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Yoda - Pfad der Dunkelheit

Yoda - Pfad der Dunkelheit

Titel: Yoda - Pfad der Dunkelheit
Autoren: Sean Stewart
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die Macht am stärksten, hmm? Mit dem jungen Skywalker - was meint Ihr?«
    »Ihm fehlt der letzte Schliff«, sagte Ilena.
    »Und er ist zu impulsiv«, fügte Mace hinzu.
    »Hmm.« Yodas Stock fuhr erneut über den Boden. »Dann am besten wohl wäre der stärkste Schüler, ja? Der weiseste? Der erfahrenste in der Macht?« Er nickte. »Der Beste dann wäre Dooku!« Er blickte den anderen Jedi in die Augen, und einer nach dem anderen wandten sie sich ab. »Unser bester Schüler!« Yodas Ohren zuckten und sanken nach unten. »Unser größter Misserfolg!«
    Der uralte Meister humpelte zu dem Tablett hinüber und schenkte sich ein Glas Wasser ein. »Genug. Eure Geschichte erzählt weiter, Meister Maruk.«
    »Ventress hat mich aufgespürt«, sagte Jai. »Wir haben gekämpft. Ich unterlag.« Seine verletzte Hand zitterte wieder. »Sie hat mir mein Lichtschwert abgenommen. Ich machte mich auf den Todesstoß gefasst, aber stattdessen hat sie mich gefangen genommen. Sie hat mir die Augen verbunden und mich in ihren Gleiter verfrachtet. Wir waren nicht mehr als eine Stunde unterwegs. Am Ende des Fluges wartete Graf Dooku auf uns.«
    »Ah!« Mace Windu beugte sich vor. »Also ist Dooku auf Vjun!«
    »Ihr seid Dooku und Ventress lebend entkommen«, sagte Ilena.
    Ein freudloses Lächeln umspielte Jai Maruks Lippen. »Da irrt Ihr Euch - ich bin hier, weil Dooku es so wollte. Ventress hätte mich getötet, wenn es nach ihr gegangen wäre, daraus hat sie keinen Hehl gemacht. Aber Dooku benötigte einen Boten. Einen Boten, dem er vertrauen konnte.« Die Stimme des Jedi triefte vor Sarkasmus. »Einen Boten. der erst dem Rat Bericht erstatten würde und nicht dem Senat. Darauf hat er großen Wert gelegt - ich sollte meine Botschaft Meister Yoda überbringen, und nur im Tempel, weit weg von fremden Ohren.«
    »Und wie lautet diese dringende Botschaft?«, wollte Mace Windu wissen.
    »Er sagt, dass er Frieden schließen möchte.«
    Jai Maruk musterte die ungläubigen Gesichter der Jedi und zuckte mit den Schultern.
    »Frieden!« Meisterin Xan spuckte das Wort geradezu aus. »Auf Honoghr haben biologische Kampfstoffe Millionen dahingerafft, und er wall Frieden schließen! Ich kann mir nur zu gut vorstellen, was für einen Frieden er im Sinn hat.«
    »Dooku hat geahnt, dass wir etwas, nun, skeptisch sein würden.« Jai Maruk griff in eine Tasche unter seinem Umhang. »Er sagte, er würde mich mit einem Geschenk und einer Frage an Meister Yoda zurückschicken. Das Geschenk war mein Leben. Aber die Frage...« Er zog seine Hand aus der Tasche und öffnete sie. Und dort, auf seiner zitternden Handfläche, lag eine Muschel - eine einzelne, recht gewöhnliche Muschel, wie sie ein Kind am Strand hunderter Weiten finden mochte.
    Die Jedi betrachteten sie verwirrt, und Yoda gelang es dieses eine Mal nicht, die Fassung zu bewahren. Er holte tief Luft und runzelte die Stirn.
    »Meister?« Jai hob den Blick von der Muschel in seiner zitternden Hand. »Ich habe dieses Ding durch die halbe Galaxis getragen. Aber was hat es zu bedeuten?«
    Sechsunddreißig Standardjahre früher. Es ist Abend, und ein dunkelblauer Himmel breitet sich über den weitläufigen Wohn-und Dienstgebäuden der Jedi aus. Im von Mauern umgebenen Garten des Tempels spiegelt sich das Zwielicht in einem Zierteich. Yodas fähigster Schüler sitzt auf einem Stein am Ufer des Teichs und blickt in das Wasser. In einer Hand hält er eine Muschel, und mit dem Daumen streicht er immer wieder über ihre glatte Oberfläche. Wasserläufer tanzen leichtfüßig über die Oberfläche des Teichs.
    Der Padawan folgt ihnen mit den Augen, und auch er tanzt, auf der Oberfläche der Stille; in Gedanken gleitet er über die grenzenlose Tiefe der Macht hinweg. Leichtfüßig war er schon immer. Die Macht nimmt er schon gar nicht mehr wahr, aber sie hält ihn umfangen, ohne dass er sich Mühe geben müsste. Doch an diesem Abend fühlt er sich sonderbar schwermütig und niedergeschlagen. Als ob ihm zum ersten Mal bewusst geworden wäre, wie schnell der Boden unter seinen Füßen nachgeben könnte, und dann würde er in die grenzenlose Macht eintauchen, in ihre finsteren Tiefen, und darin ertrinken.
    Tick, tick, tchak. Tick, tick, tchak. Schritte - eins, zwei, und dann das Tack des Stockes, der auf den weißen Kiesweg gesetzt wird. Eine Lampe kommt näher, aus der Richtung der Unterkünfte der Meister, ein verschwommener Fleck, der sich durch das Gewirr aus Blättern und Zweigen bewegt. Ein Gefühl der
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