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Yoda - Pfad der Dunkelheit

Yoda - Pfad der Dunkelheit

Titel: Yoda - Pfad der Dunkelheit
Autoren: Sean Stewart
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Vertrautheit wird immer stärker, und der Schüler spürt Yoda. dessen Verstand so warm und hell wie die Lampe ist, lange bevor die Silhouette seines alten Lehrers sichtbar wird und der Großmeister des Jedi-Ordens langsam auf ihn zuhumpelt.
    Der Schüler lächelt und neigt den Kopf. Wie oft hat Yoda ihm erklärt, während endloser Stunden der Meditation und des Trainings mit dem Lichtschwert, dass die äußere Gestalt einer Figur oder eines Angriffs nicht sichtbar sein muss - es gelte, die dahinter lauernde Absicht in jeder Zelle zu spüren. Und so liegt in diesem angedeuteten Kopfnicken grenzenlose Dankbarkeit und allergrößter Respekt. Und auch Angst. Und Schuldgefühle.
    Der Großmeister des Ordens der Jedi stellt seine Lampe ab und klettert unbeholfen auf einen Stein. Es dauert einen Moment, bis er Halt gefunden hat und sich hochziehen kann. Schließlich hockt er wie ein unglücklicher Gartenzwerg neben seinem Schüler. Das Grinsen des Padawan wird breiter, aber er weiß, dass seine Hilfe nicht erwünscht ist.
    Nachdem es Yoda schließlich gelungen ist, es sich auf dem Stein ansatzweise bequem zu machen, streicht er die Schöße seines abgetragenen Jedi-Gewandes glatt und lässt seine Füße knapp über der Wasseroberfläche baumeln. Die Wasserläufer huschen unter seinen faltigen grünen Zehen hindurch und schenken den leicht behaarten Auswüchsen über ihnen keine Beachtung.
    »Nachdenklich du bist. Dooku?«
    Der Schüler unternimmt keinen Versuch, das abzustreiten.
    »Vor dieser Mission du dich doch nicht fürchtest?«
    »Nein. Meister.« Der Schüler blickt zu Boden. »Vor der Mission nicht.«
    »Zuversichtlich solltest du sein. Bereit bist du.«
    »Ich weiß.«
    Yoda versucht, die Lampe zu erreichen, die er auf dem Boden hat stehen lassen. Er dreht den Stock um. will ihn unter den Griff der Lampe schieben. Mit angestrengter Miene versucht er es einmal, ein zweites Mal, doch die Lampe rutscht jedes Mal ab. Verärgert räuspert er sich.
    Fast ohne sich dessen bewusst zu sein, hebt der Schüler die Lampe mithilfe der Macht in die Höhe und lässt sie zu seinem Lehrer schweben. »Warum macht Ihr Euch unnötige Mühe. Meister?«, fragt er, und kaum hat er es ausgesprochen. kennt er die Antwort bereits.
    »In der Mühe die Kraft liegt«, brummt Yoda. Die Erfahrung hat den jungen Mann gelehrt, dass viele von Yodas Schülern sich mit einer solchen Antwort zufriedengeben müssen. Immerhin hat er die Lampe nicht beiseitegeschoben, denkt Dooku.
    Gemeinsam sitzen sie im Garten. Irgendwo außerhalb ihres Blickfeldes springt ein Fisch aus dem Wasser und taucht wieder hinein.
    Yoda versetzt seinem Schüler einen freundlichen Stoß mit dem Stock. »Gar nicht erwarten konntest du gestern es.«
    »Und letzten Monat und letztes Jahr und das Jahr davor.« Ein wehmütiges Lächeln erhellt Dookus Gesicht und erlischt wieder. »Aber jetzt, da es endlich so weit ist.« Er schaut sich um. »Solange ich denken kann, wollte ich immer aufbrechen -zu den Sternen, zu fernen Welten. Aber ich war hier sehr glücklich. Hier bin ich zu Hause. Bei Euch.«
    »Ändern wird sich das nicht.« Yodas Blick schweift genießerisch über die wohlriechende Dunkelheit des Gartens. »Hier sein werden wir immer. Zu Hause, ja. auf Alderaan heißt es: Zu Hause ist dort, wo sie dich einlassen müssen, wenn du stehst vor der Tür!« Er schnuppert die Abendluft und kichert leise. »Hm. Willkommen wirst du immer hier sein.«
    »Schon möglich. Ich hoffe es jedenfalls.« Der Schüler betrachtet die Muschel in seiner Hand. »Das habe ich am Ufer gefunden. Die hat wohl ein Einsiedlerkrebs dort zurückgelassen. Die kleinen Biester haben kein richtiges Zuhause. Sie wachsen und müssen sich immer wieder ein neues suchen. Das ließ mich daran denken, wie die Jedi mich auf Serenno gefunden haben. Mich und meine Mutter und meinen Vater, nehme ich an. Ich kann mich nicht mehr an sie erinnern. Das will mir nicht aus dem Sinn: Jeder Jedi ist ein Kind, das von seinen Eltern im Stich gelassen wurde.« Yoda blickt auf. sagt aber nichts. »Manchmal frage ich mich, ob es das ist, was uns antreibt - diese erste Zurückweisung. Wir müssen eine Menge wettmachen.«
    Eine Glühfliege kommt aus dem Gewirr der Äste geschossen und rast im Zickzackkurs über den Teich wie ein Funke, der aus einem Feuer geschleudert wird. Der Schüler folgt ihr mit den Augen, und fast wird ihm schwindelig dabei.
    Yoda stellt ihm oft eine ganz bestimmte Frage: Was, glaubst du, sind wir, Dooku? Und
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