus einem Impuls heraus wollte ich dieses Thema endgültig und für alle Zeiten aus der Welt schaffen. Und du hast dich entschieden. Aber du hast es reichlich ausgekostet, es mir unter die Nase zu reiben, stimmt's?«
    Sie konnte nicht in seine wissenden Augen sehen, als ihr wieder einfiel, wie nachtragend sie gewesen war, sowie er ihr versprochen hatte, sie in Ruhe zu lassen. »Was wäre gewesen, wenn ich nicht angefangen hätte zu weinen? Hättest du dann mit mir geschlafen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich hätte mir etwas anderes ausgedacht, damit du dich mir verweigerst. Du warst nie wirklich in Gefahr, von mir gewaltsam genommen zu werden, meine Schöne.«
    »Ich wünschte, das hätte ich während dieser ganzen Zeit gewußt«, sagte sie mürrisch.
    »Du weißt, daß ich dir immer wieder die Entscheidung überlassen habe. Leicht war das nicht,« sagte er. »Jedesmal, wenn ich in deiner Nähe war, habe ich mich mitreißen lassen, ganz gleich, in welcher Rolle ich aufgetreten bin. Und es waren beides Rollen, Sharisse. Ich bin nicht wie der Slade, den du in Arizona kennengelernt hast, und ich bin auch nicht Lucas.«
    Sie runzelte die Stirn. Er war eine Mischung aus ihnen beiden, und gleichzeitig war er keiner von beiden. Hatte sie sich nicht damals selbst gewünscht, beide seien ein und derselbe Mann? Was er auch sonst sein mochte – eins wußte sie. Das war der Mann, in den sie sich verliebt hatte, und das trotz ihrer festen Entschlossenheit, niemals ihr Herz zu verlieren.
    Aber was empfand er? Sie fühlte sich in der Lage, sich an ihn zu gewöhnen, an ihn als denjenigen, der er wirklich war. Aber welche Gefühle brachte er ihr entgegen?
    Sie sah ihn lange an, ehe sie fragte: »Warum bist du mir an diesem Tag zur Kutsche gefolgt?«
    »Ich habe beobachte, wie du von der Ranch fortgeritten bist, und ich dachte mir, daß du versuchen wirst, die Stadt zu verlassen.«
    »Aber warum bist du als Slade gekommen?«
    »Du warst so aufgebracht, weil du Lucas verlassen wolltest, und daher dachte ich mir, daß du in der Stadt eine Szene gemacht hättest, wenn ich als Lucas erschienen wäre.«
    »Aber du hättest mich schon einholen können, ehe ich Newcomb erreicht habe.
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