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Yendi

Yendi

Titel: Yendi
Autoren: Steven Brust
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Wachen unglaublicherweise aufzustehen - selbst die, die von Schwarzstab dahingerafft worden waren. Ich sah die Zauberin an, und auf ihrem Gesicht lag ein Ausdruck tiefster Konzentration.
    »Halte sie auf!« rief Aliera. Sie trat einen Schritt zurück, hielt die Klinge in der rechten Hand und stach mit der linken durch die Luft. Die Leichen, die sich erheben wollten, hielten inne. Die Zauberin winkte mit ihrem Stab. Sie erhoben sich weiter. Aliera stach durch die Luft. Sie hörten auf. Sie fingen wieder an.
    Dann machte Aliera etwas anderes, und die Zauberin schrie auf, als vor ihr ein blaues Glühen entstand. Nach einer Weile verging es, aber ich konnte Schweißtropfen auf ihrem Gesicht erkennen.
    Morrolan und Norathar hatten dies alles ignoriert, und mittlerweile war mehr als die Hälfte der Feinde gefallen.
    Aus dem Mundwinkel sagte ich zu Cawti: »Sollten wir eingreifen?«
    »Warum? Das sind Dragonlords; die machen so etwas gerne. Laß sie nur.«
    »Ich muß allerdings eine Sache machen. Und zwar bald, so wie es aussieht.«
    »Was?«
    Ungefähr zu dem Zeitpunkt durchbrach Norathar die Linien. Die Zauberin schrie auf und schwang ihren Stab, und Norathar fiel taumelnd hin.
    Cawti regte sich, noch bevor ich etwas tun konnte. Sie brach irgendwie zu ihrer Freundin durch und kniete sich neben sie.
    Diejenigen, die gegen Norathar gekämpft hatten, gingen auf Aliera los, und sie mußte sich erneut verteidigen. Ich griff nach ein paar Wurfmessern und warf sie, nur so als Test, auf die Zauberin. Natürlich flogen sie in eine andere Richtung, als sie ihr zu nahe kamen.
    Ich hörte Morrolan fluchen und sah, daß sein linker Arm nutzlos herunterhing, und auf seinem schwarzen Umhang waren rote Flecken.
    Aliera steckte weiterhin in einer Art Kampf gegen die Zauberin, während sie gleichzeitig drei Wachen auf Distanz hielt. Plötzlich flackerte es neben ihr, und zwei weitere gingen auf sie los. Nach einem unmöglichen Gewirr von Metall lagen drei Wachen am Boden. Aliera stand immer noch, aber aus ihrem Rücken ragte ein Messer, und ein Breitschwert steckte ihr wirklich quer im Leib, über der Hüfte von vorne nach hinten durch. Sie schien es nicht zu beachten; ich vermute, mit Zauberei kann man auch einen Schock überwinden. Aber egal, wie gut sie zauberte, ihr Gewand war ruiniert.
    Norathar schien noch am Leben zu sein, wenn auch benommen. Dies war, wie es aussah, die beste Möglichkeit, die ich bekäme. Ich warf zwei Kampfmesser und rannte dann so schnell ich konnte durch die Asche, die mir bis an die Waden ging. Als ich die Kämpfenden erreicht hatte, sah ich Aliera genau zu, dann duckte ich mich vor einem Schlag. Ich hinterließ Messer in den Mägen zweier Kämpfer, die keine Ahnung hatten, was sie gegen einen vorbeirollenden Ostländer ausrichten sollten, dann war ich hinter den Linien, etwa zwei Schritte von der Zauberin entfernt. Noch bevor ich aufstand, war Bannbrecher in meiner Hand, und ich wirbelte ihn vor mir herum.
    Natürlich hatte sie mich gesehen und mit einer Geste mit dem Stab begrüßt. Ich verspürte ein Klingeln im Arm. Dann schrie ich und fiel nach hinten um.
    »Vladimir!«
    »Bleib da!«
    Ich machte die Augen auf und sah, daß die Zauberin sich abgewandt hatte. Geschmeidig kam ich wieder auf die Beine, zog den Morgantidolch, den Morrolan mir geborgt hatte, schlich mich von hinten an sie heran und schmetterte ihr Bannbrecher auf den Hinterkopf.
    Die Auswirkungen auf sie waren minimal, denn sie hatte eine Art Schild um sich errichtet; sie zuckte ein wenig und fuhr herum. Nun hatte der Schild zwar den Schlag der Kette abgefangen, aber die Kette hatte den Schild zerstört. Bevor sie etwas tun konnte, hatte sie die Spitze eines Morganti-dolches an der Kehle.
    Morrolan und Aliera beschäftigten sich gerade mit ihren letzten Verteidigern, aber Morrolan wirkte ein wenig unsicher auf den Beinen, und Alieras Lippen waren von der Anstrengung, sich aufrecht zu halten, fest aufeinandergepreßt. Cawti half Norathar auf die Füße. Ich hatte nicht viel Zeit, deshalb sprach ich schnell.
    »Dieser Kampf geht mich nichts an, und ich gehe zur Seite, wenn du mir gibst, was ich will. Aber wenn du mir nicht sagst, wo Laris ist, schneide ich dir den Hals durch - und zwar hiermit. Und wenn du ihn warnst, werde ich den Rest deines Lebens hinter dir her sein.«
    Sie hat keinen Augenblick gezögert.
    »Er ist im obersten Geschoß eines Lagerhauses auf der Pierstraße. Zwei Häuser östlich von der Ecke Pierstraße und Eine Klaue, auf
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