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Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Titel: Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia
Autoren: Maria V. Snyder
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umwucherten Felsgruppe auf uns warteten. Sie hatten sich rote Streifen aufs Gesicht und die Arme gemalt, was ihnen ein äußerst kämpferisches Aussehen verlieh.
    Sie hatten keine Pferde dabei. Valek und ich sprangen von Kiki, und Leif stieg von Rusalka ab und gesellte sich zu uns. Die beiden Pferde begannen zu grasen. Ich zitterte in der kalten Morgenluft. Ohne meinen Streitkolben kam ich mir geradezu nackt vor. Ich wünschte, ich hätte außer meinem Schnappmesser noch eine andere Waffe zur Verfügung gehabt.
    Mondmann begrüßte uns. Er war gekleidet wie seine Clansleute, hatte aber sowohl einen Krummsäbel als auch einen Streitkolben mitgebracht. Es war kein gewöhnlicher Streitkolben. Unter den Symbolen und Tierschnitzereien auf dem Ebenholzgriff blitzte Gold hervor. Ich hatte das Gefühl, dass mir die Schnitzereien eine Geschichte erzählen könnten, wenn ich sie nur lange genug betrachtete. Kopfschüttelnd vertrieb ich die Gedanken und konzentrierte mich auf die Worte von Mondmann.
    „Vergangene Nacht habe ich einen Fährtensucher ausgeschickt“, sagte er. „Er hat unter dem Loch in der Energiehülle tatsächlich die Vorrichtung entdeckt, mit der man einem Menschen Blut abzapfen kann – genau wie Yelena es beschrieben hat. Danach ist er den Würmern von Daviian zu einem Lager etwa eine Meile östlich von der besagten Stelle gefolgt. Hier an diesem Ort, am Rande der Ebene, befinden wir uns etwa zwei Meilen nördlich von diesem Platz.“
    „Dann warten wir eben bis zur Dunkelheit und starten einen Überraschungsangriff“, schlug Valek vor.
    „Das wird nicht funktionieren“, antwortete Mondmann. „Die Würmer von Daviian verfügen über einen Schutzschild, mit dessen Hilfe sie jeden Eindringling sofort spüren. Deshalb konnte mein Fährtensucher auch nicht bis zu ihrem Lager vorstoßen. Die Gefahr war zu groß, dass man ihn entdeckt hätte.“ Mondmann blickte zum Horizont. „Unter ihnen befinden sich einflussreiche Fälscher, die sich unseren magischen Kräften entziehen können.“
    „Fälscher?“, fragte Leif.
    Mondmann runzelte leicht die Stirn. „Zauberer. Ich weigere mich, sie als Geschichtenweber zu bezeichnen, denn sie manipulieren die Lebensfäden für ihre eigenen egoistischen Zwecke.“
    Ich betrachtete die Gruppe der Sandseeds und ihr Aufgebot an Waffen. „Du hast also nicht vor, deine magischen Fähigkeiten zu benutzen?“
    „Nein.“
    „Und du willst auch keine Gefangenen machen?“
    „Das ist bei den Sandseeds nicht üblich. Die Würmer müssen getötet werden.“
    Ich wollte Alea kaltstellen; umbringen wollte ich sie jedoch nicht. Esaus Fläschchen mit Curare lag immer noch in meinem Rucksack. Vielleicht gelang es mir, sie bewegungsunfähig zu machen und in das Verlies des Bergfrieds zu bringen.
    „Wie willst du die Daviianer daran hindern, ihre Zauberkraft einzusetzen?“, wollte Valek wissen.
    In Mondmanns Augen glitzerte es gefährlich. „Wir werden das Loch verschieben.“
    „Das könnt ihr?“, fragte ich verblüfft.
    „Die Energiehülle darf nur mit äußerster Vorsicht bewegt werden. Wir werden das Loch direkt über das Lager der Würmer schieben und dann angreifen.“
    „Wann?“, erkundigte Valek sich.
    „Jetzt.“ Mondmann ging zu seinen Soldaten hinüber.
    „Ich hatte gehofft, die Sandseeds als Ablenkung benutzen zu können“, wisperte Valek mir ins Ohr. „Es wird funktionieren. Wenn Alea erst einmal tot ist, verschwinden wir. Das ist nicht unser Kampf.“
    „Ich denke, Gefangennahme und Gefängnis ist für sie die schlimmere Strafe“, entgegnete ich.
    Einen Moment lang musterte Valek mich schweigend. Dann sagte er: „Wie du willst.“
    Die Truppe von Mondmann stieß einen Schlachtruf aus und verschwand im hohen Gras. „Sie beziehen rund um das Lager Stellung“, erklärte er, als er zu uns zurückkam. „Das Zeichen zum Angriff wird gegeben, wenn das Loch in der Hülle am richtigen Platz ist. Ihr kommt mit mir.“ Mit einem prüfenden Blick betrachtete er uns drei. „Ihr braucht Waffen. Hier.“
    Er warf mir seinen Streitkolben zu, den ich mit der rechten Hand auffing.
    „Er gehört dir. Es ist ein Geschenk von Suekray.“
    „Von wem?“
    „Eine der Pferdefrauen aus unserer Sippe. Du musst großen Eindruck auf sie gemacht haben. Ihre Geschenke sind so selten wie Schnee. Deine Geschichte ist in den Griff geschnitzt.“
    Mutter , sagte Kiki anerkennend. Jetzt erinnerte ich mich wieder an die Frau mit den kurzen Haaren, die an dem Tag, als ich die
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