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Yendi

Yendi

Titel: Yendi
Autoren: Steven Brust
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Straßen von Adrilankha erwischt und ihn schließlich gestellt habe, daß er gekämpft hat wie ein Dzur und es mir gerade noch gelungen ist, ihn zu töten, bevor er mich fertigmachen konnte. Stimmt's? Quatsch.
    Nur zwei Dinge hätten überhaupt schiefgehen können. Zum einen hätte die Zauberin in Grün mich wegen Laris' Aufenthaltsort angelogen haben können, zum anderen hätte sie noch Zeit haben können, ihn zu warnen. Aber so oder so, warum hätte sie es tun sollen? Für die Zauberin war er lediglich ein Werkzeug. Und da wir aufgedeckt hatten, was sie im Schilde führten, war er nicht länger von Nutzen.
    Ich habe auch nicht wirklich geglaubt, daß die Zauberin in Grün Zeit gefunden hatte, Laris vorzuwarnen, bevor Nora-thar sie erledigte. Und wenn sie über seinen Aufenthaltsort gelogen hatte, schadete es auch keinem. Also erklärte ich in meinem Büro allen meinen Plan, was ungefähr eine halbe Stunde in Anspruch nahm. Eine Kleinigkeit machte ich dabei besonders klar: »Wenn hier einer denken sollte, daß er sich etwas Gutes tun kann, indem er Laris von dem Plan erzählt, vergeßt es. Laris wurde von jemandem unterstützt, und diese Person ist tot. Also haben wir im Augenblick nur flache Steine in der Hand und er nur runde. Es hat also keinen Sinn, den Schlaumeier zu spielen.«
    Ich wühlte in der untersten linken Schublade meines Schreibtisches herum, bis ich eine passende Waffe fand - ein Stilett mit dünnem Griff und einer fünfzehn Zentimeter langen Klinge. Das steckte ich mir rechts in den Gürtel. Eine halbe Stunde lang saßen wir nur wartend herum, dann standen Shoen und Chimov auf und schlichen sich nach draußen. Wir anderen warteten weitere zehn Minuten und standen dann ebenfalls auf.
    »Viel Glück, Boß«, meinte Kragar.
    »Danke.«
    Loiosh flog hoch über uns, als wir uns auf den Weg zum Malak-Kreisel machten. Cawti ging voraus. Stock und Glüh-käfer links und rechts von mir, die anderen vorne und hinten.
    Wir kamen an den Kreisel und liefen zur Pierstraße hinüber. Als wir fast bei der Silberschmiedstraße waren, erhielt ich eine Nachricht von Shoen.
    »Er hat vier Leute draußen stehen, Boß. Zwei an der Tür, zwei auf Patrouille.«
    »In Ordnung. Ich schicke Verstärkung.«
    »Danke.«
    »Narvane und Grinser, lauft voraus. Shoen hat das Kommando. Ihr habt fünf Minuten Zeit, alles vorzubereiten.«
    Sie rannten los, während wir anderen nur noch schlender-ten, fast ohne uns fortzubewegen.
    »Immer noch alles klar, Boß.«
    »Gut so.«
    Cawti drehte sich zu mir um und nickte. Sechs Minuten später meldete sich Shoen. »Alles bereit, Boß. Es wird zwischen fünf und neunzig Sekunden dauern, je nachdem, wo die Patrouille ist.«
    »In Ordnung. Wartet noch.«
    Wir kamen an die Ecke der Pierstraße, wo sie eine Biegung macht, kurz bevor Eine Klaue einmündet.
    »Wie stehen sie, Shoen?«
    »Wenn wir jetzt loslegen sollen, dreißig Sekunden.« »Dann los.«
    »Jawoll.«
    Ich erhob eine Hand, und wir blieben stehen. Im stillen zählte ich bis zehn, dann gingen wir rasch weiter. Wir kamen um die Kurve, und das Gebäude war in Sichtweite. Nur Shoen und Chimov waren zu sehen. Da tauchte Narvane neben ihnen auf, dann Grinser. Wir waren einige Sekunden darauf bei ihnen.
    Ich besorgte mir die imperiale Zeit.
    »Die Teleportsperre müßte jetzt oben sein. Narvane, überprüfe das mal.«
    Er schloß einen Moment die Augen und nickte dann.
    »Die Tür«, sagte ich.
    N'aal meinte: »Vielleicht sollten wir anklopfen.«
    Shoen und Glühkäfer standen an der Tür. Sie sahen einander an, nickten, und Glühkäfer ließ seinen Schlagstock gegen den Schließmechanismus krachen, während gleichzeitig Shoen mit der Schulter in die Mitte rammte. Die Tür flog aus dem Rahmen.
    N'aal meinte: »Kommt ihr euch nicht blöd vor, wenn sie gar nicht abgeschlossen war?«
    »Klappe halten«, gab ich zurück.
    Bevor wir uns in Bewegung setzen konnten, glitt Cawti an uns vorbei und ging hinein. Es entstand etwas Wirbel, und ich konnte Körper zu Boden fallen hören, als Glühkäfer, N'aal und Shoen ihr folgten. Loiosh landete auf meiner Schulter, als Chimov und Grinser die Schwelle überschritten. Ich folgte ihnen, und Stock bildete mit Narvane die Nachhut.
    Ein großes, leeres Lagerhaus war das, mit zwei Leichen. Aus beiden ragten Messer. Wir sahen die Treppe sofort und gingen hinauf. Auf dem Weg begegneten wir niemandem mehr. Ich ließ N'aal und Grinser als Posten auf dem Treppenabsatz zum dritten Stock, und wir anderen gingen
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